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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2010

Umbau und Sanierung des Landesbergbaumuseums in Ridnaun/Schneeberg

Anerkennung

Stifter Bachmann Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Das neue Eingangs- und Ausstellungsgebäude wird auf dem Niveau des Parkplatzes positioniert und folgt mit den in der Höhe gestaffelten und sich gegeneinander verschränkenden Baukörpern den Ebenen und verschiedenen Nutzungen des Museumsareals. Die Anordnung des Gebäudes dehnt das Museumsareal bis zum Flussufer aus, bildet gleichzeitig dessen Abschluss und empfängt den Besucher unmittelbar am Rande des Parkplatzes. Zusammen mit der Gestaltung eines attraktiven Vorplatzes, mit der über die Uferböschung dramatisch auskragenden Platzkante, sind der Eingangsbereich mit Shop in idealer Art und Weise im Erdgeschoss angeordnet. Über den zentralen Eingangsbereich werden somit alle neuen Verwaltungs- und Nebenräume, die neuen innenräumlichen Ausstellungsflächen und die bestehenden Freianlagen des Museums erschlossen.
Die schwebenden und sich überkreuzenden, balkenförmigen Volumina werden nur „lose“ auf den bestehenden Geländestufen aufgelagert, größere Erdbewegungen oder Geländemodellierungen werden dadurch bewusst vermieden. Die übergeordnete Geste des Entwurfes bewirkt auf der einen Seite zwar ein sehr zeichenhaftes Gebäude, gleichzeitig zeigt es sich gegenüber dem gewachsenen Areal und der Landschaft in einer eher unprätentiösen und zurückhaltenden Art und Weise, ohne sich aber zu sehr unterzuordnen. Das neue Gebäude begleitet die Besucher im Außenbereich mit den fingerförmigen Baukörpern weiter in das Areal hinein oder führt diese im Inneren über die Abfolge der Ausstellungsräume auf die nächst höheren Geländebenen. Durch die sich mit der Umgebung verzahnenden Baukörper wird jede der einzelnen Ebenen der Freianlagen aufgewertet, es entstehen sehr interessante Routen und Wege, neue Möglichkeiten für die Präsentation von Ausstellungsstücken, qualitativ hochwertige „Zwischenräume“, schöne Sichtbeziehungen und Ausblicke. Die zwei neuen Ausstellungsebenen der Anlage sind so konzipiert, dass sie sowohl mit dem Eingangsbereich im Erdgeschoss eine funktional zusammenhängende Raumfolge, als auch von den Freianlagen zugängliche und voneinander getrennt nutzbare Bereiche ausbilden können. Die Ausstellungsräume selbst sind als schwebende Stollen, mit Tageslicht-führung an den Enden der röhrenartigen Baukörper und mit wenigen, gezielt gesetzten visuellen Verbindungen zum Areal und Landschaftsraum gedacht. Die innenräumliche Erschließung und die Wege der Außenbereiche werden mit der Anordnung von insgesamt 3 Aufzügen auf verschiedenen Ebenen der Freianlagen vervollständigt, welche die Barriere-freiheit des gesamten Areals vom Eingangsniveau beim Parkplatz bis zur Überdachung der Brechanlage gewährleisten.
Die neuen Baukörper des Eingangs- und Ausstellungsgebäudes werden an allen 5-Fassadenflächen mit einer Hülle aus relativ grobmaschigem Streckmetallgitter vorgeschlagen. Glassausschnitte sind dabei flächenbündig in der äußeren Verkleidungsebene oder wie im Falle des Erschließungsflures und der Nebenräume im EG sichtgeschützt hinter der Fassadentextur angeordnet. Der Entwurf möchte in der Materialisierung keine direkte Verwandtschaft mit den sehr zahlreichen Massivgebäuden, Geländestützmauern ( Stein, Beton, Putzmauerwerk ) samt vielgestaltiger Dachlandschaft erzeugen, sondern sich vom Bestand vor dem Hintergrund dieses über die Jahre bearbeiteten ( „verwundeten“ ) Felshanges wohltuend differenzieren.

Beurteilung durch das Preisgericht

Positiv bewertet werden der eigenwillige konzeptionelle Ansatz des Projektes und das Erreichen der einzelnen Niveaus des Areals durch das Eingangsbebäude. In Frage gestellt wird jedoch, ob die formale Geste den industriearcheologischen Ort aufwerten kann.
Rendering Gesamtanlage

Rendering Gesamtanlage

rendering Überdachung

rendering Überdachung

Modell

Modell

Modell

Modell