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Offener Wettbewerb | 11/2022

Umgestaltung Umfeld am Memorium Nürnberger Prozesse und Neubau BesucherInnenzentrum

Anerkennung

CODE UNIQUE Architekten

Architektur

RSP Freiraum GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das Baufeld für den Realisierungsteil für das Memorium der Nürnberger Prozesse verortet sich unmittelbar an der Fürther Straße in Nürnberg und wird vom Justizpalast, dem Ostflügel und dem unvollständigen Blockrand im Westen geprägt. Von übergeordneter Bedeutung des Ortes ist der historische Blick auf den Ostflügel und seiner starken historischen Relevanz im Stadtraum, als geschichtliches Zeugnis von internationalem Rang. Der Grundgedanke der städtebaulichen Setzung ist die Freihaltung, Bewahrung und Inszenierung der historischen Blickbeziehung, bei gleichzeitiger behutsamer Vollendung und Reparatur der gegebenen Blockrandstruktur. Weiterhin ist die Erlebbarkeit des Ortes und des Bestandes von integraler Bedeutung bei der entwurflichen Umsetzung. Grundpfeiler dieses Konzeptes sind einerseits die Freihaltung des historischen Blickes. Andererseits aber auch die Erlebbarkeit aus verschiedenen Perspektiven und Blickwinkeln. Hierzu wird ein, Umsetzung angestrebt welche es den BesucherInnen ermöglicht, nicht nur eine stringente Annäherung abzuschreiten, (Zeitachse), sondern auch eine vertikale Annäherung über drei Ebenen (Innenhof, Vorplatz, Dachgarten), um den Gesamtkontext der Anlage angemessen zu zelebrieren, zu würdigen und zu verstehen. Als Konsequenz dieser Prämissen wird ein langer schmaler Baukörper vorgeschlagen, der ein großzügiges Vorfeld vor dem Ostflügel schafft. Weiterhin schließt dieser ganz selbstverständlich den bestehenden Blockrand ab, komplettiert diesen und schützt somit die privaten Außenbereiche der Wohnbebauungen. Der flache pavillonartige Baukörper zieht eine geradlinige Achse, rahmt das Vorfeld und bespielt mit seiner eindeutigen Ausrichtung die gesamte Platzsituation. Lediglich an der Fürther Straße bäumt sich der Baukörper auf, schließt an die Brandwand der Fürther Straße 102 an und gibt dem neuen Memorium, mit seiner Höhe, einen angemessenen Auftakt im Stadtraum. Ein eingeschnittener Hof als Zentrum des Neubaus bildet einen markanten Einschnitt in der Platzgestaltung. Der polygonale Zuschnitt des Hofes vermittelt im Osten zur Blockrandstruktur. Im Westen wird die Flucht der alten Bärenschanzstraße aufgenommen. Hierdurch wird eine Reminiszenz an die historische Ausformung der Straßenflucht hergestellt. Dadurch, dass der große Teil der Baumasse unterirdisch angeordnet ist wird ein Maximum an freiem Blickfeld auf den Ostflügel generiert. Ergänzend durch die drei vertikalen Sichtebenen wird eine diverse Bandbreite an Näherungsmöglichkeiten angeboten, sodass die zukünftigen BesucherInnen selbst entscheiden können, wie sie sich auf den Altbau zubewegen und ihn erleben wollen.