Bauprojekt “Kavalier Dalwigk” in Ingolstadt verbindet Geschichte und Innovation
Nach der erfolgreichen Eröffnung des “Digitalen Gründerzentrums brigk” im sanierten und umgebauten Kavalier Dalwigk im Mai 2022 steht nun ein weiterer bedeutender Meilenstein bevor. Am 11. Oktober 2023 wird der angrenzende Neubau des Kavalier Dalwigk feierlich eingeweiht, und Ingolstadt erhält damit eine neue architektonische Landmark direkt an der Schloßlände.
Geschichte und Innovation
Das Projekt “Kavalier Dalwigk” umfasst zwei beeindruckende Bauteile: die umfangreiche Restaurierung und Umnutzung des historischen Festungsbaus, der bereits das “Digitale Gründerzentrum brigk” beherbergt, sowie den Bau eines modernen Neubaus mit einem imposanten 9-geschossigen Kopfbau zur Donau. Das Projekt verbindet somit den historischen Charme der Stadt mit moderner und innovativer Architektur.
Ursprünglich als Teil der bayerischen Landesfestung errichtet, fand das Kavalier Dalwigk später Verwendung als königliche Geschützgießerei und Geschossfabrik. Heute, im 21. Jahrhundert, erlebt der Bau eine weitere faszinierende Transformation und wird zum Raum für Arbeit, Kommunikation und Kreativität für aufstrebende Startup Unternehmen im Bereich digitaler Anwendungen.
Diesem geschichtsträchtigen Altbau hat die Architekten-ARGE Falk von Tettenborn und Gina Barcelona Architects einen modernen Neubau hinzugefügt, welcher Büroflächen, Seminarräume, einen innovativen Werkstattbereich und ein Restaurant beinhaltet. Dieser Neubau erweitert die Nutzungsmöglichkeiten des Kavalier Dalwigk und schafft einen dynamischen Ort, der nicht nur Raum für Arbeit bietet, sondern auch Raum für Inspiration, Lernen und kulinarische Genüsse.
Architektur und Design
Die behutsame Sanierung und Ergänzung des historischen Gebäudes ermöglicht es, die Geschichte des Kavalier Dalwigk erlebbar zu machen, während gleichzeitig zeitgemäße Anforderungen erfüllt werden. Dieser Ansatz schafft eine einzigartige Atmosphäre, in der Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschmelzen.
Die Fassaden des Neubaus wurde bewußt klar und ruhig strukturiert, wodurch sich das Gebäude zurückhaltend gegenüber dem Baudenkmal verhält. Die freundlich helle und elegante Fassade des Neubausfügt sich harmonisch in die Umgebung ein und bildet einen würdigen Rahmen für den historischen Kavalier Dalwigk sowie die Donauterrassen.
BIM - Methodik bei der Planung
Die Planung und Umsetzung dieses ambitionierten Projekts erfolgte unter Verwendung der Building Information Modeling (BIM)-Methodik. Bereits in der frühen Planungsphase wurde eine intensive Koordination aller Planungsbeteiligten am 3D-Modell ermöglicht. Dies führte zu einer nahtlosen Zusammenarbeit und einem tieferen Verständnis der architektonischen Herausforderungen und Potenziale des Gebäudes Das gesamte Bestandsgebäude wurde von Beginn an fotogrammetrisch erfasst und in ein 3D-Aufmaßmodell übersetzt. Dieser virtuelle Nachbau des historischen Kavalier Dalwigk ermöglichte ein tiefes Verständnis der Konstruktion und der geometrischen Zusammenhänge im Gebäude.
Das Projekt Kavalier Dalwigk ist nicht nur ein Beispiel für die gelungene Symbiose von Geschichte und Moderne, sondern auch für die effektive Anwendung innovativer Technologien und digitaler Werkzeuge in der Bauplanung und -umsetzung. Es unterstreicht die Bedeutung einer detaillierten Erforschung und Dokumentation historischer Gebäude, um sie für zukünftige Generationen zu bewahren und gleichzeitig den Anforderungen der Gegenwart gerecht zu werden.
Diese Leistung wurde kürzlich mit dem erstmals vergebenen “BIM-Preis Bayern 2023” ausgezeichnet, der durch das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr verliehen wird. Dieser Preis würdigt die hervorragende digitale Bearbeitung des Projekts und unterstreicht die Vorreiterrolle von Ingolstadt in der Anwendung von Building Information Modeling (BIM).