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Studienauftrag | 02/2012

Studienauftrag Areal "Löwen / Sallmann"

Teilnahme

Edelaar Mosayebi Inderbitzin Architekten AG ETH SIA BSA

Architektur

Ganz Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Entsprechend ihrer Analyse der heterogenen Siedlungsstruktur von Kreuzlingen legen die Verfasser ihr städtebauliches Konzept als "Versammlung von Einzelhäusern" fest, deren Lage und Dimension stark auf die räumlichen Bedingungen an den Rändern des Planungsgebiets abgestimmt sind. So wird entlang der Löwenstrasse neben dem Restaurant Löwen ein viergeschossiger Baukörper mit Arkaden im Erdgeschoss vorgeschlagen, der zusammen mit der Rückseite der historischen Zeile einen gut proportionierten Hofraum bildet. Anstelle des heutigen Seitz Gebäudes wird ein quer zur Löwenstrasse angeordneter Baukörper situiert, um so beidseits dieses Längsbaus Blick und Verkehrsbeziehungen in die Tiefe des Areals zu ermöglichen. Zum Rathaus hin wird nochmals ein viergeschossiger Baukörper mit Arkaden im Erdgeschoss vorgeschlagen. Dahinter an der Kirchstrasse kommt schräg gegenüber dem Rathaus ein achtgeschossiger Punktbau zu liegen, dessen räumlicher Bezug jedoch schwer nachvollziehbar ist. Östlich dieses Gebäudes wird wiederum ein in die Arealtiefe führender, fünfgeschossiger Längsbau platziert, neben dem zum Sallmann Park hin nochmals zwei zueinander versetzte Punktbauten mit sieben und neun Vollgeschossen angeordnet werden.

Der Gewinn dieses sehr pragmatischen Konzepts ist eine hohe funktionale Qualität. So sind Etappierbarkeit und Erschliessung der Bebauung, Zuordnung der Grundstücke zu den einzelnen Grundeigentümern, Besonnung und Belichtung der Wohnungen wie auch eine ausreichende Aussicht auf eine gute Rendite gut gelöst. Der Preis dieses Konzepts muss mit einem generellen Mangel an Verständlichkeit der räumlichen Konzeption bezahlt werden und führt punktuell zu einer ungenügenden Aussenraumqualität. Die hohen Punktbauten können kein stimmiges Ensemble bilden, sondern sind unverständlich beidseits des langen inneren Gebäuderiegels angeordnet. Entsprechend ist der Hof hinter der westlichen Bebauung entlang der Löwenstrasse räumlich eher vom Zufall der versammelten Bauten als von einem gestalterischen Willen definiert, was zu einer eher tristen Stimmung führt. Innerhalb des Planungsgebiets führt diese Haltung auch dazu, dass lediglich die direkt am Parkrand angeordneten Bauten von dessen Qualität profitieren können.

Aus Sicht der Vertreterin der Denkmalpflege fehlt b ei der Anlage und Strukturierung der Baukörper der Bezug zur historischen Bebauung. Die Höhe und Masse der Baukörper an der Parkgrenze wirken in dieser zentralen Lage fremd.

Aus Sicht des Fachexperten Immobilienwirtschaft sind die Realisierung und die Etappierung problemlos und unabhängig zu gestalten. Die Grundrissideen sind weitgehend rec ht gut oder können relativ leicht optimiert werden. Das Gebäude F liegt zu nahe bei Haus E. Effizienz und Wirtschaftlichkeit werden als gut bewertet. Insgesamt vermag der sympathische Pragmatismus bei der Ausarbeitung der einzelnen Nutzungsanordnungen die grundlegenden Mängel des städtebaulichen Konzepts nicht aufzuwiegen. Die starke Ausrichtung auf die einzelnen Grundstücke und auf die Bedingungen der Nutzungen und deren nahem Umfeld führt zu einem stadträumlichen Erscheinungsbild, das als Ganzes nicht nachvollziehbar ist