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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2016

Hochschule Fulda Campuserweiterung – Neubau, Umbau und Sanierung der ehem. Mühle Heyl

Ansicht mit Eingangssituation

Ansicht mit Eingangssituation

1. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 51.000 EUR

ATELIER 30 Architekten GmbH

Architektur

GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Auf der Suche nach einem Gesamtkonzept bestand die Herausforderung in dem Umgang mit dem bestehenden heterogenen Umfeld. Im Vergleich zu den historischen Plänen der geordneten Struktur wirkt der Status-Quo mit seinen verschiedenen An- und Umbauten fragmentarisch.
Die Leitidee des Konzeptes besteht in der Harmonisierung und Beruhigung des Ortes durch eine unaufgeregte bauliche Implementierung und die Schaffung einer zusammenhängenden städtebaulichen Struktur, bei der Neubauten und Bestand eine Einheit bilden.
Das Konzept sieht vor, einen Teil des historischen Bestandes dem Rückbau freizugeben, andere jedoch zu (Reitstall) erhalten. Neu hinzugefügte Gebäudeteile generieren zusammen mit dem Bestand eine neue städtebauliche Figur mit zwei unterschiedlich definierten Innenhöfen: zum einen, einen introvertierten Bereich zur internen Institutsnutzung, zum anderen, einen Bereich mit öffentlichem Charakter.
Die Schnittstelle von Alt- und Neubau ist mit einem repräsentativen Eingang besetzt. Daran anschließend trifft der Nutzer auf ein großzügiges Foyer, an dem beide Innenhöfe gekoppelt sind.
Der Neubau interpretiert den Rhythmus der historischen Ziegelfassade und dessen Materialität auf eine zeitgenössische Art und Weise. Bewusst zeigt sich dieser dabei unprätentiös und zurückhaltend, um ein gestalterisch homogenes Bild mit dem Bestand zu erreichen. Der Reitstall wird durch ein Geschoss aufgestockt und bleibt mit seiner historischen Fassade ablesbar. In seiner inneren Struktur knüpft dieser nahtlos an den Neubau an. Für die neuen Fassaden ist der Einsatz von recyceltem Material (oder auch B-Sortierungen) angedacht. Mit diesen, nicht „perfekten“ Baustoffen findet eine Vermittlung zwischen den beiden Positionen statt. Im Bereich der Reithalle erfolgt hofseitig eine bauliche Arrondierung durch einen Eingang und notwendige Funktionsräume. Hierdurch wird die Verbindungsachse gestärkt und erhält eine entsprechende räumliche Fassung zum Hof.
Das Konzept sieht vor, die historische Bausubstanz denkmalgerecht, baulich wie auch konstruktiv zu erhalten bzw. zu ertüchtigen. Die historischen Fassaden sowie die Bestandsfenster werden in tradierter Bauweise wiederhergestellt. Öffnungsrhythmus und Duktus der Fassaden werden rekonstruiert. Im Reitstall wird die Primärkonstruktion, bestehend aus den markanten Zwillingsstützen und der Kappendecke, erhalten und im zweigeschossigen Zugangs- und Aufenthaltsbereich des Dekanats sichtbar und erlebbar gemacht.
Die Reithalle wird zugunsten der angedachten Sporthallennutzung vollständig entkernt. Zum jetzigen Zeitpunkt wird davon ausgegangen, dass die Dachkonstruktion erhalten und ertüchtigt werden kann.

Beurteilung durch das Preisgericht

„Dieser Entwurf hat durch einen sensiblen Umgang mit den Bestandgebäuden und die Schaffung eines inneren Hofs als Angebot für Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überzeugt“, begründete der Vorsitzende des Preisgerichts, Prof. Dr. Franz Pesch, die Entscheidung. „Durch die eingeschossige Aufstockung des ehemaligen Reitstalls werde die Verbindung von Alt und neu geschaffen. Der Entwurf präsentiere einen kongenialen Weiterbau des Bestands in Verbindung mit einer sehr schönen Wegeführung."
Lageplan

Lageplan

Modellbild

Modellbild