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Offener Wettbewerb | 06/2018

Neubau und Adaptierung Sozialzentrum Zell am Ziller

Einsatzmodell

Einsatzmodell

Anerkennung

juri troy architects

Architektur

Erläuterungstext

Das Planungsgebiet ist geprägt von einer gewachsenen Struktur von Gebäuden mit unterschiedlicher Historie und Qualität. Um die Identität des Ortes beizubehalten scheint es besonders wichtig, den ältesten Bauteil mit der integrierten Kapelle als zentrales Element im Ortsgefüge beizubehalten. Durch den Abbruch der Anbauten zu beiden Seiten erhält der Baukörper seine ursprüngliche Position als Solitär zurück und mit der Funktion des Betreuten Wohnens und der Tagesbetreuung einen neuen Inhalt, welcher seiner Struktur ideal eingeschrieben werden kann.
Der südlich vorgelagerte Garten kann erhalten und neu gestaltet werden. Das eigentliche Pflegeheim positioniert sich auf den beiden Grundstücken nördlich der Spitalgasse als klar ablesbarer Neubau.
Erschlossen werden beide Gebäude vom neu entstandenen „Platzl“ – einem zentralen Element des Entwurfs – das auch der künftigen Entwicklung des Brauereiareals alle Möglichkeiten einer öffentlichen Anbindung eröffnet.
Die Spitalsgasse selbst weitet sich nach Osten zwischen den beiden Hauptbaukörpern auf, sodass mit dem sogenannten „Gassl“ eine Begegnungsfläche entsteht, welche vom Rad- und Fußgängerverkehr, sowie vom erdgeschossigen Café und dem Mehrzwecksaal belebt wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Raum- und Funktionsprogramm wird in 3 völlig unterschiedliche Bauteile aufgeteilt. Der Osttrakt sowie die Erweiterung des ursprünglichen Bestandes Richtung Westen werden abgebrochen. Der historische Bauteil samt Kapelle wird zum Betreuten Wohnen umgebaut. Der im Osttrakt befindliche Arzt wird als 1 geschoßiger Bauteil dem Bestand angestellt. Das Sozialzentrum wird als Hofbaukörper auf den bestehenden Parkplatz und östlich gelegenen Spielplatzgrundstücks neu errichtet. Die beiden Bauteile werden im 1. Obergeschoß mit einer Brücke verbunden. Die Tagesbetreuung wird ebenfalls im historischen Bestand situiert. Im Neubau die Funktionsbereiche und in den Geschoßen darüber die Wohngruppen. Die Spitalgasse wird über den dazwischengelegenen Platz geführt. Der Rosengartenweg erschließt die Tiefgarage und endet am Bauplatz. Richtung Gerlosstraße werden noch 2 Grünflächen angeboten.
Das Projekt besticht durch seine klare Aufteilung der Funktionsbereiche, der klaren Situierung der Baukörper und der Erhaltung der Kapelle. Die Tagespflege wird im Erdgeschoß und das betreute Wohnen in 1. sowie 2. Obergeschoß und Dachgeschoß des Altbaus untergebracht. Für die Verwaltung, öffentliche und Pflegebereiche, sowie sämtliches übriges Raumprogramm wird ein 3 geschoßiger Baukörper mit zentralem Atrium zur Belichtung der innenliegenden Räume errichtet. Die beiden Baukörper sind durch einen obergeschoßigen thermisch geschlossenen Verbindungsgang miteinander erschlossen. Im Untergeschoß befinden sich die Tiefgarage sowie diverse Nebenräumlichkeiten.
Sämtliche städtebauliche, funktionelle, architektonische und verkehrstechnische Aspekte wurden bei diesem Projekt erfüllt. Die Unterbringung der Tagespflege und des Betreuten Wohnen im Altbau wird von der Bauherrschaft und von der Pflegeleitung bezüglich der Wegeführung kritisch gesehen.