Nichtoffener Wettbewerb | 12/2015
Mehringplatz
1. Preis
Preisgeld: 13.750 EUR
KOKOMO Landschaft und Stadtraum
Landschaftsarchitektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
Julia Kattinger, Peter Werner, Martina Schwarz, Gianluca Torini
Erläuterungstext
Gesamtkonzept
Im Zentrum des Entwurfs steht das Rondel, um dieses herum wird die Friedrichstraße bis zum Blücherplatz geführt. Die Bewegung im Raum wird grundsätzlich - anders als in der gegenwärtigen Situation - nicht axial verstanden, sondern bewusst durch die Rasenfläche umgelenkt. Zur Betonung der Bewegungsflächen der historischen Nord-Süd-Achse werden die Belagsoberflächen einheitlich entsprechend dem „Berliner Materialkanon“ mit Kleinstein- und Großstein- Pflaster gestaltet. Der Belag erstreckt sich ausgehend von der Franz-Klühs-Straße bis zur Halleschen-Tor- Brücke. Die Sichtachse wird auf gesamter Breite freigehalten. Das Wettbewerbsgebiet ist in drei Zonen mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten gegliedert: die südliche Friedrichstraße mit Läden und Cafés; den Rasenplatz, der unter Einbeziehung der Luftgeschosse von einem aktiven, mit Angeboten anreicherten Ring umgeben ist und den ruhigen Wasserpark im Süden.
Gestaltung und Nutzung
Die zentrale Rasenfläche mit der Friedenssäule ist durch eine 25 cm hohe Einfassung von der umgebenden Pflasterfläche abgesetzt. Der daran anschließende intensive Ring besteht aus Kleinsteinpflaster (Verkehrsbereiche) und einem Mosaiksaum. Innerhalb des Rings sind Aufenthaltsflächen mit Granitgroßsteinpflaster abgesetzt. Unter dem inneren Gebäudering wird bestehendes Betonpflaster als historische Intarsie in den neuen Platzbelag ebenso wie ein Großteil der historischen Hochbeete integriert. Die Bäume in den Hochbeeten bleiben unter Beibehaltung der Fußpunkthöhen erhalten. Einzelne Hochbeete werden zu Gunsten einer besseren Verknüpfung mit den Luftgeschossen entfernt, um den Raum des steinernen Rings von der äußeren Gebäudekante bis zur Rasenkante schwellenfrei und zusammenhängend wahrnehmbar zu machen. An Stelle der Hochbeete werden Sitzgruppen mit Bänken oder Hockern angeordnet. Die historischen Figuren und beiderseitige Rampen flankieren die Freitreppe im Süden. Die äußere Ringstraße steht öffentlicher Nutzung zur Verfügung. Die Befestigung der Ringstraße erfolgt mit Kleinsteinpflaster. Aufenthaltsbereiche unter den vorhandenen Bäumen sind mit Großpflaster abgesetzt, in diesem Bereich sind Sitzbänke und Fahrradständer eingeordnet. In der südlichen Friedrichstraße sind die vorhandenen Bodenplatten der EU Staaten als Pfad der Visionäre in den Kleinsteinpflasterbelag eingelassen. Die vorhandenen Baumhaine auf der West- und Ostseite können weiterhin für Außengastronomie genutzt werden. Der befahrbare Mittelstreifen hebt sich von dem mit Mosaik gepflasterten Fußgängerbereich ab Die zwei Grünflächen an der Uferstraße sind mit einem neuen Wegesystem gestaltet. Die bestehenden Ausbuchtungen im Bereich der äußeren Ringstraße werden zurückgebaut. Entlang der Wegeflächen sind teilweise Spiel- und Gesundheitsangebote geplant. In der östlichen Grünfläche ist zusätzlich ein Kneippbecken vorgesehen. Die Standorte für mögliche Torgebäude sind berücksichtigt. Auf der Hallesche-Tor-Brücke wird der Gehwegbereich auf der Westseite erweitert und mit einer Reihe von Sitzbänken möbliert. Die Fußgänger und Fahrräder werden in der Achse mit einer Lichtzeichenanlage über die Uferstraßen geführt. Von 31 Bestandsbäumen im Realisierungsteil sind 28 erhalten. Zur Revitalisierung sollen die Baumkronen einen individuellen Schnitt erhalten. Das Beleuchtungskonzept sieht vor, die Bewegungsflächen im äußeren und inneren Kreis sowie die Luftgeschosse gleichmäßig auszuleuchten. Die in der Straßenmitte angeordneten Mastleuchten werden in den Luftgeschossen von Deckenleuchten ergänzt. Je drei Leuchten pro Abschnitt stehen auf einer Linie und schaffen in ihrer Lichtwirkung und als Lichtpunkt eine visuelle Verbindung zwischen äußerem und innerem Ring. Die Bestandsleuchten in den Luftgeschossen werden mit LED-Tageslichttechnik ausgerüstet und in Abhängigkeit zum Sonnenstand und Wetter auch tagsüber angesteuert. Die Friedenssäule wird mit Strahlern illuminiert.
Realisierung / Kostenrahmen / Wirtschaftlichkeit
Die Arbeit erscheint durch die Integration von Bestandsflächen im Kostenrahmen realisierbar. Durch die große zentrale Rasenfläche und den Verzicht auf Gehölzpflanzungen erscheint der Pflegeaufwand durchschnittlich.
Im Zentrum des Entwurfs steht das Rondel, um dieses herum wird die Friedrichstraße bis zum Blücherplatz geführt. Die Bewegung im Raum wird grundsätzlich - anders als in der gegenwärtigen Situation - nicht axial verstanden, sondern bewusst durch die Rasenfläche umgelenkt. Zur Betonung der Bewegungsflächen der historischen Nord-Süd-Achse werden die Belagsoberflächen einheitlich entsprechend dem „Berliner Materialkanon“ mit Kleinstein- und Großstein- Pflaster gestaltet. Der Belag erstreckt sich ausgehend von der Franz-Klühs-Straße bis zur Halleschen-Tor- Brücke. Die Sichtachse wird auf gesamter Breite freigehalten. Das Wettbewerbsgebiet ist in drei Zonen mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten gegliedert: die südliche Friedrichstraße mit Läden und Cafés; den Rasenplatz, der unter Einbeziehung der Luftgeschosse von einem aktiven, mit Angeboten anreicherten Ring umgeben ist und den ruhigen Wasserpark im Süden.
Gestaltung und Nutzung
Die zentrale Rasenfläche mit der Friedenssäule ist durch eine 25 cm hohe Einfassung von der umgebenden Pflasterfläche abgesetzt. Der daran anschließende intensive Ring besteht aus Kleinsteinpflaster (Verkehrsbereiche) und einem Mosaiksaum. Innerhalb des Rings sind Aufenthaltsflächen mit Granitgroßsteinpflaster abgesetzt. Unter dem inneren Gebäudering wird bestehendes Betonpflaster als historische Intarsie in den neuen Platzbelag ebenso wie ein Großteil der historischen Hochbeete integriert. Die Bäume in den Hochbeeten bleiben unter Beibehaltung der Fußpunkthöhen erhalten. Einzelne Hochbeete werden zu Gunsten einer besseren Verknüpfung mit den Luftgeschossen entfernt, um den Raum des steinernen Rings von der äußeren Gebäudekante bis zur Rasenkante schwellenfrei und zusammenhängend wahrnehmbar zu machen. An Stelle der Hochbeete werden Sitzgruppen mit Bänken oder Hockern angeordnet. Die historischen Figuren und beiderseitige Rampen flankieren die Freitreppe im Süden. Die äußere Ringstraße steht öffentlicher Nutzung zur Verfügung. Die Befestigung der Ringstraße erfolgt mit Kleinsteinpflaster. Aufenthaltsbereiche unter den vorhandenen Bäumen sind mit Großpflaster abgesetzt, in diesem Bereich sind Sitzbänke und Fahrradständer eingeordnet. In der südlichen Friedrichstraße sind die vorhandenen Bodenplatten der EU Staaten als Pfad der Visionäre in den Kleinsteinpflasterbelag eingelassen. Die vorhandenen Baumhaine auf der West- und Ostseite können weiterhin für Außengastronomie genutzt werden. Der befahrbare Mittelstreifen hebt sich von dem mit Mosaik gepflasterten Fußgängerbereich ab Die zwei Grünflächen an der Uferstraße sind mit einem neuen Wegesystem gestaltet. Die bestehenden Ausbuchtungen im Bereich der äußeren Ringstraße werden zurückgebaut. Entlang der Wegeflächen sind teilweise Spiel- und Gesundheitsangebote geplant. In der östlichen Grünfläche ist zusätzlich ein Kneippbecken vorgesehen. Die Standorte für mögliche Torgebäude sind berücksichtigt. Auf der Hallesche-Tor-Brücke wird der Gehwegbereich auf der Westseite erweitert und mit einer Reihe von Sitzbänken möbliert. Die Fußgänger und Fahrräder werden in der Achse mit einer Lichtzeichenanlage über die Uferstraßen geführt. Von 31 Bestandsbäumen im Realisierungsteil sind 28 erhalten. Zur Revitalisierung sollen die Baumkronen einen individuellen Schnitt erhalten. Das Beleuchtungskonzept sieht vor, die Bewegungsflächen im äußeren und inneren Kreis sowie die Luftgeschosse gleichmäßig auszuleuchten. Die in der Straßenmitte angeordneten Mastleuchten werden in den Luftgeschossen von Deckenleuchten ergänzt. Je drei Leuchten pro Abschnitt stehen auf einer Linie und schaffen in ihrer Lichtwirkung und als Lichtpunkt eine visuelle Verbindung zwischen äußerem und innerem Ring. Die Bestandsleuchten in den Luftgeschossen werden mit LED-Tageslichttechnik ausgerüstet und in Abhängigkeit zum Sonnenstand und Wetter auch tagsüber angesteuert. Die Friedenssäule wird mit Strahlern illuminiert.
Realisierung / Kostenrahmen / Wirtschaftlichkeit
Die Arbeit erscheint durch die Integration von Bestandsflächen im Kostenrahmen realisierbar. Durch die große zentrale Rasenfläche und den Verzicht auf Gehölzpflanzungen erscheint der Pflegeaufwand durchschnittlich.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Jury würdigt die Arbeit als eine Mutige. Sie stärkt durch ihre Bezugnahme auf den Dreiklang von Quarrée (Pariser Platz), Oktagon (Leipziger Platz) und Rondell (Mehringplatz) die historische Platzfigur, interpretiert sie aber ausgehend von der jetzigen Situation neu. Auch im Süden zeigt die Arbeit eine Haltung, die einerseits die Torsituation weiterdenkt, zugleich aber auch eine großzügige Hinwendung zum Wasser unterstützt. Mit der Aufgabe der direkten Nord-Süd-Durchwegung und dem Einfügen eines neuen, gepflasterten breiten Innenringes entsteht ein zentrales Rasenrondell als ruhender Pol. Im Kontrast dazu bildet sich mit dem neuen Innenring, den aufgewerteten Luftgeschossen und dem Außenring ein großzügiger mineralischer Platzraum heraus, in dem sich die Nutzungsangebote konzentrieren. Damit eröffnen sich ungesehene Potentiale zur Belebung der Erdgeschosse des Außenringes, zugleich wird darin aber auch die Gefahr der zusätzlichen Beeinträchtigung des inneren Wohnringes gesehen. Kritisch gesehen wird, dass der Brunnen mit der Viktoria wegemäßig nicht erschlossen wird, wenngleich der Entwurf eine gestalterisch zurückgenommene Wegeverbindung vertragen würde, ohne die die Gefahr der Herausbildung von Trampelpfaden besteht. Ebenso ist die Erschließung des Aufzuges in der angebotenen Form zu überprüfen. Begrüßt wird der Ansatz, ein hochwertiges Belagsbild zu erzeugen. Allerdings wurde die historisch Referenz des Klein- und Großsteinpflasters (Gründerzeit) ebenso kritisch gesehen wie auch dessen schlechter Gehkomfort. Trotz dieser Kritikpunkte überzeugt der geschickte Kunstgriff, die Mitte frei zu halten und damit der Friedrichstraße einen ihrer vielfältigen Geschichte angemessenen südlichen Abschluss zu geben, ohne die Codierung als Wohnhof zu negieren. Er geht sehr gut mit der Moderne des 20. Jahrhunderts um und entwickelt sie weiter.
©Lavaland & Treibhaus
Kontext
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Pflasterdetail
©Lavaland & Treibhaus mit Anselm von Held
Lichtkonzept
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Angebote
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Bewegungsrichtungen