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Einladungswettbewerb | 08/2017

Hochhaus Heuwaage

Teilnahme

Deon AG

Architektur

Bryum GmbH

Landschaftsarchitektur

Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG

Bauingenieurwesen, Fassadenplanung

A2CE Adrian Altenburger Consulting : Engineering

Energieplanung

Amstein + Walthert AG

Brandschutzplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt besteht in der Setzung eines frei stehenden Volumens, welches den Birsig-Parkplatz, heute nahezu eine Sackgasse, öffnet, sodass es selbst geradezu vom Raum umspült wirkt. Während das Hochhaus als hexagonaler Schaft mit einer Mittelachse symmetrisch in sich ruht, sucht das Gebäude im unteren Bereich mittels unregelmässiger Vor- und Rücksprünge situativ Beziehungen zur Umgebung aufzubauen und den Stadtraum zu formen. Die Stirnseite des Hochhauses orientiert sich dabei zum Zentrum des unter dem Heuwaage-Viadukt gelegenen Platzes und vermeidet so ein direktes Gegenüber zum Ozeanium. Der Hochhausschaft hält dabei den notwendigen Lichteinfallswinkel gegenüber der Bebauung an der Steinentorstrasse nicht ein.

Die so gestalteten Stadträume bleiben etwas unklar. Vom Birsig-Parkplatz her sind die Öffnungen einerseits zur Steinenvorstadt und andererseits zur Steinentorstrasse ähnlich präsent und wenig differenziert. Dies ist aber weder topografisch (Verlauf Birsig) noch historisch erklärbar. Und die zweigeschossige Eingangssituation gegenüber der freigespielten Brandwand des Nachbarhauses ist als Adresse für ein Wohn- und Geschäftshochhaus wenig repräsentativ.

Gewisse Ereignisse im Sockelbereich sind plastisch als Auskragungen formuliert, andere tektonisch mit Stüt-. Damit sind das Haus als Körper und sein tektonisch nachgezeichneter Kraftverlauf schwer verständlich. Die Materialität der gegliederten Rasterfassade, Bleche aus Rohaluminium, stellt in der Widersprüchlichkeit von Tektonik und Haut wohl eher eine Schwäche als eine raffinierte Brechung dar.

Das Projekt ist im Vergleich effizient, d.h. mit einem relativ kleinen Volumen und niedrigen Erstellungskosten realisiert es verhältnismässig viel Hauptnutzfläche. Die Wohnungen sind radial um den mittigen Kern angeordnet. Einige erreichen eine grosse Tiefe und benötigen in der Folge ausgedehnte innere Erschliessungsflächen. Die Individualzimmer sind fast ausnahmslos schmal und tief. Die Loggien liegen mit ihrer Schmalseite an der Fassade und sind damit aufgrund ihrer Proportion eher Zimmer als Aussenräume. Besonders problematisch sind dabei die Geschosse 5 bis 8, wo der Kern exzentrisch liegt und die genannten Probleme akzentuiert auftreten. Für viele Individualzimmer ist kein Lösungsvorschlag für die Lärmimmission aufgezeigt.

Das Projekt setzt die wichtigen und richtigen Ziele, mit der Umgebung zu kommunizieren und die stadträumliche Disposition neu zu ordnen mit zu wenig Klarheit um. Damit wird das Potential, diesen Ort neu und besser als heute zu bebauen, zu wenig genutzt.