Neubau Büro- und Handelsgebäude am Goetheplatz in Frankfurt am Main

Die Herleitung der besonderen Konstruktion – tragende außenliegende Natursteinfassade mit innen liegender separierter thermischer Hülle auf Basis einer Holzhybrid-Konstruktion – wurde als schlüssig bewertet. Die Fassadenstruktur als monolithisches Natursteintragwerk wird in ihrer Plastizität als eigenständige und gelungene Komposition bewertet, welches je nach Perspektive entweder klar strukturiert, oder mit geschwungen Bögen in der Tiefe organisch wirkt. Eine konsequente Verteilung der Fassadenelemente, die rhythmisch vervielfältigt werden, führt letztendlich zu einer in sich schlüssig empfundenen Hüllstruktur. Die Ecküberhöhung wurde kritisch bewertet, hier ist der Gebäudeabschluss aus Sicht des Preisgerichts noch nicht ganz schlüssig ausformuliert.

Der Beitrag zeichnet sich durch ein sehr hohes Niveau im Bereich der Erfüllung der Kriterien der Nachhaltigkeit aus und bezeugt in vielen Punkten den Mut zur Innovation. Die Wiederverwendung des Natursteins der bestehenden Fassade für die neue Innenhoffassade wurde positiv bewertet.

Die Verbindung der beiden Kerne durch einen in Anlehnung an die Fassade ebenfalls plastisch gestalteten Flurs von Goetheplatz bis Alte Rothofstraße führt zwar zu einem gewissen Flächenverlust bei den Einzelhandelsflächen, ist jedoch von hoher räumlicher Qualität und alle Nutzungseinheiten in den Obergeschossen können über die prominente Adressbildung „Goetheplatz 1“ erschlossen werden.

Die Gliederung des Innenraums ist schlüssig und die Anmutung so hochwertig, dass in der Erzielung der Mieten besondere Erträge erwartbar sind.

Der Ausdruck der Architektur entfaltet im Kontext seiner prominenten Eckposition im Stadtraum zwischen dem Projekt „Four“, als Bestandteil der Gebäudezeile zum Goetheplatz und Nachbar zum historischen Gebäude der Deutschen Bank sowie der Bebauung am Roßmarkt eine angemessene Präsenz und Eigenständigkeit.