modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 06/2013

Platzbereich zwischen Bürgerhaus und Schulzentrum

Blick aus der Schlossachse auf den neuen Platz

Blick aus der Schlossachse auf den neuen Platz

1. Preis

Preisgeld: 4.500 EUR

Mersmann Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

ERLÄUTERUNGSBERICHT

1. AKT „VERBINDUNG SCHLOSS - ORT“
Ein neuer Platz verbindet das Schloss mit dem Ort.
Weiße Stahlstangen als skulpturale Wasserfontänen ziehen vom Schloss den Blick der Schlossbesucher zum neuen Endpunkt der Landschaftsachse an. Von hier aus leitet ein starker „grüner Winkel“ mittels Baumreihung die Besucher in den Ortskern.

2. AKT „PLATZNUTZUNG BÜRGERHAUS - SCHULE“
Der neue Platz verknüpft als Achsenendpunkt das Bürgerhaus und die Schlaungesamtschule und bietet so erlebbaren, nutzbaren Raum für alle Bürger, Schüler und Besucher.

Gliedernde Platzelemente wie das Platanendach mit Bänken im Schatten und das Plateau mit Sitzmauern, Stufen und dem Blickfang aus weißen Stahlstangen und das Spielareal laden zum Verweilen und zu Aktivitäten ein. Der Platz wird so auch zum erweiterten und belebten Schulplatz.

Der Platanenhain strukturiert den Platz und hebt den ursprünglichen achsialen Altbau des Bürgerhauses hervor. Gleichfalls entsteht eine angemessene Platzgröße, die in ihrer Dimension zu den vorhandenen Nordkirchener Plätzen passt.

Die Baumreihen mit Heckenelementen schirmen diesen nur fussläufig zu nutzenden Platz einerseits vom Straßenverkehr ab und leiten andererseits die Schlossgäste, die den neuen „Schlaunsteinen“ folgen, zum Ortskern. Die „Schlaunsteine“ markieren einen Rundweg vom Schloss zum Ortskern.

3. AKT „RUHE - VERKEHR“
Ein autofreier, den Fußgängern und Radfahrern vorbehaltener Platz ist durch die neue Lage der Parkplätze an der Straße „Am Gorbach“ entstanden. Heckendurchbrüche schaffen die kurze Verbindung zum Bürgerhaus .

Über den Parkplatz wird auch die Schule für den Lieferverkehr und für die Feuerwehr angebunden.
Zwischen den neuen Parkplätzen und den vorhandenen Parkplätzen an der Turnhalle bietet sich entlang der Straße ausreichend Platz für 4 Bushaltestellen.

Der Fahrradplatz wird an der Schlossachse zentral eingerichtet bzw. ergänzt ihn die sicherheitstechnisch aus dem Bereich der Bushaltestellen wegzulegen.

4. AKT „MATERIALIEN - ELEMENTE“
Die Oberfläche des Platzes wird in Anlehnung an den vorhandenen Klinkerbelag vor dem Bürgerhaus gleichfalls mit Klinkern belegt, Die Platzbereiche unter dem Platanendach und der Baumreihe werden mit einem hellen Splitt befestigt.
Die Schlossachse und die weiteren Wege werden mit den örtlich vorhandenen Materialien ergänzt.

Lineare Bänke mit integrierten Papierkörben sind aus Quadern und Mauern mit Holzauflagen gestaltet und in der Sonne und im Schatten des Platanendaches angeordnet.

Hier werden auch Fahrradbügel für die Nutzer des Bürgerhauses angeordnet.

Die Wasserfontänen vor der kontrastverstärkenden dunklen Hecke werden stilisiert durch geformte weiße Stahlstangen dargestellt und sind als Silhouette vom Schloss aus sichtbar.

Vielfältig nutzbare Spielelemente auf einem Fallschutzbelag verknüpfen den neuen Platz als erweiterten Schulhof mit der Schule.

Die Beleuchtung wird einerseits funktional mit den vorhandenen Laternen als Grundbeleuchtung geschaffen. Andererseits setzen Bodenstrahler an den skulpturalen Wasserfontänen, dem Bürgerhaus, der Platanendachunterseite und den linearen Formen der Bänke Akzente und illuminieren in der Dunkelheit den Platz in seiner unverwechselbaren Gestaltung.

Die Bepflanzung mit der Lindenallee vom Schloss und der verdichteten Lindenreihe mit den Heckenelementen bilden den neuen Platzraum mit dem Bürgerhaus und leiten den Schlossbesucher in den Ort.
Dieser Weg ist Teil des neuen „Schlaun-Rundweges“, der durch die „Schlaunsteine“ gekennzeichnet wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit Hilfe eines logischen und konsequenten Ansatzes – der Verlagerung des ruhenden Verkehrs in den Übergangsbereich zwischen Bürgerhaus und Schule – wird Raum geschaffen für einen angemessenen und sorgfältig auf die Architektur des Bürgerhauses reagierenden Platzraum. Das Bürgerhaus wird von der Umklammerung der parkenden und fahrenden Autos befreit.
Eine Reihe aus Linden umfasst den Platz in Verlängerung der Allee zum Schloss Nordkirchen, integriert die vorhandenen Straßenbäume und formuliert so ganz selbstverständlich eine Verbindungslinie zwischen Stadt- und Schlossachse. Sie wird im Bodenbelag durch „Schlaunsteine“ markiert. Die Arbeit setzt so die städtebaulichen Zielsetzungen optimal um. Das Ensemble wirkt wohltuend ruhig und schlicht, für einen Teil der Jury fast schon zu schlicht.
Die Platzfläche wird behutsam mit kleinen Akzenten gegliedert und erhält so vielfältige Nutzungsangebote. Ein Platanendach mit Bänken bietet Aufenthaltsmöglichkeiten für Schüler und Gäste des Bürgerhauses. Ein Podest mit einer hohen Eibenhecke als Kulisse bildet einen unaufgeregten Endpunkt der Achse zum Schloss; auf dem Podest stehen stilisierte Wasserfontänen. Ein Sitzobjekt unter den Linden fasst den Platz nach Osten und dürfte bei den Schülern gut ankommen Die offene Platzfläche bietet Raum für Veranstaltungen, lässt aber insbesondere die Architektur des Gebäudes gut zur Geltung kommen.
Dem Schulhof ringen die Verfasser einige Quadratmeter randliches Grün ab, um im Umfeld der Gasregelstation den Parkplatz für Lehrer und Gäste des Bürgerhauses zu bündeln. Die hiermit gewonnene Platzqualität lässt den Verlust eines Stückchens Pausenhof verschmerzen; darüber hinaus wird den Schülern im Übergang zur westlichen Schlossachse eine bespielbare Tauschfläche angeboten (die allerdings wegen ihrer Lage in der Allee nicht ganz zu überzeugen mag).
Die Fahrradständer sind sinnvoll integriert. Die Anbindungen zwischen Allee, Schule und Wohnquartieren wurden optimiert. Die Bushaltestelle für den Schulbusverkehr wird wie in der Auslobung angeregt nach Osten verlegt; etwas mehr Wartefläche bzw. „Stauraum“ für die Schüler wäre hier sinnvoll.

Die Arbeit stellt insgesamt einen wertvollen Beitrag zur Lösung der gestellten Aufgabe dar; die Neuordnung ist aus der Sicht von Städtebau und Freiraumgestaltung konsequent und zielführend. Die eingesetzten Mittel sind angemessen und bewegen sich auch im finanziellen Rahmen, die Folgekosten sind überschaubar.
Übersichtsplan

Übersichtsplan

Der neue Platz

Der neue Platz

Strukturplan

Strukturplan