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Award / Auszeichnung | 01/2015

BDA Hamburg Architektur Preis 2014 / Publikums Architektur Preis 2014

HKIC, Blick vom Adolphsplatz aus HKIC und Deutsche Bank

HKIC, Blick vom Adolphsplatz aus HKIC und Deutsche Bank

HK IC – Handelskammer Innovation Campus - Neubau eines Schulungs- und Versammlungszentrums der Handelskammer Hamburg

DE-20457 Hamburg, Adoplhslplatz 6

ein 1. Preis

Handelskammer Hamburg

Bauherren

hörter + trautmann architekten

Architektur

THEURICH+KLOSE Ingenieur-Gesellschaft mbH

TGA-Fachplanung

ASSMANN BERATEN + PLANEN GmbH

Projektsteuerung

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Hochschulen, Wissenschaft und Forschung; Innenräume, Möblierung; Kultur-, Veranstaltungsgebäude; Messe-, Kongressgebäude, Schulen

  • Projektgröße:

    2.950m² (geschätzt)

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Baubeginn: 08/2011
    Fertigstellung: 02/2014

Projektbeschreibung

Erläuterungstext zum Bauvorhaben HKIC, Hörter + Trautmann Architekten

Städtebau
Der Handelskammer InnovationsCampus schließt die Lücke zwischen dem Hallerbau der HASPA und der Deutschen Bank am Adolphsplatz.
Der feingliedrige Bau kann als zeitgemäßes und freistehendes Zitat der früheren schmalen Giebelhäuser an den Fleeten verstanden werden.
Das HKIC fügt sich über die Materialität seines Sockels und seine Kubatur sensibel in das Gebäude-Ensemble am Adolphsplatz ein.

Entwurf
Der Entwurf des HKIC geht auf einen Wettbewerb (2008) zurück, aus dem das Büro Johann von Mansberg Architekten (seinerzeit MWP) als Sieger hervorging.
Hörter + Trautmann Architekten transformierten das Projekt unter Verfeinerung des Entwurfes und realisierten das Bauvorhaben in einem sehr komplexen Kontext.
Die sehr plastische Fassade zeigt ein Spiel zwischen der dichten vertikalen Gliederung und meist zweigeschossig zusammengefassten Einheiten, die gleich gestapelten Kästen wirken.
Die schmalen raumhohen Fensterelemente in Leichtbronze wechseln sich mit Lisenen aus hellem Strukturglas ab.
Im Bereich zum Adolphsplatz werden diese Glaslisenen nachts mit sanftem LED-Licht hinterleuchtet.
Während die Tag-Wahrnehmung des HKIC sehr von der wertigen Materialität lebt, wirkt die Nachtansicht umgekehrt über eine gewisse Entmaterialisierung der Fassade.

Nutzung
Das „Herz“ des HKIC ist der zweigeschossige Veranstaltungssaal für bis zu 240 Personen im 2./3. OG.
Die darüber und darunter liegenden Geschosse sind mit teils variierbaren Seminar- und Konferenzräumen ausgestattet, die vorrangig von den Bildungseinrichtungen der HK genutzt werden.
Das 6. Obergeschoss wird für Dienstleitungen der Handelskammer als Büro-Etage genutzt.
Alle Dächer des HKIC verfügen über Terrassen als Orte der Kommunikation und des Stadterlebens.
Das Hauptdach wird zudem für eine Photovoltaik-Anlage genutzt.
Das Haus beherbergt im Erdgeschoss ein öffentliches Café mit kleiner Terrassennutzung (Platzbelebung, interne Versorgung des HKIC).
Alle Räume sind mechanisch be- und entlüftet, die Fenster lassen sich zur Komfortlüftung kippen (Lärmimmissionen/Bahnbetrieb).


Gründung und Tragwerk
Verkehrsflächen und darunterliegende Versorgungsmedien ließen für die Gründung des HKIC nur wenige beengte „Gründungs-Fenster“, um die Tiefgründung einbringen zu können.
Die Gründung des HKIC erfolgte auf Pfahlgruppen zwischen den Medientrassen und dem Tunnel der U 3. Zusätzlich gibt es eine Gründung auf der anderen Tunnelseite im Fleet. Damit lagert das Haus auf drei Punkten, die vierte Ecke zur HASPA kragt weit über den U-Bahntunnel aus.
Kompensierend wirkt hier eine Kragplatte mit Zugpfählen auf der gegenüberliegenden Gebäudeseite unter dem Mönkedamm.
Eine weitere Besonderheit des HKIC ist, dass das Haus durch eine Elastomer-Schicht gegen die aus dem U-Bahn-Betrieb eingebrachten Schwingungen entkoppelt werden musste.

ht´/cf, 31.10.2014

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Umgang mit den Herausforderungen des Kontextes ist die Stärke des Entwurfs. Der Beitrag hat diesen Knoten mit großer Leichtigkeit gelöst. Einerseits die schmalen Flächen zwischen den bestehenden Gebäuden, andererseits die unterirdische Passage der U-Bahn: eine komplexe Aufgabe, die schwierig zu lösen ist, die aber in diesem Fall mit einem architektonischen Statement gut organisiert wird. Trotz des kleinen Maßstabs wirkt die Fassade zugleich leicht und monumental und bildet gegenüber der Stadt durch die Skulpturalität der gestapelten Volumen eine klare Gestalt. Der Sockel gibt dem Gebäude zudem eine gewisse Erkennbarkeit und Sichtbarkeit. Das Gebäude ist auch und zuerst ein öffentlicher Raum und bietet dem Publikum verschiedene Funktionen. Als repräsentatives Gebäude funktioniert es als Logo für die Handelskammer. Gleichzeitig schafft es das Projekt, sich mit der Leichtigkeit von Volumen und Materialien vom Bestand abzusetzen und als Darstellung neuer Technologien zu wirken. Die Aufgabe, sich mit dem historischen Kontext zu konfrontieren, wird in der Architektur des Handelskammer InnovationsCampus gelöst, indem die tradierte Form der schmalen Giebelhäuser durch eine neue Materialität in eine zeitgenössische Form übersetzt wird.
HKIC, Nord-Ansicht (vom Adolphsplatz)

HKIC, Nord-Ansicht (vom Adolphsplatz)

HKIC, Dachterrasse mit Blick auf Handelskammer und Rathaus

HKIC, Dachterrasse mit Blick auf Handelskammer und Rathaus

HKIC, Südansicht und Überbauung U-Bahntrasse U3

HKIC, Südansicht und Überbauung U-Bahntrasse U3

HKIC, Lageplan

HKIC, Lageplan

HKIC, Grundrisse 2.OG, 1.OG, EG (von oben nach unten)

HKIC, Grundrisse 2.OG, 1.OG, EG (von oben nach unten)

HKIC, Schnitte

HKIC, Schnitte

HKIC, Café im EG

HKIC, Café im EG

HKIC, Seminarraum 1.OG

HKIC, Seminarraum 1.OG

HKIC, Großer Saal 2. u. 3. OG

HKIC, Großer Saal 2. u. 3. OG

HKIC, Großer Saal 2. u. 3. OG, Blick von der Galerie

HKIC, Großer Saal 2. u. 3. OG, Blick von der Galerie

HKIC, Flur Seminargeschoss

HKIC, Flur Seminargeschoss

HKIC, Büro 6. OG

HKIC, Büro 6. OG

HKIC, Abends vom Adolphsplatz

HKIC, Abends vom Adolphsplatz