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Award / Auszeichnung | 12/2020

competitionline campus 2021

Perspektive Blick von U-Bahn

Perspektive Blick von U-Bahn

Stadtkrone Hafenplatz Berlin

1. Preis Studierendenarbeiten - Stadtkrone Hafenplatz Berlin

Preisgeld: 1.000 EUR

Technische Universität Braunschweig

Universitäten / Hochschulen

Guisong Zhang

Student*in Architektur

Mengyue Feng

Student*in Architektur

Erläuterungstext

Das Projekt in einem Satz
Bei der Stadtverdichtung ist ein Blick auf ganz mitten liegenden, doch vergessenen Ort - Hafenplatz Berlin geworfen

Warum ist das Projekt besonders einzigartig?
Neben der Herstellung von Gesamtgleichgewicht zwischen Vergangenheit und Zukunft wird eine hybrid Lösung gefunden, wie ein vernachlässigtes Gebäude aus 70er-Jahren zu einem zukunftsfähigen, lebendigen, sozial diversen Ort machen und anderseits unter ökonomischen Aspekt sich das ganze Areal nachhaltig selbst weiterentwickeln kann.

Projektbeschreibung
Wenn Sie jemals die U-Bahn-Linie 2 Berlins von Gleisdreieck in Richtung Potsdamer Platz genommen haben. Vielleicht fällt Ihnen ein kreuzförmiges Terrassenhaus an der Station Mendelssohn-Bartholdy-Park auf. Das ist Hafenplatz Berlin. Der befindet sich geometrisch mitten in Berlin und westlich der Ausläufer des Potsdamer Platzes sowie internationale Geschäftswelt. Jedoch ist er mit schwierigen sozialen Verhältnissen fast vergessen.

Als wir zum ersten Mal dieses Wohngebäude aus 70er Jahren sahen, waren wir sehr beeindruckt von dem kreuzförmigen Grundriss und den markanten Terrassierungen. Während des Entwurfs versuchen wir stetig eine Typologie zu finden, um das Gesamtgleichgewicht zwischen der Nachverdichtung Hafenplatzes und der Erhaltung seiner Charaktere zu herstellen.

Auf den ersten Blick irritierend erscheint die Logik. Dem kreuzförmigen Terrassenhaus wird ein gespiegeltes Volum aufgesetzt. Ein Dialog zwischen dem vergangenen und dem zukünftigen Selbst wird eingerichtet. Wenn nicht sogar dominant im Stadtraum, soll das Gebäude zu einem neuen Wiederbelebungswahrzeichen für das gesamte Quartier werden. Dadurch wird Hafenplatz gekrönt, statt lediglich im Schatten im Schatten des Potsdamer Platzes zu stehen.

Der neue Gebäudekomplex besteht aus drei Teilen, dem neuen Büro-Aufsatz, dem Wohngebäude und einer dazwischenliegenden großzügigen „Bikini-Ebene“.

Der Aufsatz behält 14.000 Quadratmeter große flexible Büroflächen vor. Bei der Tragwerkplanung des Aufbaus ist der Bestandsschutz auch berücksichtigt. Geschossene Fachwerkstruktur und fünf Erschließungskerne werden dem Obergeschoss geplant, darunter nur drei das alte Gebäude teilweise stören.

Vergleichbar einer Stadtloggia beherbergt die „Bikini-Ebene“ Ausstellungsäume und Arbeitsplätze für lokale Künstler. Sie ist für Besucher über eine öffentliche Freitreppe direkt vom Hauptplatz aus zugänglich. Durch Versatz des Aufbaus können die freiliegenden Dachflächen des Bestandsbaus als öffentliche Terrassen genutzt werden und unterstreichen darüber den betont öffentlichen Charakter der Stadtloggia.

Der Bestandsbau wird als Wohngebäude saniert. Kleinwohnungen (in den Nord-Süd ausgerichteten Flügeln) und Mikroapartments in den schmalen Ost-West-Flügeln prägen ein differenziertes und vielfältiges Wohnungsangebot. Einige Wohnungen verfügen über kleine Balkone, in jedem Fall aber über raumhohe Fensteröffnungen, was die Qualität des Wohnens gegenüber der heutigen Situation deutlich verbessern würde.

Die Dachflächen des neuen Gebäudes werden für das Urban Farming genutzt, während in den Erdgeschossen Nutzungen wie Läden, eine Markthalle, Restaurant, Werkstätten, Ateliers und Gemeinschaftsräume finden. In Verbindung mit den zugehörigen öffentlichen Freiräumen und Plätzen werden so die Voraussetzung zu einem dichten Einweben in den Stadtteilkontext geschaffen.

Hinter dem architektonischen Ansatz steht auch ein Finanzierungskonzept, über das die Büromieten sowie Betrieb von Urban Farming auch einen Beitrag zur Querfinanzierung des sozialen Wohnbaus wie der kunst- und kulturbezogenen Nutzungen leisten sollen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Wohnungsnot, zu wenig Bauland und astronomisch hohe Preise für Kauf- und Mietobjekte sind Phänomene in den meisten Großstädten dieser Welt. Die Thematik der Nachverdichtung in den Städten und der Umgang mit dem Bestand ist daher hoch relevant und aktuell.
Der Entwurf Stadtkrone bietet für den Hafenplatz in Berlin eine konkrete Lösung für diese Probleme bzw. die Thematik. Zwar scheint die Erweiterung des Bestandsgebäudes den Maßstab auf den ersten Blick zu sprengen, doch besticht der Wettbewerbsbeitrag von Guisong Zhang und Mengyue Feng von der TU Braunschweig durch seine Qualitäten.
Positiv hob die Jury den Kontrast zwischen dem leichten Aufbau und dem schweren, massigen Bestandsbau hervor. Die Aufständerung verleihe dem Entwurf eine gewisse Leichtigkeit. Als “gut und durchdacht” bestätigte Tragwerks-Experte und Jurymitglied Klaus Bollinger die Machbarkeit der statischen Konstruktion. Der Versatz der beiden Gebäudeteile sei, so die Jury, “sehr raffiniert”. So bleibe die Qualität der Bestands-Terrassen größtenteils erhalten.
“Das Projekt ist sehr komplex und dabei total intelligent und zukunftsweisend”, fasst Professorin Petra Vondenhof-Anderhalten die einstimmige Meinung des Preisgerichts zusammen. Die Dimensionen und die Kraft dieser Arbeit seien “ein richtiges Statement”, welches den Verfasser*innen viel Mut abverlangt habe.
Perspektive Blick auf den Hauptplatz

Perspektive Blick auf den Hauptplatz

Perspektive Blick auf Galerie-Atelier

Perspektive Blick auf Galerie-Atelier

Perspektive Blick auf Terrasse und Stadtloggia

Perspektive Blick auf Terrasse und Stadtloggia

Modell Konzept

Modell Konzept

Modell

Modell

Lageplan

Lageplan

Schwarzplan

Schwarzplan

Diagrammatische Darstellung

Diagrammatische Darstellung

Isometrie

Isometrie

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss 1. OG

Grundriss 1. OG

Grundriss Ebene +23,85

Grundriss Ebene +23,85

Grundriss Regelgeschoss + 32,85

Grundriss Regelgeschoss + 32,85

Längsschnitt

Längsschnitt

Strategie der Konstruktion

Strategie der Konstruktion