Messeeingang mit Büro- und Hotelkomplex an der Europa-Allee

Schwerpunkt dieser Arbeit ist das Nachhaltigkeitsthema, das in allen Gewerken konsequent und in einer beeindruckenden Bearbeitungstiefe gezeigt wird. Allerdings hätte es dazu nicht der allzu demonstrativen ‚Grünüberfrachtung‘ bedurft, die das Konzept wegen des hohen technischen Wartungsaufwands und der Betriebskosten konterkariert. Der städtebauliche Ansatz mit Trennung der einzelnen Funktionen wird positiv gewertet, jedoch ist diese Trennung im Erdgeschoss nur bedingt ablesbar. Eine weitere Zäsur für die Eingänge von Büro- und Hotelnutzung, in dieser Arbeit als eingestellter Innenhof, ist grundsätzlich möglich, erscheint aber im Maßstab der Europa-Allee als zu kleinteilig und für die Vermarktbarkeit und Adressbildung nachteilig. Der Messeeingang bildet eine große Geste, die sich in den darüber liegenden Geschossen leider nicht fortsetzt. Die Bürogrundrisse sind aufgrund der Randlage des Kerns nur bedingt teilbar.
Das Fassadenkonzept ist sehr differenziert im Erscheinungsbild, außerdem wird die Unterscheidung in Nord- und Südfassade als beispielhaft für eine an Nachhaltigkeitsaspekten ausgerichtete Planung gewertet.
Die Lage des Restaurants im obersten Geschoss des Hochhauses mit angelagerten Dachgärten ist eine schöne Idee, jedoch wird die Funktion dieses Bereichs als reines "Mitarbeiterrestaurant" der exponierten Lage nicht gerecht. Hier wäre eine öffentliche gastronomische Nutzung angezeigt gewesen, was allerdings eine zusätzliche öffentliche Erschließung erfordert.
Grundsätzlich positiv wird das Nachhaltigkeitskonzept bewertet, wobei das Grünkonzept jedoch zu dominant erscheint und die zu erwartenden Betriebskosten kritisch bewertet werden.