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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2017

Rathaus Premstätten

Schaubild

Schaubild

3. Preis

Preisgeld: 6.000 EUR

Christian Andexer Architekten

Architektur

Architekt DI Johann Timmerer-Maier

Architektur

Erläuterungstext

ARCHITEKTURWETTBEWERB RATHAUS PREMSTÄTTEN 704030

Die neue Mitte

Der Ortsraum der Marktgemeinde Premstätten ist geprägt von den strassenbegleitenden Bebauungen an der Kante zum flachen Murbecken. Das neue Rathaus verortet das Gemeindezentrum wieder in das Kerngebiet bei Kirchberg und Park.
Für die Wiedergewinnung des Ortsraums verfolgt das Projekt die Idee mit dem neuen Rathaus ein Ensemble mit neuem Hauptplatz zu schaffen.
Das neue Rathaus umfasst das Bürgerservice, das Tourismusbüro, die behördlichen Funktionen und die Besprechungsräume für den Gemeinderat.
Die öffentlichkeitswirksamen Funktionen des Gemeinderatssitzungs-und Trauungssaal im Obergeschoß und das Café am Platz drücken sich in einem eigenen Baukörper mit Terrasse zum Hauptplatz und Park aus.
Der Mittelteil mit Stiege und transparent gedecktem Eingangsvorplatz verbindet die beiden Einheiten zu einem Ensemble und öffnet sich zum Platz. Die öffentlichen, Rathaus und Café-WC Anlagen können gemeinsam benutzt werden. Die Gliederung ermöglicht aber auch eine getrennte Nutzung außerhalb der Amtszeiten.

Beschreibung

Im Eingangsbereich des Rathauses ist das Foyer mit Stiege angeordnet. Alle Servicefuntionen sind direkt anliegend, ein Dachoberlicht bringt Licht in diesen zentralen Bereich mit Kinderspielecke. Im Obergeschoß sind die Räume des Bürgermeisters, Besprechungsräume und Ämter untergebracht.
Der verglaste Mittelteil verbindet im Erdgeschoß das Café mit dem Rathaus. Die WC Anlage kann gemeinsam genutzt werden. Zum Gemeideratssitzungssaal und Trauungssaal im Obergeschoß führen eine offene Treppe und ein behindertengerechter Lift mit eigenem Hochzeitseingang.
Vor dem Saal befinden sich eine Garderobe und ein Empfangsbereich, um z.B. einen Aperitif anbieten zu können. Der Saal-und Cafébau können unabhängig vom Amtsgebäude verwendet werden. Ein Glasgang mit Blick zum Hauptplatz und Kirchberg verbindet das Amtsgebäude mit dem Saal.

Hauptplatz

Der Hauptplatz orientiert sich an der Verbindungsachse zwischen Hauptstrasse und dem Kirchberg. Am Schnittpunkt in der neuen Ortsmitte ist das Rathaus situiert.
Der gesamte Hauptplatz stellt eine Option für die Zukunft dar und ist mit monolitischem Belag, gebundenem Split und unversiegelten Schotterrasen gegliedert. Ein seichter Badebrunnen zum Abkühlen wird eine Attraktion für die Ortmitte anbieten.
Brandschutzkonzept:
Über Bereichsgliederungen werden die erforderlichen Brand-bzw. Fluchtabschnitte erreicht. Über Freilaufschließer und Offenhaltesysteme sind die Abtrennungen bei Vollbetrieb nicht spürbar. Die Feuerwehrzufahrt erfolgt von Westen und Osten in Richtung Süden.

Konstruktion Materialien:

Das Gebäude ist mit einer massiven Grundstruktur (Stützen, Träger, Scheiben, Decken, Dach) aus Stahlbeton konzipiert. Vorwiegend in den Obergeschoßen weist das Gebäude, ähnlich wie bei den Bauten am Kirchberg, Holzschalungen auf. Die Wände sind als energetisch hochwertige Systemwände geplant, um eine hohe Energieeffizienz zu erreichen. Die Oberflächen sollen mit einer pigmentierten, diffusionsoffenen Mittelschichtlasur beschichtet werden, d.h. die Holzstruktur bleibt ablesbar. Zum Platz hin sind die Fensterbänder im Parapetbereich opak ausgeführt. Dahinter sind die Kabelkanäle und Infrastruktur integriert. Am Dach ist eine extensive Begrünung mit Oberlichten in das Gebäudeinnere geplant. Der überdachte Vorbereich mit BSH-Trägern wird transparent mit Folienelementen verglast.

Bauwerk Technik:

Ein Niedrigenergiestandard wird als sinnvoll erachtet. Betonkernaktivierung und eine passive Grundwasser/ Erdkühlung werden vorgeschlagen. Als Heiz-und Kühlsystem ist Erdwärme und am Dach eine Photovoltaikanlage vorgesehen. Eine entsprechend konstruierte Gebäudehülle mit Speichermassen, Beschattung und passiver Kühlung soll ein angemessenes Raumklima in den Büroräumen schaffen. Ein Soll-Ist Vergleich von Kosten, Nutzen und Amortisation der energietechnischen Maßnahmen wird zur Unterstützung der Entscheidungsfindung im Sinne einer Wirtschaftlichkeit vorgeschlagen.
Außenanlagen:
Der besonders wertvolle Park wird bis auf die Angriffsflächen erhalten. Die neuen Gebäude fügen sich in den Park ein. Der zentrale Tulpenbaum soll erhalten bleiben. Zur Strasse hin sollen heimische Obstbäume (Kirsche, Mostbirnen, Apfel, Nuss) ergänzt werden. Die Wege werden eingebunden, der Rundweg im Süden des Park wird neu zusammengeführt.
Die Parkierungsflächen nach Westen und Süden sollen soweit als möglich unversiegelt ausgeführt werden. KST Rasenmatten, Betonleisten-und Rasensteine und dergleichen gliedern die Anlage.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Grundidee mit einem tief eingeschnittenen, 3-seitig umschlossenen Vorplatz wird als gutes Angebot angenommen. Die daraus resultierende Gliederung in zwei Gebäudekörper nördlich und südlich des platzartigen überdeckten Bereiches ermöglicht eine sehr klare Funktionstrennung. Der Verbindungsbereich zwischen beiden Gebäudeteilen erlangt dadurch jedoch eine zu hohe Bedeutung, der die funktionale Besetzung dieses Bereiches nicht gerecht wird. Darüber hinaus ist die großzügige Glasfassade in Verbindung mit der Sanitärzone nicht adäquat gelöst. Die Gliederung bzw. Organisation der Funktionsgruppen - insbesondere des Verwaltungstraktes - wird vom Nutzer begrüßt, wenngleich die Übersicht mit Wegeführung mit den zwei Treppenhäusern kritisch gesehen wird.
Erdgeschoß

Erdgeschoß

Obergesch0ß

Obergesch0ß

Querschnitt

Querschnitt