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Offener Wettbewerb (auch fĂŒr Studenten) | 01/2023

Der competitionline EAT CITY Lebkuchenwettbewerb 2022/23 - Ein Park fĂŒr den Frieden.

49°50‘35‘‘N 9°54‘7‘‘O

ein 3. Preis

Preisgeld: 750 EUR

Lena Guddat

Architektur

Helen Tamberger

Architektur

ErlÀuterungstext

2026, der Krieg hat sich ĂŒber ganz Europa erstreckt. Deutschland hat in Gadheim, Unterfranken, dem Mittelpunkt der EU, ein Ort zum Gedenken errichtet.
Erbaut inmitten einer festen, hohen Mauer sind die zu schĂŒtzenden Grundzutaten fĂŒr den Frieden zu finden. Der Zugang zu diesem ist fĂŒr jeden zugĂ€nglich, gleich welches Geschlechts, Hautfarbe, Herkunft oder Glaube: Freie Nahrung gegen den Hunger, sauberes Wasser gegen den Durst, gleiche Chancen, hochwertige Bildung und ein Veranstaltungsort, an dem ĂŒber den Wert des Friedens und der Menschenrechte nachgedacht, diskutiert, ausgestellt und vorgetragen werden kann.
Die Grundsteine des Friedens als solide, feste Stampflehmbauten und der „Mittelpunkt“ des Friedens, der Veranstaltungsort, als ein aus Holz erbauter, leichter und offener Pavillon.
Im Jahr 2026 ist 49°50‘35‘‘N 9°54‘7‘‘O der Zufluchtsort vor dem Krieg und steht gleichzeitig als Mahnmal inmitten der zerstörten EU.
Denn seit dem der Krieg auch uns betrifft, schÀtzen wir den Frieden umso mehr.
Backenergie
50 Minuten bei 160° Umluft und 5 Minuten bei 250° Umluft

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit seinem von den anderen Einreichungen abweichenden Konzept hat das Projekt die Jury zu intensiven Diskussionen angeregt. Das Preisgericht lobt den Mut der Verfasserinnen, eine alternative Zukunftsvision aufzumachen, in der sich nicht alles zum Guten wende. Die Jurymitglieder sind sich einig, dass der Entwurf "wunderschön gebacken" sei und mit seinen tollen Visualisierungen hervorsteche. "Konzeptionell und grafisch stark" findet Udo Gleim das Projekt. Dystopien zu erzÀhlen sei schwer, ebenso wie sie "auf den Punkt gebracht zu visualisieren", sagt der Professor.
In der ErzĂ€hlung der Verfasserinnen erstreckt sich 2026 der Krieg ĂŒber ganz Europa. Deutschland baut im Zentrum der EU einen Friedenspark als Zufluchtsort: Eine isolierte und mit Mauern abgeschirmte Insel, die vorrangig ĂŒber den Luftweg zu erreichen ist und auf der die Grundzutaten fĂŒr den Frieden geschĂŒtzt werden. Oskar Gamböck gefĂ€llt an dem Projekt, dass es zum Nachdenken anrege und existenzielle Fragen aufwerfe: "Brauchen wir die anderen? Brauchen sie uns?" Landschaftsarchitekt Philipp Sattler gibt zu bedenken, dass der Entwurf aufgrund seiner Charakteristika typologisch eher einer Landschaft als einem Park zuzuordnen sei. "Ihre freie ZugĂ€nglichkeit ist fĂŒr öffentliche Parks ein sehr wichtiges Merkmal. Das Konzept bricht dieses Bild, weil der Park als Zufluchtsort auf einen dauerhaften Aufenthalt ausgelegt ist und seine Nutzer*innen nicht uneingeschrĂ€nkt kommen und gehen können."
Die Jurymitglieder bemĂ€ngeln zum Teil SchwĂ€chen in der ErzĂ€hlung. Der Park biete beispielsweise Platz fĂŒr zu wenige Menschen, wenn er einen Zufluchtsort fĂŒr alle EuropĂ€er*innen darstellen soll. Die QualitĂ€ten sieht die Jury besonders in der Ă€sthetischen Darstellung und der Kraft des Entwurfs, eine dĂŒstere Zukunft auszumalen, "die Unbehagen erzeugt".