Der Verfasserin der Arbeit Pixel Park gelingt die Gestaltung des IGA-Campus durch zwei
wesentliche Maßnahmen: Sie gliedert einerseits die gesamte Fläche südlich des Grenzgrabens in eine orthogonale, einheitlich dimensionierte gärtnerische Struktur. Über diese Struktur, trotzdem in deren Maßsystem eingepasst, spannt sich der Hauptweg als schwebende Holzkonstruktion. In regelmäßigen Abständen sind in den Weg Holzplateaus eingefügt, die zusätzliche Aufenthaltsmöglichkeiten bieten und teilweise mit Sitz- und Gehstufen bis an den Graben heranführen. Die pixelartige Struktur wird auf unterschiedliche Weise gestalterisch interpretiert: Einerseits als Aufteilung in Pflanzflächen für Wiesenansaaten, die insbesondere das Ufer des Grabens begleiten, andererseits als holzgefasste Hochbeete für die Nutzung als Schulgarten. Darüber hinaus sind mit Hainen oder Baumreihen überstandene Wiesenflächen eingefügt.
Die Jury würdigt diese Haltung, da sich mit der klaren Struktur vielfältige Möglichkeiten der Bepflanzung und Bespielung ergeben und gleichzeitig eine verständliche, gut erkennbare Idee für den gesamten Raum entsteht. Diese ermöglicht auch die flexible Entscheidung beim späteren Rückbau, wie viel der Gestaltung bzw. der Aufenthaltsangebote erhalten bleiben sollen. Nicht ganz überzeugen kann jedoch die sehr gleichförmige Abfolge der ähnlich dimensionierten Holzplateaus und der Schulgärten, die eine wenig abwechslungsreiche Raumfolge erzeugt. Hier wären aus Sicht der Jury eine differenziertere, spannungsvollere und mehr auf den Kontext bezogene Interpretation möglich gewesen, ohne die Klarheit der Gesamtidee zu verlieren. Darüber hinaus lässt die Durcharbeitung Fragen zur Qualität der Umsetzung offen, z.B. für die Ausformulierung der
Kleinbauten wie auch der Einfassungen der Hochbeete.
Beim Pflanzkonzept „Pixel-Park“ werden die drei Hauptbestandteile „Schulgarten“, „Schaugarten“ und „Wiese“ aufgegriffen und als einzelne Module in Rasterpflanzung kombiniert. Das Modul der Schul- und Schaugärten beinhaltet Nutz- und Ertragspflanzen, deren Früchte vor Ort verarbeitet werden können. Die Wiesenblöcke zeigen heimische Wiesenarten. Die Idee ist spannend gewählt, lässt aber in der pflanzplanerischen Umsetzung Fragen offen. So ließen sich die gewählten Gemüsearten auch nach thematischen Themen gruppieren und Arten untereinander kombinieren. Für das Wiesenmodul werden sehr interessante Initialpflanzungen vorgeschlagen, sind die ausgewählten Arten aber nach einem Blühhöhepunkt im Frühsommer in der Hauptzeit der Gartenschau ausgesprochen unauffällig. Dominante Wiesenpflanzen wie Quecke und Land-Reitgras werden sich langfristig durchsetzen und den Artenreichtum minimieren. Insgesamt ist die Grundidee sehr gut, es fehlen aber neue Bilder und innovative Kombinationen als Anregung für die Besucher.
Angelegt am | 25.11.2014, 12:35 |
Zuletzt aktualisiert | 12.12.2014, 12:42 |
Beitrags-ID | 4-95307 |
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