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Einladungswettbewerb | 11/2014

Erweiterung des Kindergartens Kundl

Gewinner

DIN A4 Architektur ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

ZUKUNFT KANN MAN BAUEN
'Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen ? denn Zukunft kann man bauen.' Was Antoine de Saint-Exupéry sich bei diesem Zitat gedacht haben muss, kann man am Entwurf von DIN A4 Architektur für die Erweiterung des Kindergarten Kundl sehen: Der Wettbewerbsbeitrag gibt den Kindern viel Raum, Licht und Kommunikationsmöglichkeiten auf einer Ebene und wurde von der Jury mit dem 1. Platz ausgezeichnet!

STÄDTEBAU
Nach einem Teilabbruch wird auf das bestehende Erdgeschoß des Kindergartens und des
Gemeindesaals ein flacher langgezogener Baukörper aufgesetzt. So wird das bisherige
Konglomerat aus Kindergarten, Kinderkrippe und Gemeindesaal schlüssig zu einem Ganzen verbunden. Der Kindergarten bekommt einen klaren neuen Baukörper zugewiesen. Die Ausdehnung auf einer Ebene statt über mehrere Stockwerke hinweg ermöglicht optimale Organisation und Kommunikation. Gleichzeitig wird die Erdgeschoßzone mit dem bestehenden Eingang zum Gemeindesaal und dem neuen barrierefreien Eingang zum Kindergarten aufgewertet.

ARCHITEKTUR
Der Kindergarten wird hauptsächlich auf der neuen Ebene organisiert. Im Obergeschoß befinden sich künftig alle Gruppenräume, ein Marktplatz, der als gemeinsames Wohnzimmer dient, Teilungsräume sowie Räumlichkeiten für die Verwaltung. Das bereits bestehende Erdgeschoß bietet Garderobe, Schlafraum, Teilungsraum, Küche und Aula Platz. Im Untergeschoß sind Bewegungsraum, Turnhalle und Teilungsraum untergebracht.
Die vertikale Erschließung schafft eine lichte Atmosphäre im Bestand. Ein neuer Lift wird im Bereich des bestehenden Stiegenhauses situiert und verbindet künftig alle Ebenen. Über eine großzügige Treppe kommt man vom neuen Obergeschoß in die Aula und in den Essbereich des Erdgeschoßes.

RESSOURCENSCHONENDE PLANUNG
Der neue Baukörper soll in Holzbauweise ausgeführt werden. Durch die Kompaktheit lässt
sich eine energieeffiziente und durch ressourcenschonende Materialwahl eine besonders ökologische Bauweise erwarten. Die Fassade ist als horizontale, lasierte Sichtschalung geplant. Die Photovoltaikanlage wird gestalterisch in die Oberlichten integriert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Beim vorliegenden Beitrag ruht ein langgestreckter, ruhiger Baukörper auf der Bestandsstruktur des EG und UG, die weitestgehend in ihrer Substanz erhalten bleiben. Die straßenseitige Auskragung wird aus städtebaulicher Sicht positiv gesehen, die nordwestliche Auskragung in den Zufahrtsbereich zum Gemeindesaal ist jedoch noch zu überarbeiten. Die überdachte Eingangssituation mit Treppe und Rampe überzeugt, hingegen die Positionierung des Sanitärblocks, der den Zugang zum Gartenbereich einengt, wird problematisch gesehen. Die restliche Aufteilung der Funktionen im EG und UG, Garderobe, Schlafen, Essen, sind vorbildlich gelöst und erfüllen die Vorstellungen des Nutzers.
Die Idee alle acht Gruppen in einem Geschoss (OG) zu organisieren bzw. zu gruppieren wird aus kindergartenpädagogischer Sicht sehr begrüßt. Der lichtdurchflutete Marktplatz und die Durchlässigkeit in die einzelnen Gruppenräume lassen spannende Ein- und Ausblicke erwarten und fördern die interne Kommunikation. Die Zuordnung der Teilungsräume zu den Gruppenräumen bedarf jedoch einer Überarbeitung - durch den Vorschlag der Leichtbauweise auf Trägerkonstruktion, unabhängig vom EG, ist eine flexible Raumeinteilung möglich. Trotz der konsequenten Ausformulierung der inneren Struktur ist spielerisches und kindgerechtes Umfeld zu erwarten. Die weiterführenden Gedanken hinsichtlich erneuerbarer Energie (Photovoltaikanlage im Scheddach) werden begrüßt.