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Einladungswettbewerb | 09/2018

Neubau eines Wohn- und Verwaltungsgebäudes im Siedlungsgebiet der Margarethenhöhe in Essen

Teilnahme

gna Grimbacher Nogales Architects GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept

1. Öffentliche und halböffentliche Bereiche

Die städtebauliche Leitidee von voneinander getrennter Baukörper als Zeilenbebauung, die öffentliche und halböffentliche Räume bilden, wird in der neuen Konzeption aufgenommen.
Es entsteht ein Ensemble mit raumbildenden Charakter.
Das „Forum“ und der „Platz“, zwei öffentliche Bereiche, werden vom Lehnsgrund aus erschlossen. Sie führen in den halböffentlichen begrünten Innenbereich der Wohnbebauung.
Das Verwaltungsgebäude setzt sich als Solitär ab und bildet ein Bindeglied zwischen Wohnen und Außenraum. Dadurch, dass sich die Gebäude als einzelne Baukörper auflösen, entsteht im Inneren eine Wegeachse gekennzeichnet durch eine Wasserrinne, die vom „Platz“ entlang der Allee über das Forum bis hin zum Spielbereich führt.
Die klare Trennung der Funktion von Verwaltung und Wohnen stellt eine Gliederung für den jeweiligen Funktionsbereich und somit eine bessere Identifikation dar.

2. Vorsprünge der Baukörper

Die Positionierung der Gebäude nimmt die Versprünge der bestehenden Baulinien in den Baukörpern auf. Auch hier werden Maßstäblichkeiten erzeugt, die sich in der Länge der Baukörper widerspiegeln.
Die Aufweitung der Straßenräume gelingt hierbei ebenfalls subtil und bildet ein Wechselspiel von offenen und geschlossenen Raumkanten.
Hier ergeben sich die öffentlichen Bereiche von selbst, Barrieren oder Abgrenzungen werden vermieden, es entsteht eine Durchmischung.

3. Dachform

Die 2-geschossige Gesimskante der vorhandenen Bebauung wird aufgenommen und die Walmdachform wird durch eine Abstaffelung des letzten Geschosses neu interpretiert.
In der Fußgängerperspektive nimmt man die im Wesentlichen 2-geschossige Bebauung weiterhin war und diese fügt sich somit harmonisch in die Umgebung ein.
Durch die Nutzung der Dachflächen und der Dachgeschosse als Terrasse erhalten die Obergeschosse eine zusätzliche Qualität.
Die Bebauung ist zukunftsweisend, das Flachdach ist vielfältig nutzbar und als Form moderner und zeitgemäßer.

4. Fassadenmaterialien

Die neue Bebauung spiegelt die vorhandenen Materialien wie Klinker und Putzflächen wieder, löst aber die klassische horizontale Gliederung auf. Die Materialien werden flächig angeordnet und ergeben mäandrierende Putzflächen, die durch Klinkerflächen unterbrochen werden.
Der „Sockel“ ergibt sich aus der Typologie und wird konsequent als Klinker umlaufend ausgebildet. Auch hier wird durch die geschossweise Wahl der Materialien eine Maßstäblichkeit erreicht, die als wohltuend empfunden wird ohne kleinteilig zu wirken.

5. Eingänge

In der neuen Konzeption werden die Eingangssituationen unterschiedlich ausgeformt. Das Heranführen zu den Wohnungseingängen erfolgt über Nischen, die rund oder schräg ausgeführt werden.
Die Zugänge werden über Treppenstufen gewährleistet, die entweder seitlich oder frontal zu den Ein-gängen führen. Auch hier wird der Weg zelebriert. Die Eingänge erscheinen vielfältig. Materialwechsel von Klinker und Putzflächen tragen dazu bei. Die Zugänge werden mit Profilrahmentüren und Glasfüllungen geplant. Dadurch entstehen Blickbeziehungen ins Innere. Die Farbigkeit wird im Treppenhaus mit aufgenommen, so dass eine Weiterführung im Inneren erfolgt.
Die rückwärtigen Gebäude erhalten keinen Sockel und sind ebenerdig zu erreichen. Der barrierefreie Zugang der Häuser am Lehnsweg erfolgt rückseitig über Rampen auf die Innere Wegeachse.

6. Begrünung der Fassaden

Das prägende Erscheinungsbild wird in Form von begrünten abgestaffelten Terrassen aufgenommen.
Die terrassierende Begrünung wirkt aufgrund der unterschiedlichen Geschosse ganzheitlich. Durch die vielfältige Nutzungsmöglichkeit der begrünten Terrassen wird eine weitere Qualität generiert. Die Wartung und Pflege ist übersichtlich und liegt im Verantwortungsbereich des Nutzers. Pflanzen spenden Schatten und begünstigen die Ökobilanz.
Hier wird durch das positive Erscheinungsbild die Identifikation gefördert, da jeder Nutzer dazu beiträgt.

7. Büro- / Verwaltungsgebäude

Das Verwaltungsgebäude ist als Solitär konzipiert, das sich in das Wohngefüge einpasst. Hier ist das Fassadenmaterial ausschließlich Klinker. Teilflächen werden akzentuiert mit reliefartiger Ausformung der Klinker. Das Funktionsprogramm wurde umgesetzt.
Aufgrund der gewünschten Möglichkeit die Flure offen zu halten und mit einer multifunktionalen Nutzung zu versehen, hat sich die Nutzfläche gegenüber dem Raumprogramm um ca. 160 m² erhöht.
Die Qualität einer solchen Kombizone rechtfertigt unserer Meinung nach die Flächenüberschreitung, da der für eine moderne Büroform wichtige Kommunikationsfaktor dadurch erheblich gesteigert wird.

8. Außenanlage / Erschließung

Wie gewünscht ist die Anzahl der Stellplätze maximiert worden. Gegenüber der erforderlichen 60 haben wir 26 Stellplätze mehr geplant.
Mieterkeller sind mit mindestens 6 m² im UG vorgesehen. Die Müllentsorgung befindet sich oberirdisch an 2 zentralen Stellen, die barrierefrei zur Straße angedient werden können.

9. Belichtung / Verdunkelung / Lüftung

In der Regel werden bodentiefe Fenster mit Geländerstäbe als Absturzsicherung vorgesehen. Ein Maximum an Belichtung wird dadurch erreicht. Alle Fenster erhalten Rollladen als Sonnen- und Blendschutz. Die Fenster sind alle zu öffnen.
Die Bäder verfügen, soweit möglich, über öffenbare Fenster. Innenliegende Bäder erhalten eine Abluft-anlage, die Nachströmung erfolgt über Fensterfalzlüftungen oder Nachströmungselementen in den Fensterlaibungen.

10. Energie Konzepte / ökologische Zielsetzung

Die Gebäude orientieren sich mit den wesentlichen Terrassen und Aufenthaltsbereichen nach Westen Die extensiv begrünten Dächer, sowie die vielfältig begrünten Dachterrassen geben einen Beitrag zur Ökobilanz des Bauvorhabens und ergänzen die biologische Vielfalt.
Individuelle Regelungen der Temperatur mit automatischer Steuerung der Beschattung gewährleistet Behaglichkeit bei gleichzeitiger Energieersparnis. Die zudem hochisolierten Flachdachkonstruktionen lassen eine außerordentliche Energiebilanz erwarten.
Die Rohbaukonstruktion ist als Betonkonstruktion recycelbar, Glas und Alu Fassade ebenfalls. Boden-aufbauten und Beläge (Naturstein, Holz, Fliesen) sind komplett recycelfähig. Leichte Trennwände in Gipskarton und Blechprofilen etc. sind Materialien, die recyclingfähig sind.