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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2014

Sport- und Mehrzweckhalle Rathausstraße

2. Preis

Preisgeld: 6.000 EUR

K*2A Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau/ Situation
Die Bestandshalle wird in südlicher Richtung durch die neue Sporthalle erweitert. Das Bestandsdach wird entfernt. Bestand und Neubau werden durch ein gemeinsames Flachdach zu einem kompakten Baukörper, der sich in seiner Längsausrichtung entlang der Rathausstraße orientiert, vereint. Durch den Größenversatz der Bestandshalle zum Neubau ergibt sich ein Gebäudeeinschnitt unter dem weit auskragendem Dach. Dieser stellt gleichzeitig den Zugang über ein gemeinsames Foyer auf kurzem Wege zu den beiden Sporthallenteilen dar. Unter dem geschützten Vordachbereich ist Raum für Treffpunkte und verschiedene sportliche Aktivitäten, z.B. kann an einer Kletterwand geklettert werden. Wir schlagen vor, den Vorbereich unter dem Dach sowie den davor liegenden Aussenbereich mit einem Tartanbelag zu belegen, so dass der Besucher visuell und haptisch die neue Zugangssituation zum Sport- und Veranstaltungszentrum an der Rathausstraße erleben kann.

Konzeption
Für die Erweiterung und Neukonzeption der bestehenden Sporthalle am Standort Rathausstraße als multifunktionale Sport- und Veranstaltungshalle schlagen wir vor, die Bestandshalle in südlicher Richtung auf dem Wettbewerbsgebiet zu erweitern. Die Bestandshalle wurde in den 1970er Jahren als Typenhalle errichtet. Durch die funktionale wie auch die konstruktive Konzeption der Typenhalle ist sie bauhistorisch erhaltenswert.
Die Konzeption der Halle basiert auf einem Raster von 6 auf 6 Metern. Wir führen das Raster mit unserem Entwurfsvorschlag konsequent weiter fort und nehmen es als Grundlage für die Konzeption der Hallenerweiterung.
Die Ausgangslage unsere vorgeschlagenen Erweiterungsfläche ist ein Basketball-Normfeld. Dieses schließt in der Breite von 18 Metern an die Bestandshalle an. Die in der Auslobung gewünschten Funktionsflächen gruppieren sich östlich der Spielfläche als zweigeschossiger Riegel. Damit eine unabhängige Nutzung der beiden Sporthallen gewährleistet werden kann, ist das Eingangsfoyer als Scharnier zwischen die Funktionsbereiche des Bestandes und der Erweiterung situiert. Über ein großzügig verglastes Foyer betritt der Sportler die neue Hallensituation. Als zentraler Treffpunkt und Erweiterung der gewünschten Teeküche befindet sich im Foyer ein Thekenbereich. über eine Freitreppe gelangt der Besucher zu den in der oberen Ebene gelegenen Umkleide- und Sanitärbereichen.
Die den Umkleiden vorgelagerten und zu den Spielfeldern hin orientierten Galerien sind mit einer festen Bestuhlung ausgestattet und ermöglicht Besuchern die Sportveranstaltungen unter guten Sichtverhältnissen zu verfolgen.

Konstruktion
Wir schlagen vor, das Gebäude als Hybridkonstruktion zu errichten. Das Dachtragwerk und die Außenwände werden als Holzkonstruktion ausgeführt. Dies hat den Vorteil, dass Holz ein sehr wirtschaftlicher Baustoff ist, durch Vorfertigung kann die Ausführungszeit verkürzt werden, die Stahlbetonkonstruktion der Bestandshalle lässt sich durch vorgestellte Holzrahmenbauelemente als Fassadenkonstruktion energetisch sehr einfach und effektiv optimieren.
Als Dachtragwerk, das beide Hallen miteinander vereint, schlagen wir eine Holzrostkonstruktion aus Brettschichtholzelementen vor. Das Dachtragwerk wird im Bestandsbereich durch die vorhandenen Stahlbetonstützen getragen. Im Bereich der Erweiterung kommen Holzstützen zum Einsatz. Der Zwischenraum zwischen Stütze und Fassade wird durch die Konstruktion der aus Holzplatten bestehenden Prallwände im unteren Bereich der Hallen genutzt, es können in diesem Zwischenraum die Trennwandanlagen für die temporäre Hallentrennung untergebracht werden sowie Sprossenwände und Stauraum für sonstige Sportgeräte vorgesehen werden.
Oberhalb der Prallwände werden die Hallenwände mit einem perforierten akustisch wirksamen Plattenmaterial belegt. Die Rostkonstruktion des Dachtragwerks kann sämtliche technischen Funktionen für die Nutzung der Sporthalle aufnehmen: Lichtkuppeln ermöglichen optimierte Tageslichtnutzung. Künstliche Beleuchtung erfolgt über in den Rost eingebaute Leuchten. Akustisch wirksame Deckenelemente verbessern die akustische Qualität der Halle. Anschlagelemente für Sportgeräte können in die Konstruktion integriert und somit eine flexible Nutzung von Sportgeräten sowie für die Lichttechnik bei Mehrzwecknutzung gewährleisten. Dezentrale Lüftungsgeräte können in die Segmente integriert werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit bietet einen neuen Hallenteil mit Regelsportfeld und ermöglicht die Nutzung der alten Hallenfläche, die dafür unter einem übergreifenden Dach integriert wird.

Für die Nutzung durch den Vereinssport wird eine angemessene Aufenthaltsqualität für Zuschauer und Vereinsmitglieder gefunden, die gleichzeitig eine flexible und doppelte Nutzung zulässt.

Die Gesamtorganisation des Sportareals einschließlich Außenanlagen ist sehr funktionell.
Die gestalterische Vereinigung des neuen mit dem alten Hallenteil erfolgt in einem Gesamtbaukörper der in seiner Klarheit zur städtebaulichen Aufwertung beiträgt.

Die Halle ermöglicht eine parallele Durchführung von Sportveranstaltungen.

Die Verwendung von Holz in zahlreichen Konstruktionen Ist sehr nachhaltig und ermöglicht ein hohes Maß an Vorfertigung und damit zur Bauoptimierung. Die Raumakustik wird dadurch positiv beeinflusst.

Der Verkehrsflächenanteil ist gering, was durch eine Funktionsüberlagerung mit den Zuschauebereichen erreicht wird.

Durch die Einbeziehung des alten Hallenteiles wird eine über das in der Auslobung geforderte Maß hinausgehende Nutzfläche angeboten.