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Zweistufige Konzeptausschreibung | 10/2014

Nahversorgung Fischbeker Heidbrook

Neuer Quartierseingang

Neuer Quartierseingang

1. Preis

LRW Architektur und Stadtplanung PartG mbB

Architektur

plateau landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Procom Invest GmbH & Co.KG

Investor*in

Erläuterungstext

Ausgangslage

Das Grundstück auf dem Gelände der ehemaligen Röttinger Kaserne ist geprägt von seiner besonderen Situation zwischen der B73 / Cuxhavener Straße und dem neuen südlich angrenzenden Wohnquartier.
Auf der Nord- und Westseite wird das Grundstück durch einen Gehölzbestand, auf der Südseite durch eine Grünachse mit Fuß- und Radwegeverbindung eingefasst. Die östliche Grenze des Grundstücks bildet eine der beiden Sammelstraßen des neuen Wohngebietes, die den Anschluss zu der nördlichen Cuxhavener Straße darstellt.

Das neue Gebäude soll sowohl als markantes Quartiersentrée und Auftakt als auch als baulicher Lärmschutz für die angrenzende südliche Wohnbebauung dienen. Das Konzept für eine neue Bebauung bewegt sich in der Folge innerhalb eines Spiels aus Öffnung und Schließung zur Umgebung.


Städtebauliche Kubatur und Nutzungskonzept

Die Kubatur des vorgeschlagenen Gebäudes nutzt die Vorgaben und Baugrenzen des Bebauungsplanentwurfes Neugraben-Fischbek 66 und entwickelt die Struktur des Funktionsplans weiter.

Das Konzept des neuen Baukörpers folgt einem Prinzip der klaren Zonierung der unterschiedlichen Nutzungen innerhalb der mischgenutzten Struktur: Die publikumsaffine Einzelhandelszone im Erdgeschoss bildet einen überhöhten Sockel aus, auf dem sich die Wohnbebauung entfaltet.

Im nördlichen Bereich ist eine Zeilentypologie für die erhöhte Wohnbebauung durch den Bebauungsplan vorgegeben. Im südlichen Bereich wird eine fingerartige Struktur vorgeschlagen, die auf der Sockelebene die Anordnung kleinerer geschützter Wohnhöfe ermöglicht und die Vorgaben an den Lärmschutz der einzelnen Wohnungen bereits im Städtebau erfüllt.

Das Erdgeschoss soll eine möglichst große Flexibilität aufweisen und beinhaltet in der Nutzung einen Vollsortimenter im Einzelhandel als größere zusammenhängende Fläche im westlichen Bereich des Grundstücks und mehrere kleinere Gewerbeflächen im Südflügel, die sowohl als kleinere Shops oder als größerer Drogeriemarkt funktionieren.

Die Anlieferung des Vollsortimenters erfolgt über eine gesonderte Zufahrt direkt von Westen von der Cuxhavener Straße und wird so von der Adresse der Wohnungen und dem östlichen Parkplatz ferngehalten.


Typologien

Innerhalb der hybriden Baustruktur wird aufgrund der maximalen Flexibilität für die Einzelhandelsnutzung im Erdgeschoss die Anzahl der Erschließungskerne minimiert. Konzeptionell soll jedoch jedes Haus eine eigene Adresse am vorgelagerten Platz besitzen.

In der nördlichen Wohnzeile wird dies über ein Treppenhaus auf der Ostseite und angeschlossene Laubengänge ermöglicht, die ebenfalls in der detaillierteren Planung Lärmschutzfunktionen übernehmen können. In diesem fünfgeschossigen Bereich des Gebäudes sind die geförderten Wohnungen vorgesehen, die über die südliche begrünte Sockelebene hinweg auf das neue Wohngebiet der Nachbarschaft schauen.

Im Erdgeschoss des Südflügels sind Hauseingänge und Gewerbeflächen in einer Arkadensituation vom Parkplatz zurückgesetzt und bieten so eine geschützte Adresse für die Wohnungen und Aufenthaltsangebote für Sondernutzungszonen. Die Wohnungen der Obergeschosse sind in der Regel als Vierspänner organisiert und besitzen offene oder teilweise verglaste Loggien als private Freisitze. Alle Wohnungen öffnen sich zur Südseite und weisen keine Aufenthaltsräume auf, die ausschließlich zur lärmzugewandten Nordseite orientiert sind. Neben 3-Zimmer- und 4-Zimmer-Wohnungen für Familien gibt es ebenfalls ein Angebot an kleineren 1- und 2-Personen-Wohnungen mit Blick auf die südliche Grünachse.

Die Abstellräume der Wohnungen können je nach Konzeption des Erdgeschosses in Zwischenebenen oder in Form von Teilunterkellerungen im Untergeschoss untergebracht werden.

Für die Bewohner gibt es an den Arkaden einen gemeinschaftlichen Zugang auf die erhöhte Sockelebene über dem Vollsortimenter, die neben privaten Gärten und Kinderspielflächen auch genügend Raum für gemeinschaftliche Gartenkonzepte bereithalten würde.


Landschaftliche Parkplatzgestaltung

Aufgrund der großen Parkplatzfläche, die zugleich in Kombination mit dem neuen Gebäude den Quartiersauftakt des südlichen Wohngebietes darstellt, wird vorgeschlagen diese landschaftsplanerisch zu gestalten und nicht als reine Stein- oder Asphaltfläche auszuführen.

Ein begrüntes Steinpflaster der einzelnen Parkplätze würde im Zusammenspiel mit einem Baumdach einen grünen Vorplatz des neuen Nahversorgungsstandorts erzeugen, der auch den Adressen der Wohnhäuser Rechnung tragen würde.

Darüber hinaus kann eine Gestaltung mit farbigen Bodenmarkierungen und hochwertigem Lichtkonzept ( akzentuierende Lichtmasten) eine angenehme bewusst gestaltete Atmosphäre bieten, die auch außerhalb der Öffnungszeiten des Einzelhandels ein multifunktionales Freiraumangebot für das Quartier mit hoher Qualität darstellt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf von Procom Invest GmbH mit LRW Loosen Rüschoff + Winkler Architekten liegt in der Bepunktung durch das Bewertungsgremium in allen Kategorien vorne.
Er orientiert sich an den Vorgaben aus dem Funktionsplan und hält die Vorgaben im Bebauungsplanentwurf weitestgehend ein. Die Anlieferung des Vollversorgers von Westen wird positiv gesehen, insbesondere die eingehauste Anlieferfläche. Die Machbarkeit muss jedoch geprüft werden.
Zudem überzeugt das Nutzungskonzept durch die Vielfalt der angebotenen Wohneinheiten und der angebotenen Gewerbeflächen.
Positiv wird bewertet, dass der Entwurf im eigenen Bestand der Firma Procom Invest GmbH gehalten werden soll und zudem eine zügige Umsetzung dadurch möglich ist.
Lageplan

Lageplan

Schemagrundrisse

Schemagrundrisse

Beispielgrundrisse

Beispielgrundrisse

Ansicht Nord-Ost

Ansicht Nord-Ost

Ansicht Nord-West

Ansicht Nord-West