Dienstleistungsgebäude Hafenweg 10

Der Verfasser der Arbeit Nr. 1006 nimmt die städtebauliche Aufgabe als großes Ensemble wahr. Er versteht das Haus Hafenplatz 8 als Auftakt, die Nr. 10 als Adapterhaus, um die Reihung eigenständiger Objekte im Hafenweg weiterzuführen. Hier bemerkt die Jury kritisch, dass ein formales Wiederholen der aufgelösten Gebäudestruktur das Gesamte schwächt. Auch die so begründete „Fuge“ in dem Wettbewerbsbeitrag sieht die Jury kritisch. Hier wäre ein stilleres Überziehen mit der gelungenen Fassadenordnung dienlich. Die städtebauliche Formulierung des Sockels bildet einen selbstverständlich wirkenden Übergang von der Parzelle 8 zur 10 und weiter zum Hafenweg 12.

Das steinerne Erscheinungsbild passt sich gut in das Gesamte ein, verbindet und zoniert gleichermaßen. Im Inneren sichert Organisation und Logistik alle Anforderungen an ein modernes Bürogebäude. Teilungen im Inneren lassen alle Anforderungen zu. Die Einschneidungen im Erdgeschoss formulieren prägnant den Zugang, ebenso die Gastronomie Terrasse.

Zur energetischen Konzeption heißt es: „Unterflurkonvektoren in Verbindung mit einer Bauteilaktivierung im Deckenbereich sowie die zusätzliche Möglichkeit einer natürlichen Belüftung, sichern ein angenehmes Raumklima.“ Auf diese Weise, kombiniert mit einem flächigen Hohlraumboden, werden die Standardanforderungen in klimatischer und technischer Logistik erfüllt. Tiefe Laibungen und mögliche Raffstores sollen als ergänzender Sonnenschutz fungieren.

Insgesamt spricht der vorliegende Entwurf eine zeitgenössische Sprache. Er ist in seiner Zurückhaltung ein wohltuender Ergänzungsstein in der Reihe der neu entstandenen Hafenbauten. Die entscheidende formale Fuge in der Ansicht ist gleichzeitig seine kritische Schwäche.