modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Award / Auszeichnung (auch für Studenten) | 11/2022

competitionline CAMPUS Award 2023

Preis Studierendenarbeiten - S/M/L

Preisgeld: 700 EUR

Christian Sternhagen

Student*in Architektur

Dao Le

Student*in Architektur

Erläuterungstext

S/M/L

Das Projekt in einem Satz
Umnutzung von einem ehemaligen Bürohaus zu einem Wohnkosmos

Warum ist das Projekt besonders einzigartig?
Gezielte Einbindung von sozialen und ökologischen Aspekten mit hoher architektonischer Qualität im essenziellen Themenfeld der Umnutzung.

Projektbeschreibung
Das leer stehende Bürogebäude im Norden von Zürich ist aus seiner Funktion gefallen. Wir haben es uns zum Ziel gemacht mit geschickten Eingriffen aus dem ehemaligen Bürohaus einen diversen, anpassungsfähigen Wohnkosmos zu gestalten.

Schritt1: Ein infrastrukturelles Rückgrat erschaffen
Die Fläche zwischen den Bestandsstützen mit neuer Infrastruktur (Wasser, Strom und Gasanschlüsse) ausbauen.

Schritt 2: Zonierung der Grundform
Die Gesamtfläche wird in drei unterschiedliche Grundtypen gegliedert.
S - offene Hallenstruktur
M - Clustereinheiten
L - Geschlossene Systeme

Schritt 3: Bauteilkatalog bietet Vielfalt
Mit Hilfe des Bauteilkatalogs können die freigestellten Flächen an unterschiedlichste Bedürfnisse angepasst werden. Die Stützen dienen dabei als Grundraster für den Ausbau jeder Wohneinheit.
Die Aufteilung nach S/M/L zieht sich durch das ganze Gebäude. Im Erdgeschoss können die unterschiedlichen Raumstrukturen vielfältige Funktionen und Schwellen zum Stadtraum gewährleisten.
Die unterschiedlichen Geschossen sollen durch die Aufteilung dennoch nicht monofunktional genutzt werden. Wohneinheiten, Arbeitsgruppen, Sportkurse, Büros und alle Weiteren denkbaren Nutzungen mischen sich vielseitig durch das Gebäude und ermöglichen Orte der Begegnung. Der mittig platzierte Zirkulationskern dient dabei als Verteiler und neutraler Ort für alle Mitbewohner und Besucher des Hauses. Dieser halb thermisch geschlossene Raum kann als Treffpunkt und sozialer Generator des Mikrokosmos verstanden werden, welcher nutzungsneutral zwischen den S/M/L Strukturen vermittelt und den internen Austausch forciert.
Eine neue Fassade aus Glas, Blech und großflächig öffenbaren Elementen gibt dem vielseitigen Gebäude ein differenziertes und zeitgemäßes neues Aussehen, welche außerdem den neuen Wohncharakter widerspiegelt.

Weitere Infos auf Instagram: archundkrach

Beurteilung durch das Preisgericht

Spätestens seit der Corona-Pandemie ist mobiles und hybrides Arbeiten alltäglicher Bestandteil unserer Arbeitswelt. Die Umwidmung von Büroraum zu dringend benötigten Wohnräumen in den Städten ist daher ein wichtiges Thema in der gegenwärtigen und zukünftigen Architektur. "Ich finde es total sympathisch, wie die Verfasser das Bürohaus aus den 60er Jahren transformieren, sodass offene und schöne Gemeinschaftsräume entstehen", sagt Petra Vondenhof-Anderhalten. Mit der geschickten Raumanordnung würden sie die Gebäudetiefe gut ausnutzen. "Die Autoren sind klug und sachlich vorgegangen und haben ihren Revitalisierungsentwurf extrem gut auf den Punkt gebracht", lobt Vondenhof-Anderhalten.

Laut Innenarchitektur-Professor Achim Hack besticht S/M/L auch durch die grafische Aufbereitung. Die Jury war sich einig, dass sich das Projekt durch seine klare und ansprechende Darstellung positiv hervorhebt. Dirk Bonnkirch-Reineau würdigt die sensible Arbeit mit dem Bestandsgebäude: "Die Art, wie mit dem Bestand umgegangen wird und die Ästhetik, die dabei für den Wohnkosmos entsteht, gefällt", sagt er. Besonderen Anklang bei der Jury findet der Bauteilkatalog, der einen flexiblen Ausbau mithilfe verschiedener Komponenten ermöglicht. Dadurch werde eine lange Nutzungsdauer unabhängig von einer festgelegten Programmierung sichergestellt. "Wenn das Projekt realisiert wäre, wäre es preisverdächtig", meint Jurymitglied Klaus Bollinger.