Award / Auszeichnung | 09/2017
Auszeichnung guter Bauten 2017 des BDA Bochum, Hattingen, Herne und Witten
©Jürgen Landes
Nord Ansicht
Denkmalgerechte Sanierung der Johanneskirche von Hans Scharoun
Engere Wahl
Architektur
Architektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Sakralbauten
-
Projektgröße:
450m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 01/2009
Fertigstellung: 01/2016
Projektbeschreibung
Geschützt und Platz geschaffen
„Scharouns einziger Kirchenbau saniert“
Die Sanierung von Hans Scharouns einzigem Kirchenbau – die Johanneskirche in Bochum - wurde im Mai 2016 nach siebenjähriger Bauzeit fertiggestellt. Die Architekten Detlev Bruckhoff (bruckhoff keßler architekten, Bochum) und Andreas Gehrke (andreas gehrke architekten, Berlin) schlossen sich für das Projekt zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen. Um das Bauvorhaben vollständig spendenfinanziert realisieren zu können, entstanden drei Bauabschnitte und eine Bauzeit von sieben Jahren. Neben zahlreichen Privatspenden wurde das Projekt mit Mitteln der DSD Deutsche Stiftung Denkmalschutz, der Wüstenroth Stiftung, sowie dem Land und Bund gefördert.
Die Johanneskirche wurde von 1965 – 1967 von Hans Scharoun entworfen und von Gundolf Bockemühl gebaut. Errichtet in einer Zeit, als Scharoun sich mit deutlich größeren Projekten, wie der Berliner Philharmonie und der deutschen Botschaft in Brasilia beschäftigte, gilt sie als Spätwerk aber nur scheinbar als unbedeutendes Projekt. Denn schließlich entwarf der Architekt Zeit seines Berufslebens rund ein Dutzend Kirchen, von denen allerdings zunächst keine realisiert wurde. Sein erster überlieferter Entwurf aus Jugendtagen war ein Kirchenbau. So konnte der Architekt zum Ende seiner Schaffenszeit seine Leidenschaft „Kirchenbau“ mit einem
realisierten Zeugnis krönen. Zur Beauftragung der Bochumer Kirche kam es durch Empfehlung. Die Tochter des Bauherrn seines wohl bedeutendsten Bauwerks, dem Haus Schminke in Löbau, brachte als Mitglied der Christengemeinschaft den Architekten ins Gespräch.
Scharoun sollte bleiben, da waren sich Bauherr und Architekten von Anfang an einig. So war das Projekt zum einen die klassische, denkmalgerechte Sanierung mit Aufarbeitung der Fenster und Erhalt der Oberflächen trotz Erneuerung der dahinterliegenden Bautechnik. Zum anderen wurde „Hans“ aber in seinem Sinne weitergedacht bzw. weiterentworfen. Das Notdach von 1966 wich einem aus Kupfer nach ursprünglichen Plänen des Architekten. Ebenso die Türblätter: Die „Interimstüren“ aus rustikalem Holz wurden nun nach über 40 Jahren mit dem eigentlich vorgesehenen Material – Metall – belegt und vollenden somit Scharouns Ursprungsidee.
Eine Glashülle in eingestimmter Formensprache schützt die zentrale Lichtwand vor weiteren Witterungseinflüssen und verzögert so den Alterungsprozess. Der Verlauf der Glaswand, der in einem steilen Winkel zur Bestandswand erfolgt, entlehnt sich einer ersten Entwurfsskizze, denn ursprünglich war sie als schräge Wand geplant, deren Statik aber das damalige Budget gesprengt hätte. So folgt der äußere Formenverlauf der Kirche heute dem initialen Wunsch des Architekten. Das Foyer erhält deckenintegrierte Leuchten und wird so auf die puristische Idee
zurückgebaut. Die unter Architekten als „Scharounkirche“ bezeichnete Johanneskirche ist einer von drei realisierten Bauten des Architekten im Ruhrgebiet. Mittlerweile sind sie alle denkmalgerecht saniert worden.
Das Projekt ist aus der Arbeitsgemeinschaft der Architekten Detlev Bruckhoff (bruckhoff keßler architekten) und Andreas Gehrke (andreas gehrke architekten) hervorgegangen.
„Scharouns einziger Kirchenbau saniert“
Die Sanierung von Hans Scharouns einzigem Kirchenbau – die Johanneskirche in Bochum - wurde im Mai 2016 nach siebenjähriger Bauzeit fertiggestellt. Die Architekten Detlev Bruckhoff (bruckhoff keßler architekten, Bochum) und Andreas Gehrke (andreas gehrke architekten, Berlin) schlossen sich für das Projekt zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen. Um das Bauvorhaben vollständig spendenfinanziert realisieren zu können, entstanden drei Bauabschnitte und eine Bauzeit von sieben Jahren. Neben zahlreichen Privatspenden wurde das Projekt mit Mitteln der DSD Deutsche Stiftung Denkmalschutz, der Wüstenroth Stiftung, sowie dem Land und Bund gefördert.
Die Johanneskirche wurde von 1965 – 1967 von Hans Scharoun entworfen und von Gundolf Bockemühl gebaut. Errichtet in einer Zeit, als Scharoun sich mit deutlich größeren Projekten, wie der Berliner Philharmonie und der deutschen Botschaft in Brasilia beschäftigte, gilt sie als Spätwerk aber nur scheinbar als unbedeutendes Projekt. Denn schließlich entwarf der Architekt Zeit seines Berufslebens rund ein Dutzend Kirchen, von denen allerdings zunächst keine realisiert wurde. Sein erster überlieferter Entwurf aus Jugendtagen war ein Kirchenbau. So konnte der Architekt zum Ende seiner Schaffenszeit seine Leidenschaft „Kirchenbau“ mit einem
realisierten Zeugnis krönen. Zur Beauftragung der Bochumer Kirche kam es durch Empfehlung. Die Tochter des Bauherrn seines wohl bedeutendsten Bauwerks, dem Haus Schminke in Löbau, brachte als Mitglied der Christengemeinschaft den Architekten ins Gespräch.
Scharoun sollte bleiben, da waren sich Bauherr und Architekten von Anfang an einig. So war das Projekt zum einen die klassische, denkmalgerechte Sanierung mit Aufarbeitung der Fenster und Erhalt der Oberflächen trotz Erneuerung der dahinterliegenden Bautechnik. Zum anderen wurde „Hans“ aber in seinem Sinne weitergedacht bzw. weiterentworfen. Das Notdach von 1966 wich einem aus Kupfer nach ursprünglichen Plänen des Architekten. Ebenso die Türblätter: Die „Interimstüren“ aus rustikalem Holz wurden nun nach über 40 Jahren mit dem eigentlich vorgesehenen Material – Metall – belegt und vollenden somit Scharouns Ursprungsidee.
Eine Glashülle in eingestimmter Formensprache schützt die zentrale Lichtwand vor weiteren Witterungseinflüssen und verzögert so den Alterungsprozess. Der Verlauf der Glaswand, der in einem steilen Winkel zur Bestandswand erfolgt, entlehnt sich einer ersten Entwurfsskizze, denn ursprünglich war sie als schräge Wand geplant, deren Statik aber das damalige Budget gesprengt hätte. So folgt der äußere Formenverlauf der Kirche heute dem initialen Wunsch des Architekten. Das Foyer erhält deckenintegrierte Leuchten und wird so auf die puristische Idee
zurückgebaut. Die unter Architekten als „Scharounkirche“ bezeichnete Johanneskirche ist einer von drei realisierten Bauten des Architekten im Ruhrgebiet. Mittlerweile sind sie alle denkmalgerecht saniert worden.
Das Projekt ist aus der Arbeitsgemeinschaft der Architekten Detlev Bruckhoff (bruckhoff keßler architekten) und Andreas Gehrke (andreas gehrke architekten) hervorgegangen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Umgang mit der denkmalgeschützten Kirche von Hans Scharoun, insbesondere die mimetischen Eingriffe, die im Prozess wie auch im Ergebnis von großem Respekt gegenüber der vorhandenen Substanz, der vorhandenen Raumidee sowie deren Lichtführung und Materialisierung zeugen, wird durch die Jury hochgeschätzt und gewürdigt.
Einzelne der aktuellen Eingriffe bzw. Ergänzungen werden hinsichtlich Materialwahl bzw. Detaillierung kritischer betrachtet.
Einzelne der aktuellen Eingriffe bzw. Ergänzungen werden hinsichtlich Materialwahl bzw. Detaillierung kritischer betrachtet.
©Jürgen Landes
Nord West Ansicht
©Jürgen Landes
Nord Ost Ansicht
©Jürgen Landes
Oberlicht Detail
©Jürgen Landes
Schutzkonstruktion
©Jürgen Landes
Schutzkonstruktion Struktur
©Jürgen Landes
Portal
©Jürgen Landes
Tapetentür offen
©Jürgen Landes
Tapetentür zu
©Jürgen Landes
Zwischenraum
©Jürgen Landes
Foyer
©Jürgen Landes
Innenraum Tapetentür zu
©Jürgen Landes
Innenraum Tapetentür offen