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Offener Wettbewerb | 11/2014

Peter-Joseph-Lenné-Preis 2014

Berliner Datscha

Berliner Datscha

Teilnahme / Aufgabe A

Marisa Frey-Lubinsky

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

Berliner Datscha

Idee
Berliner Datscha steht fĂŒr IndividualitĂ€t.
Die Idee beruht auf dem Gedanken, sich seinen eigenen Außen-Lebensraum frei zu gestalten und die Wonnen des ‚Draußenseins‘ zu erleben. All das erfĂŒllt eine Datscha und all das soll auch auf den Campus-Maßstab ĂŒbertragen werden. Den Schulkindern soll der Nutzen und der Zweck dieser Einstellung wĂ€hrend der IGA nahe gebracht werden.
Berliner Datscha steht fĂŒr den Raum innerhalb der eigenen vier ‚Hecken‘. Der IGA-Campus interpretiert diese Tatsache in einer offeneren, lichteren Form um. Es sollen zwar auch so etwas wie geschĂŒtzte Nischen entstehen, aber diese sind immer offen und zugĂ€nglich und ermöglichen von vielen Seiten den Blick in das GelĂ€nde der IGA.

Formgebung des Entwurfes
Die FlĂ€chenform der PlĂ€tze orientiert sich an der Form einer Gartenparzelle. In der Nachbarsiedlung sind diese Parzellen in streng orthogonaler Weise angeordnet. FĂŒr den hier vorliegenden Entwurf wurden diese Formen verdreht und ĂŒberlagert, damit sich neue Ausrichtungen ergeben und jeder Raum in seiner Lage individuell ist.
Ein weiteres ĂŒbernommenes Charakteristikum der Datscha ist die Hecke. Sie ist ein wesentliches Mittel, das die RĂ€ume des Campus fassen und gleichzeitig eine ‚private‘ AtmosphĂ€re kreieren soll. Jeder Platz ist mit einer Hecke umsĂ€umt, wie bei einem Garten. Damit trotzdem eine Offenheit empfunden werden kann, gibt es kleine und große LĂŒcken in den Hecken, die ein Durchgucken ermöglichen.
Zu einer Datscha gehört auch die Laube. Diese taucht in verschiedener Art und Weise auf dem GelÀnde auf. Dabei ist sie manchmal abstrahiert als Grundriss zu verstehen, also als Plattform oder als Pavillon, und manchmal eben als GebÀude.
Das Prinzip der Hecken soll in dem Bereich der Kienbergterrassen wiederholt werden. Hier werden die Hecken gestreut und unterstĂŒtzend zur bestehenden Planung parallel an die WegefĂŒhrung angegliedert.

TemporÀre und dauerhafte Nutzung
Das Prinzip ist einfach. Aufwendig errichtete Bereiche werden erhalten, ebenso Orte, die fĂŒr eine Nachnutzung von gemeinschaftlichem Wert sind (Marktplatz z.B.). TemporĂ€r sind die Installationen, die sich ĂŒber das CampusgelĂ€nde hinaus erstrecken, sowie ein Themengarten; dazu kommt noch ein großer Teil von insgesamt drei PlĂ€tzen. Diese sind jeweils zu einer HĂ€lfte mit Holzplanken ausgelegt, damit sie einfach zurĂŒckgebaut werden können. Nach der IGA sollen auf diesen FlĂ€chen Gehölze nachgepflanzt werden, damit sich mit der Zeit wertvolle Linienbiotope entwickeln können, die zukĂŒnftig als Anziehungspunkt fĂŒr diverse Vögel dienen sollen.

Campus-Links
Diese Objekte sollen, wie der Name schon sagt, das umliegende IGA-GelĂ€nde mit dem Campus verlinken und natĂŒrlich auf diesen Campus aufmerksam machen. Die Objekte sind unterschiedlich in ihrer Funktion und können nach Belieben variiert werden. Grundelement ist meist ein Holzrahmen, an den Objekte gespannt, gehangen oder eingehĂ€ngt werden können. Des Weiteren soll als Verweis auf das Gestaltungskonzept eine FlĂ€che mit diversen geschnittenen Heckenobjekten angelegt werden.
Schulkinder werden unter Anleitung die Objekte selbst bauen bzw. mithelfen und die dabei einbezogenen GewĂ€chse in Eigenregie pflanzen und betreuen. Die Betreuung könnte jede Woche von einer anderen Gruppe durchgefĂŒhrt werden.

Funktionen
Das CampusgelÀnde setzt sich aus folgenden Orten zusammen:
Regiomarkt, Spielwiese, HĂ€ngemattengarten, Permagarten, GrĂŒnes Klassenzimmer, Spielplatz, Multi-Kulti-Garten, Berliner Garten, Gemischter Salat und dem IGA-Camp.
Im Prinzip sind fast alle GĂ€rten (außer die kommerziell genutzten) Gegenstand des Global School Garden, da jeder Garten ein anderes Thema behandelt und ein eigenes Pflanzenspektrum besitzt, das im Rahmen der Lehrveranstaltungen der Schulen erkundet und erforscht werden soll.
Jeder Garten dient zu Demonstrationszwecken und als Experimentierfeld fĂŒr die jungen Besucher. Die GĂ€rten können zum Teil wĂ€hrend und nach der IGA durch die Bewohner der Kleingartensiedlung im Rahmen der Themen mitgenutzt und mitgestaltet werden.
Alle FlÀchen werden von dem Hauptverbindungsweg durchquert.
Beginnt man den Spaziergang am nördlichen Eingang gelangt man zunĂ€chst zum Regiomarkt, der zum Verkauf von auf der FlĂ€che oder anliegenden FlĂ€chen angebauten Pflanzen dient. Der Regiomarkt soll auch nach der IGA einen wesentlichen Anziehungspunkt fĂŒr Anwohner und Besucher der GĂ€rten der Welt bilden.
Die Spielwiese wird wĂ€hrend der IGA als Veranstaltungsort dienen. DafĂŒr gibt es eine BĂŒhne, ein KrĂ€utercafĂ© und Bestuhlung. Im KrĂ€utercafĂ© wird es Shakes, CrĂšpes und Torten geben aus selbstgezogenen KrĂ€utern. Die Zutaten kann man sich direkt in dem KrĂ€utergarten ansehen und bei Bedarf kaufen.
Geht man den Weg weiter, so kommt man zum HĂ€ngemattengarten. Hier steht ein Pavillon, an dessen StĂŒtzen wĂ€hrend der IGA HĂ€ngematten befestigt sein werden. Ferner gibt es eine SandflĂ€che, in der ein Balancierobjekt steht.
Als nĂ€chtes gelangt man zum Perma-Garten. Hier werden kennzeichnende Pflanzen der Permakultur angebaut. Weiter gelangt man zum GrĂŒnen Klassenzimmer. Hier finden mindestens 5 Schulklassen gleichzeitig auf den GrĂŒnen BĂ€nken Platz. Die in den BĂ€nken integrierten PflanzkĂ€sten können die SchĂŒler unter Anleitung im FrĂŒhjahr selbst gestalten. Die großen PflanzflĂ€chen sollen als Lehrbeete fĂŒr den Biologie-Unterricht genutzt werden.
Als nĂ€chstes kommt man zum Spielplatz. Hier gibt es eine Vierer-Schaukel, KlettergerĂ€te, Tischtennisplatten und einen Streetballplatz. Die FlĂ€chen sollen dauerhaft bestehen bleiben. Es folgen drei ThemengĂ€rten: der Multi-Kulti-Garten mit exotischen Pflanzen, der Berliner Garten mit einheimischen Pflanzen und der ‚Gemischte Salat‘, in dem GemĂŒse und Salate angebaut werden. In dem letzten Abschnitt, der Studi-Siedlung kommt die Idee der Laube zur Entfaltung. Hier werden 5 ‚Lauben‘ stehen, die wĂ€hrend der IGA fĂŒr Tagungen, Lehrveranstaltungen und zum Übernachten genutzt werden. Der Ort ist Gegenstand des IGA-Camp, zu dem auch die umliegenden WiesenflĂ€chen gehören. Hier werden die Zelte aufgeschlagen. Nach der IGA sollen die Lauben als Wohnraum auf Zeit fĂŒr Austausch-Studenten bzw. Austausch-SchĂŒler genutzt werden.

Pflanzen und Materialien
Die verwendeten Pflanzen sollen einen realistischen Bezug herstellen zur Nutzung im eigenen Garten oder der eigenen KĂŒche. DarĂŒber hinaus kann man im Multi-Kulti-Garten ‚exotische‘ Arten kennenlernen. Die Kinder haben also die Möglichkeit, Pflanzen aus ihrem Umfeld kennenzulernen und diese mit allochtonen Pflanzen zu vergleichen.
FĂŒr die dauerhaften FlĂ€chen werden grĂ¶ĂŸtenteils einheimische Arten verwendet. In einigen AusstellungsgĂ€rten (HĂ€ngemattengarten und Multi-Kulti-Garten) kommen allerdings nicht-einheimische Arten vor.
Um die Stringenz und Regelhaftigkeit der Hecken zu unterstĂŒtzen, werden sie alle aus dem gleichen Gehölz bestehen (Hainbuche. Sie variieren in ihrer Breite und in ihrer Höhe von 1m bis 2m. WĂ€hrend der IGA werden sie in regelmĂ€ĂŸigen AbstĂ€nden geschnitten. Danach soll der Schnitt reduziert werden, damit sich vor allem an den ehemals temporĂ€ren FlĂ€chen Linienbiotope entwickeln können. BĂ€ume werden wĂ€hrend der IGA vereinzelt gepflanzt und haben vor allem raumbildende und schattenspendende Funktion .
Die Möbel (BĂ€nke, Einfassungen, SpielgerĂ€te) und alle weiteren gebauten Objekte sollen aus Holz gefertigt werden und den natĂŒrlichen Charakter des Gebiets unterstĂŒtzen.

Berliner Garten
Charakteristisches Merkmal dieses Gartens ist die Herkunft der Pflanzen, die ausschließlich aus dem ostdeutschen Tiefland stammen. Diese sind optimal an die örtlichen klimatischen VerhĂ€ltnissen angepasst. Die Auswahl besteht aus wilden StrĂ€uchern, und typischen Wiesenpflanzen und GrĂ€sern, die in Tuffs gepflanzt werden. Hauptfarben sind Malve und Weiß. Der Garten ist Teil des Global School Gardens und soll als Lehrgarten dienen. Zu diesem Lehrzweck werden alle Pflanzen mit Namen gekennzeichnet.

Studi-Garten
Der östliche Eingang zum Campus wird zu beiden Seiten durch diesen Garten gesĂ€umt. Kennzeichnend sind die freiwachsenden BlĂŒtenhecken mit Staudenbeeten, bestehend aus verschieden blĂŒhenden Gehölzen und goldfarbenen Wildstauden. Den Eingang markiert eine Brombeerpergola. Der Garten kann spĂ€ter erweitert werden und in Eigenregie durch Austausch-Studenten bzw. Austausch-SchĂŒler genutzt werden.
Berliner Datscha

Berliner Datscha

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