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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2015

Bastinsweiher

2. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

studio grüngrau Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf 1221 überzeugt durch eine kräftige, aber dennoch sensibel auf die Umgebung eingehende Neuordnung des Wettbewerbsgebietes. Der Bastinsweiher wird nach Osten erweitert, im Norden und Süden aber zurückgenommen. Dadurch entsteht eine bessere Vernetzung in Richtung Vicht. Der neu gewonnene Grünraum im Süden des Weihers verbindet mit einem breiten Fußweg Bahnhof und Schulstandort auf einfache, aber effektive Weise. Auch schafft der Grünraum einen angemessenen Übergang zur Wohnbebauung im Süden. Im Norden ermöglicht der Rücksprung des Weihers die Ausbildung einer formal gelungenen Terrasse, die sowohl als öffentlicher Raum wie auch durch Außengastronomie genutzt werden kann. Entlang der Rathausstraße schlägt der Entwurf eine terrassenartige Gestaltung vor, welche ohne Geländer auskommt und hohe Aufenthaltsqualitäten erwarten lässt. Es fehlt allerdings ein barrierefreier Zugang zum Wasser.

Durch die Ausweitung des Bastinsweihers nach Osten wird die Wasserfläche zum stadtbildbestimmenden Element, zum „Ruhepol“ im Stadtraum wie die Verfasser schreiben. Die Jury würdigt diesen Beitrag ausdrücklich. Er wird der großen Bedeutung des Orts als wichtigstem Freiraum in der Innenstadt Stolbergs gerecht. In Frage gestellt wird jedoch, ob der Weiher problemlos in das nach Osten abfallende Gelände erweitert werden kann. Es müsste eingehender geprüft werden, ob der Weiher dazu nicht generell eingetieft und damit auch in den Sohlbereich des bestehenden Weihers eingegriffen werden muss.

Der Vorschlag, die Rathausstraße als „shared space“ auszubilden wird in der vorgeschlagenen Dimensionierung kritisch gesehen. Der gestalterische Zusammenhang zum Olof Palme Platz geht verloren, wildes Parken wird befürchtet bzw. ein Nachrüstungsbedarf durch Poller. Auch wird bezweifelt, ob das Betonsteinpflaster den hohen Anforderungen durch Bus- und Schwerlastverkehr gerecht werden kann.

Entlang der Rathausstraße schlägt der Entwurf eine einheitliche Gestaltung mit Baumpaketen aus Gleditsien vor, die auf einfache Weise die Straße als Rückgrat Stolbergs unterstreichen, aber auch den Gesamtzusammenhang von Frankentalwiese und Bastinsweiher betonen.

Die Frankentalwiese wird durch eine umlaufende Mauer auf Sitzhöhe angehoben und damit als wichtiger Ort in der Stadt betont, ohne ihren Charakter gänzlich zu ändern.