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Offener Wettbewerb | 11/2013

Neubau Rathausstraße 1

Anerkennung

Riepl Kaufmann Bammer Architektur

Architektur

Erläuterungstext

ARCHITEKTUR UND GEBÄUDEHÜLLE


Integriert und Eigenständig

Der Neubau reagiert differenziert auf die komplexe stadträumliche Situation. Vom Rathaus kommend wird die dominierende Horizontale (Traufkanten) – dem Quartier entsprechend – fortgesetzt. Am markanten Richtungswechsel des Straßenzugs entwickelt sich ein Hochpunkt, der auch auf die platzartige Aufweitung an der Einbindung der Josefstädterstraße und auf die Fortsetzung der Mittelachse des Parlaments durch die Doblhoffgasse verweist. All das wird verdichtet zu einer klaren Figur, entsprechend der großzügigen Systematik des Rathaus-Karrees.


Changierende Präsenz

Betonte Flächigkeit gibt dem Gebäude seine besondere Eleganz. Spezifisch entwickelte Fenster verleihen der Fassade ephemere Tiefe. Die in Messing ausgekleideten Fensterlaibungen werden sowohl direkt wie indirekt (verschleiert durch die winkelförmige Verglasung) sichtbar. Deren wechselndes Schimmern durch die Gläser verleiht dem Gebäude eine eigene Stimmung und bricht die scheinbar lapidare Ordnung. Die qualitätsvollen Materialien mit nobel-hochwertiger Präsenz entsprechen der Tradition des Ringstraßen-Areals.


Der Himmel über Wien

Bedeutende Häuser sollten auch für die Öffentlichkeit etwas leisten. So markiert die öffentliche Stadtloggia den oberen Abschluss und ermöglicht – ohne Konsumzwang – einen einzigartigen Ausblick über die Wiener Innenstadt. Kaum anderswo ist der Blick so eindrucksvoll wie von dieser Stelle. Die wichtigsten Bauten und Stadträume sind zum Greifen nahe.
Die aufsteigend geschichtete Silhouette ist charakteristisch für diesen besonders prächtigen Teil der Ringstraße. Die Stadtloggia führt diese Thematik weiter und korrespondiert mit dem großzügigen Duktus der historischen Bebauung. Durch die Skelettierung des obersten Geschoßes erlangt die Fassade erhöhte Plastizität und signifikante Tiefe. Die gedämpfte Beleuchtung aus dem Inneren heraus prägt ein vielschichtiges Erscheinungsbild in den Abendstunden.


Austrian innovations

Holz stellt nicht nur einer der wenigen wesentlichen Ressourcen Österreichs dar (Holz, Wasser und Wissen). Beim damit verbunden Know-How zur Weiterverarbeitung und Veredelung liegen wir an der internationalen Spitze. Dies schafft die Möglichkeit ein auch ökologisch wie energetisch beispielgebendes Vorzeigeprojekt zu entwickeln.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Weiterentwicklung des Lösungsansatzes gemäß der formulierten Bearbeitungsempfehl ungen bringt eine Neudefinition der Gebäudehöhen, wobei die Grundstrategie der Baukörperausformung (zwei ineinander verschobene L-Förmige Gebäudetrakte) unverändert bleibt. Es wird vorgeschlagen den südlichen Bauteil um rd. 7 m höher zu gestalten, wobei das oberste Geschoß nur als gedecktes Aussichtsterrassengeschoß ausgebildet ist, also keine wirtschaftlich verwertbare Nutzfläche aufweist. Die Erschließungssituation dieses Geschoßes scheint mit den angebotenen Vertikalerschließungskernen nur bedingt bewerkstelligt. Der Baukörper ist auf einem gegenüber der stadträumlichen Umgebung völlig autarken und strengen Raster aufgebaut, der sich sowohl im Grundriss als auch in der Fassade widerspiegelt.

Die neu vorgeschlagene Überhöhung des südlichen Gebäudeteils führt etwas zum „Zerfall“ des Projekts in zwei Gebäudeteile. Die Höhenabstufung des Projekts in der Stufe1 weist eine größere Ausgewogenheit auf, und ein damit verbundenes einheitlicheres Erscheinungsbild des Gesamtbaukörpers.

Das Projekt wurde in der Wettbewerbsstufe 2 merklich anhand der formulierten Bearbeitungsempfehlungen weiterentwickelt, lediglich zum Aspekt der technischen Aufbauten auf den Dachflächen, wurden keine verwertbaren Angaben geliefert.

Das Projekt bewegt sich in Bezug auf die Kennwertebilanz in einem knapp vertretbaren Rahmen.

Organisation der Bürogeschoße sehr überzeugend, ökonomisch und bestmöglich natürlich belichtet.