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Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 11/2022

competitionline CAMPUS Award 2023

Engere Wahl Studierendenarbeiten - Grenzgänger im Lehmbau

Cassandra Sauter

Student*in Architektur

Max Schuch

Student*in Architektur

Jan Nüske

Student*in Architektur

Erläuterungstext

Grenzgänger im Lehmbau

Das Projekt in einem Satz
Untersuchung zum Vorgespannten Lehmsturz im 1:1 Modell

Warum ist das Projekt besonders einzigartig?
Die Grenzen des Lehmbaus werden mit einer vorgespannten Holz-Lehm-Hybridbauweise überwunden.

Projektbeschreibung
Das Projekt beschäftigt sich mit den Grenzen und Möglichkeiten des Lehmbaus. Das heute so bedeutende Bauen mit nachhaltigen Materialien lässt den Wunsch nach neuen Formen der Architektur entstehen. Der Wandel der Zeit und die immer deutlicher werdende Klimakrise fordern innovative Ideen im Umgang mit nachwachsenden Ressourcen. Die vermeintlichen Grenzen des Lehmbaus werden besonders beim Planen von Decken und Fensteröffnungen deutlich. Ziel war es aus bereits bekannten Methoden, wie Bögen und Gewölben, eine neue, zeitgemäße Adaption und Formensprache zu entwickeln, die sowohl konstruktive Problemstellungen lösen kann, als auch einen gestalterischen Anspruch erfüllt.
Nach kleineren Einzelstudien wurden theoretische Ideen anhand eines 1 zu 1 Mock-Up verwirklicht. Das Material wurde eigenständig und nachhaltig zusammengetragen und präpariert. Mit den eingeschränkten Mitteln, die den Studierenden zur Verfügung standen, wurde ein gerader Fenstersturz entwickelt, der im Modell ca. 80 cm überspannt.
Die von vielen Architekten zelebrierte Ästhetik des Stampflehms, konnte durch Vorfertigung praktikabel und in ihrem Aufwand angemessen geschaffen werden. Durch das Stampfen auf Holzbrettern, die vorerst Teil der Schalung sind, später dann zum Transport und Bremsen der Erosion dienen, konnte auch das Zusammensetzen erleichtert werden.
Im Sturz, bereits beim Stampfen eingelegte Holzkeile imitieren die Bogenfunktion, ohne tatsächlich einen Bogen auszubilden, sodass eine gerade, horizontale Öffnung entstehen kann. Um die Abstände der Keile zu maximieren und den Lehmanteil der Konstruktion zu erhöhen, wurden dezente kleine Bögen in die einzelnen Stampflehm-Elemente eingearbeitet. Das Aufnehmen von Zugkräften wurde zusätzlich durch das Einlegen eines Zugseils ermöglicht, das dann mittig festgezogen werden kann.
Ergebnis des Experiments war ein erfolgreiches Mock-up, das mit seiner Technik einen Ausblick auf die Entwicklung von Lehmdecken und neuen ästhetischen Wandelementen gibt.