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selektiver, 2-stufiger Gesamtleistungswettbewerb | 07/2010

Neubau Verwaltungsgebäude Zollikofen und Gesamtkonzept Areal Meielen

2. Rang / 2. Preis

Halter Generalunternehmung

Architektur

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Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Grundkonzeption der volumetrischen und städtebaulichen Einbettung des Gebäudes wird analog zur ersten Stufe beibehalten. Die Gestaltung des Vorplatzes und der Zugang vom Bahnhof lassen zusammen mit der Landschaftsgestaltung eine ansprechende Umgebung erwarten. Diese Qualität dürfte auch durch eine spätere Verdichtung mit weiteren Bauetappen Bestand haben.
Die Eingangsführung, vorbei an der Mensa mit ihrem öffentlichen Charakter, ist weiterentwickelt worden. Auch die weitere Wegführung ins Zentrum des Hauses, zum Liftvorplatz und zur weiterführenden Treppe ins Atrium des 1. Obergeschosses hat eine hohe räumliche Qualität. Dennoch bleibt zu bemerken, dass die Hierarchisierung der Erschliessung noch nicht ganz verständlich ist.

Die räumlichen Qualitäten, das Verhältnis des gedeckten Innenhofes über die Gebäudeschicht nach Aussen, sind sorgfältig weiterentwickelt worden. Man glaubt zu erkennen, dass die grossen Perforationen des Ringes samt den unterschiedlichen und interessanten Treppenwegen in der Lage sind das Hermetische des inneren Schachtraumes atmosphärisch aufzubrechen.
Die Unterscheidung zwischen der äusseren Raumschicht mit üblichen Büroräumen und der inneren Schicht mit den nicht zum dauernden Aufenthalt vorgesehen Räumen und Bereichen scheint logisch, wenn sie im Hinblick auf spätere Nutzungsänderungen vielleicht auch etwas unflexibel sind.

Die Fassade, die unabhängig vor der inneren Statik liegt, vermag mit ihrem Spiel der versetzt angeordneten Fenstergewände ein glaubhaftes Gleichgewicht von Offen und Geschlossen darzustellen. Dies führt trotz der hohen Kompaktheit zu einer Lebendigkeit des Baukörpers. Wie deren äusserer Charakter, die Aluminiumverkleidung samt allen Anschlüssen und Fugen, schliesslich zu einer ansprechenden Wirkung gelangen würde, kann auf dieser Projektstufe noch nicht schlüssig beurteilt werden.
Die Ausarbeitung der Pläne, das Zusammenwirken von Ausbau, Haustechnik und Räumlichkeit, ist bereits auf einem hohen Niveau angelangt und über weite Strecken auch gut nachvollziehbar dargestellt. Der Umsetzung der brandschutztechnischen Randbedingungen wie beispielsweise. die Ausrüstung der Hoffassade wurde Beachtung geschenkt.

Das Projekt wurde ab der ersten Stufe glaubhaft weiterentwickelt und bildet sowohl städtebaulich als auch in seiner architektonischen Durchbildung einen wertvollen Beitrag.

Das Raumangebot erfüllt die Anforderungen des Nutzers vollumfänglich. Durch die Wendeltreppen und Passerellen entstehen vielseitige Direktverbindungen und dadurch kurze Kommunikationswege. Ein räumliches Potential zur Förderung der Kommunikation und des Austausches ist in den 3-geschossigen Treffpunkten vorhanden. Die langen Erschliessungswege der Client Factory vom Eingangs- und Ausgangslager über den Warenlift zur Werkstatt und dem Aufsetzraum wirken sich nachteilig aus. Durch die Anordnung der Client Factory entlang der Aussenfassade kann deren Fläche in Büroräume umgewandelt werden. Der Sitzungszimmerpool im 1. Obergeschoss ist nur über Treppenanlagen zugänglich und dadurch nicht behindertengerecht erschlossen. Werden die Lifte für den Zugang zu den Sitzungszimmern benutzt, erfolgt dieser auch für externe Besucher über den geschlossenen Verwaltungsbereich, was ein Sicherheitsrisiko darstellt.

Die vertikale und horizontale Erschliessung der Objektbetriebsräume ist gut gelöst. Die Putzräume sind genügend und regelmässig auf den Stockwerken verteilt. Die räumlichen Beziehungen sind optimal gewährleistet, das Ver- und Entsorgungskonzept ist plausibel und funktional. Die Anlieferung mit dem Standort des Presscontainers ist gut gelöst.
Das aufgezeigte Energie- und Gebäudetechnikkonzept ist umsetzbar. Das Projekt wurde detailliert betrachtet und weist eine hohe Energie-Effizienz auf. Die Energieerzeugung mittels Erdsonden wurde gut und plausibel beschrieben. Das Projekt erfüllt das strengste Anforderungsniveau von Minergie-P-ECO.

Die angebotenen Investitionskosten sind zu hoch angesetzt und überschreiten das von der Bauherrschaft angestrebte Kostendach deutlich. Bei der genauen Betrachtung der Kosten fällt auf, dass insbesondere die Kosten für Haustechnik sowie die Gesamthonorarkosten anteilmässig zu den Gesamtkosten sehr hoch sind. Der abgegebene Terminplan erfüllt die von der Ausloberin gestellte Vorgabe in Bezug auf die Fertigstellung und ist plausibel dargestellt.