Offener Wettbewerb | 07/2015
Umwandlung des Quartiers 8 in der Gartenstadt Drewitz
©KOPPERROTH mit BILF Potsdam und BBZ Landschaftsarchitekten
ein 3. Preis / Zuschlag
Preisgeld: 8.666 EUR
KOPPERROTH - Architektur und Stadtumbau
Architektur
Landschaftsarchitektur
Building Applications Ingenieure Kasche Lußky Dr. Krühne
Bauingenieurwesen, TGA-Fachplanung
ifb Ingenieurbüro für Bauwesen | thal + huber
Tragwerksplanung
Beurteilung durch das Preisgericht
Die gestalterische Grundidee des Entwurfs ist die Schaffung von vier grundlegend verschiedenen Fassaden. Jene nach außen sollen Urbanität, jene nach innen Wohnlichkeit vermitteln.
Der Außenraum ist funktional detailliert ausgearbeitet und bietet den Bewohnern ein vielfältiges Angebot. Die Mietergärten werden dabei erhalten, wenn auch halbiert. Eine qualitativ überzeugende Gestaltung erreichen die Autoren mittels einer kleinteiligen und nutzungsintensiven Ausstattung des Hofes: Hier, so mag man gern glauben, finden Alltag, Kommunikation und Nachbarschaft statt. Das entspricht der Gartenstadt-Idee, wonach die Höfe private und halböffentliche Orte sein sollen.
Der planerische Ansatz wird als Darstellung eines Grundprinzips verstanden (sehr private Atmosphäre). Es ist ein interessanter Ansatz, wird aber nicht konsequent zu Ende gedacht. Im Sinne der Barrierefreiheit gibt es ein Wegesystem. Im Zusammenhang mit der Größenordnung ist es nicht praktikabel.
Die Terrassenlösung ist gut und passt zum Gebäude. Hier muss jedoch der Abgleich mit den erforderlichen öffentlichen Gehwegen und deren Abstände erfolgen.
Die Anzahl an Mietergärten ist kaum umsetzbar.
Mit dem Hochbau reagieren die Autoren auf die unterschiedlichen Angebote des Freitraum: Die konsequente Öffnung der zum Hof gehenden Fassaden entspricht dessen Charakter als Ort der Nachbarschaft. Auch die außenliegenden Fassaden öffnen sich mittels großer Balkone, die eine neue Fassadenstruktur schaffen, konsequent dem Außenraum. Gleichwohl gelingt es hier, eine Distanz zwischen öffentlichem Außenraum und privatem Innenraum zu schaffen.
Die von den Autoren entwickelte Lösung leitete die fassadenprägende Gestaltung aus dem Bestand ab (die Rede ist vom „Weiterbauen“ des Typenbaus). Mit dieser vermitteln sie zwischen den starren, auch schweren Bestandsgebäuden und den neuen Qualitäten im Freiraum. Der Betrachter versteht dies alles als eine Gestaltung, die im hohen Maße der Gartenstadt-Idee entspricht.
Überraschenderweise scheinen die Autoren das gar nicht zu wollen: Vielmehr wollen sie, so der Erläuterungstext, „trotz der Gartenstadt-Idee“ die Identität der Gebäude weder „verleugnen“ noch „verlieren“. Im Ergebnis bleibt unklar, wieso und wie die Autoren die Gebäude „trotz“ statt „mit“ der Gartenstadt-Idee entwickeln. Der beschriebene Ansatz der
Autoren erklärt dann vielleicht die Gestaltung der Erdgeschoss-Zone der außenliegenden
Fassaden: Sie werden als starke Abschottung erlebt. Diese negativ bewertete Gestaltungsidee schmälert den Gesamteindruck der Arbeit. Völlig unzureichend ist die Gestaltung der Fassade entlang der Hans-Albers-Straße.
Die Aufstockung erfolgt im Raster und in der Gestaltung der vorgeschlagenen Fassadenstruktur. Unklar bleibt dabei die Gestaltung der Balkone des 5. Geschosses, die ohne Aufstockung höher als die darunter liegenden Balkone erscheinen. Gut gelöst, wenn auch nicht einheitlich dargestellt, ist die Einbindung der Fahrstuhltürme in die Fassadenstruktur.
Bei der Gestaltung der Grundrisse fallen die Vorschläge für Gemeinschaftswohnungen positiv auf. Insgesamt bleiben die Aussagen zur barrierefreien Gestaltung von Wohnraum deutlich unter den Erwartungen der Auslober und den Möglichkeiten des Entwurfs.
Das Energiekonzept ist sehr detailliert und nachvollziehbar, aber eher konventionell. Die Wartung und Instandhaltung der Jalousien auf den Balkonen lässt hohe laufende Kosten
erwarten.
Die Baukosten sind insgesamt leicht überschritten.
Der Außenraum ist funktional detailliert ausgearbeitet und bietet den Bewohnern ein vielfältiges Angebot. Die Mietergärten werden dabei erhalten, wenn auch halbiert. Eine qualitativ überzeugende Gestaltung erreichen die Autoren mittels einer kleinteiligen und nutzungsintensiven Ausstattung des Hofes: Hier, so mag man gern glauben, finden Alltag, Kommunikation und Nachbarschaft statt. Das entspricht der Gartenstadt-Idee, wonach die Höfe private und halböffentliche Orte sein sollen.
Der planerische Ansatz wird als Darstellung eines Grundprinzips verstanden (sehr private Atmosphäre). Es ist ein interessanter Ansatz, wird aber nicht konsequent zu Ende gedacht. Im Sinne der Barrierefreiheit gibt es ein Wegesystem. Im Zusammenhang mit der Größenordnung ist es nicht praktikabel.
Die Terrassenlösung ist gut und passt zum Gebäude. Hier muss jedoch der Abgleich mit den erforderlichen öffentlichen Gehwegen und deren Abstände erfolgen.
Die Anzahl an Mietergärten ist kaum umsetzbar.
Mit dem Hochbau reagieren die Autoren auf die unterschiedlichen Angebote des Freitraum: Die konsequente Öffnung der zum Hof gehenden Fassaden entspricht dessen Charakter als Ort der Nachbarschaft. Auch die außenliegenden Fassaden öffnen sich mittels großer Balkone, die eine neue Fassadenstruktur schaffen, konsequent dem Außenraum. Gleichwohl gelingt es hier, eine Distanz zwischen öffentlichem Außenraum und privatem Innenraum zu schaffen.
Die von den Autoren entwickelte Lösung leitete die fassadenprägende Gestaltung aus dem Bestand ab (die Rede ist vom „Weiterbauen“ des Typenbaus). Mit dieser vermitteln sie zwischen den starren, auch schweren Bestandsgebäuden und den neuen Qualitäten im Freiraum. Der Betrachter versteht dies alles als eine Gestaltung, die im hohen Maße der Gartenstadt-Idee entspricht.
Überraschenderweise scheinen die Autoren das gar nicht zu wollen: Vielmehr wollen sie, so der Erläuterungstext, „trotz der Gartenstadt-Idee“ die Identität der Gebäude weder „verleugnen“ noch „verlieren“. Im Ergebnis bleibt unklar, wieso und wie die Autoren die Gebäude „trotz“ statt „mit“ der Gartenstadt-Idee entwickeln. Der beschriebene Ansatz der
Autoren erklärt dann vielleicht die Gestaltung der Erdgeschoss-Zone der außenliegenden
Fassaden: Sie werden als starke Abschottung erlebt. Diese negativ bewertete Gestaltungsidee schmälert den Gesamteindruck der Arbeit. Völlig unzureichend ist die Gestaltung der Fassade entlang der Hans-Albers-Straße.
Die Aufstockung erfolgt im Raster und in der Gestaltung der vorgeschlagenen Fassadenstruktur. Unklar bleibt dabei die Gestaltung der Balkone des 5. Geschosses, die ohne Aufstockung höher als die darunter liegenden Balkone erscheinen. Gut gelöst, wenn auch nicht einheitlich dargestellt, ist die Einbindung der Fahrstuhltürme in die Fassadenstruktur.
Bei der Gestaltung der Grundrisse fallen die Vorschläge für Gemeinschaftswohnungen positiv auf. Insgesamt bleiben die Aussagen zur barrierefreien Gestaltung von Wohnraum deutlich unter den Erwartungen der Auslober und den Möglichkeiten des Entwurfs.
Das Energiekonzept ist sehr detailliert und nachvollziehbar, aber eher konventionell. Die Wartung und Instandhaltung der Jalousien auf den Balkonen lässt hohe laufende Kosten
erwarten.
Die Baukosten sind insgesamt leicht überschritten.
©bbz landschaftsarchitekten | KOPPERROTH
Lageplan
©KOPPERROTH mit BILF Potsdam und BBZ Landschaftsarchitekten
©bbz landschaftsarchitekten | KOPPERROTH
Perspektive
©KOPPERROTH mit BILF Potsdam und BBZ Landschaftsarchitekten
©bbz landschaftsarchitekten | KOPPERROTH
Perspektive Blick in den Hof
©bbz landschaftsarchitekten | KOPPERROTH
Lageplan Detail