Katholische Kindertagesstätte Mariä Himmelfahrt

Den Entwurf 1002 fügt sich flächiger zwei geschossiger rautenförmiger Solitäre parallel zu den Höhenlinien in das Grundstück ein, wobei die schmale Seite an der Reutlinger Str. die Baulinien der Nachbarbebauung aufnimmt. Dadurch entsteht zwischen dem neuen Kindergarten und dem benachbarten Hospiz eine Aufweitung, die doch keine Platzqualität entwickeln kann. Auf der Süd- und West-Seite des Neubaus entsteht ein Verhältnis mäßig großzügiger Freibereich der jedoch keine Zonierung für die unter Dreijährigen erkennen lässt. Der Zugang in den Kindergarten erfolgt über einen Steg in das obere Geschoss, in dem sich die Krippengruppen, die Mehrzweckräume und der Personal-Bereich befinden. Im Gartengeschoss sind über einer einläufigen Treppe im Luftraum die Ü3-Gruppen und der Essbereich angeordnet.

Die Innen-Außen Bezüge im Gartengeschoss mit der Anordnung der Hauptnutzräume nach Süden bieten, zusammen mit davor geplanten Terrasse, eine hohe Qualität. Bei dieser Grundrissanordnung ist es leicht möglich aus dem Mehrzweckraum, Essbereich und Foyer ein kleines Gemeindehaus über zwei Geschosse temporär zu entwickeln und somit auch extern zu nutzen. Die Küche im Gartengeschoss kann direkt über eine Nebeneingang beliefert werden. Die Platzierung des Kinderwagenraumes neben der Anlieferung und die schwach belichteten Themenräume werden aber als verbesserungswürdig eingestuft. Ebenso kann der breite Steg in den Garten nicht überzeugen.

Die Ausbildung der Fassade als Holzlamellenverschalung wird im Preisgericht angeregt diskutiert, da vor allem bei der Ansicht Reutlinger Str. die Lamellenstruktur und deren Material Gerechtigkeit für Stuttgart Degerloch angezweifelt werden. Durch die kompakte Bauweise und die Materialvorschläge ist eine wirtschaftliche Erstellung zu erwarten. Insgesamt ein wertvoller sehr funktionaler und stringenter Entwurf, der aber auf Grund seine Flächigkeit und Fassadengestaltung auch kontrovers gesehen wird.