modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 10/2021

Neugestaltung Innlände in Neuhaus am Inn

1. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 21.200 EUR

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur

ama_architekturbüro michael auerbacher

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der vorgeschlagene Entwurfsansatz, eine sensible Verknüpfung der Flusslandschaft mit dem Ort herzustellen, und die räumliche Grunddisposition, wie Festplatz und das neue Innufer sich entwickeln wird wertgeschätzt: Zum Einen unterstreicht die großzügige Drittelung des Raums in einen breiten nutzbaren Uferbereich den gut proportionierten Festplatz und den verbindenden Gehölzsaum zum Ort die Weite der Flusslandschaft. Gleichzeitig lädt die neue Gestaltung mit den Buhnenfeldern zum Aufenthalt am Wasser ein, ohne massive und urbane Wassertreppenmotive bemühen zu müssen. Die Reliefierung berücksichtigt unterschiedlich oft überschwemmte Bereiche, wobei die empfindlichen Grünflächen auf dem höchsten Niveau angeordnet sind. Die Buhnen und ihre Zwischenbereiche sind hinsichtlich ihrer Behandlung nach HW-Ereignissen und hinsichtlich Sicherheit zu optimieren. So wären einige Bereiche zwischen den Buhnenlineaturen zu befestigen, um Erosionen zu vermeiden. Aufgrund der geringen Wassermengen und des fehlenden Gefälles des Ehebachs ist es verständlich, dass er möglichst schnell in Richtung Inn geführt wird, gleichzeitig erhöht sich dadurch die Flexibilität des Festplatzes. Der Turm wirkt mit seiner Aussichtsplattform und dem Veranstaltungsraum als "landmark" und scheint durch seine Konstruktion den hydraulischen Notwendigkeiten zu entsprechen. Funktional sind die fehlenden Toiletten und andere geforderte Infrastrukturen kritisch anzumerken. Ebenso wäre die Wirtschaftlichkeit der besonderen Betriebsform zu prüfen. Die genaue Einjustierung in den Raum sollte gewährleisten, dass beim Zugang von Süden der Blick auf die Klosterinsel nicht beeinträchtigt wird. Das Erschließungskonzept überzeugt im Bereich der Innlände: Erschließung für Bus und andere KFZ von Süden, Buswartebereich am Festplatz, verkehrsberuhigte Innlände im Norden, schöner Vorplatz vor der Klosterinsel, der für Schülerinnen und Schüler eine sicheres und werthaltiges Schulvorfeld bietet. Zu bemängeln sind die fehlenden weiteren Verknüpfungen mit dem Ort: zum Haus des Gastes, zu den Sportplätzen, zum Cafe an der Gärtnerei. Ebenso sollte die Postgasse wegen der starken Nutzung (Kindergarten, Arzt) und der geringen Breite keine Sackgasse sein, sondern zur Schärdinger Straße fortgeführt werden. Kanuclub und Medienzentrum sind in der vorgeschlagenen Form sehr gut vorstellbar. Nicht alle funktionalen Anforderungen wurden im vorgelegten Entwurf in Gänze ausgearbeitet. Zusammenfassend dargestellt, bietet der unterbreitete Vorschlag eine sehr tragfähige und sensibel entwickelte Grundstruktur an, die dem Ort sehr angemessen erscheint und auch sehr individuell ausformuliert ist. Bewertung im Hinblick auf den Hochwasserschutz Der Ehebach wird verkürzt. Der Retentionsraumausgleich zur Verfüllung des Ehebachbettes wird im Abtragsbereich des abgeflachten Innufers angenommen (keine Angaben). Die Ehebachmündung mit in Ehebach-Fließrichtung angeordneten Sitzstufen sollte nicht quer zur Hochwasser- Hauptabflussrichtung von Inn/Rott geführt werden (Gefahr von Erosionsschäden am linken Ufer und von massiven Sedimentablagerungen im Bachbett). Die Nutzungsebenen des turmartigen Gebäudes sind hochwassersicher, die säulenartige Fundamentstütze mit Lastenaufzug (d=ca. 2,5 m) ist abflussoptimiert. Die ca. im 45°-Winkel angeordneten Uferrippen zur Prallufersicherung müssen ausreichend standsicher/massiv ausgeführt werden, besonderes Augenmerk ist auf die Kolksicherung „hinter“ den Uferrippen zu legen. Die Bepflanzung mit hochstämmigen Bäumen erscheint hochwasserangepasst.