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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2019

Neubau der Unternehmenszentrale Leipziger Stadtwerke Campus Südost

Ankauf

Preisgeld: 12.500 EUR

TCHOBAN VOSS Architekten GmbH

Architektur

LA21 Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Entwurfsverfasser der Arbeit 1007 entwickeln eine klare städtebauliche Grundstruktur aus dem räumlichen Kontext des Ortes heraus. Durch zwei kompakte Atriumhäuser werden die Bestandsgebäude zu einem städtebaulichen Ensemble ergänzt, das einen prägnanten baulichen Rahmen für die zentrale Campusmitte bildet und gleichzeitig Möglichkeiten für zukünftige städtebauliche Arrondierungen südlich der neuen Unternehmenszentrale bietet. Im Sinne der Charakteristik eines Campus werden die bestehenden Baukörper mit den neuen baulichen Setzungen durch öffentliche Freiräume unterschiedlicher Nutzungsintensität miteinander verbunden.

Die Freiräume orientieren sich entlang eines sogenannten Boulevards, der den Campus in nordsüdliche Richtung fußläufig sinnvoll erschließt und sowohl an den ÖPNV im Norden als auch an die Stellplätze im Süden anbindet. Die flächendeckende Versiegelung der Campus-Mitte erscheint vor dem Hintergrund der aktuellen freiraumplanerischen Aufgaben bezüglich Regenwassermanagement, Klimawandel und Ressourcenverbrauch wenig zielführend. Auch die Campuswiese und der sogenannte Energiegarten bleiben konzeptionelle Absichtserklärungen ohne gestalterisch-funktionalen Nachweis. Während die Konzeption der Freiräume durchaus sehr überzeugend ist, erscheint die entwurfliche Durcharbeitung der Gebäude leider etwas schematisch und zum Teil nicht nachhaltig.

Die baulichen Setzungen fügen sich strukturell sehr gut in den Kontext des Ortes ein und nehmen durch die Ziegelbauweise auch hinsichtlich ihrer Materialität einen Bezug zum industriellen Gestaltungsduktus der Umgebung. Die Fassadengestaltung erscheint hingegen austauschbar und bildet nicht die gewünschte Adresse für die Unternehmenszentrale der Stadtwerke.

Die Proportionen der Innenhöfe bieten aufgrund ihres unausgewogenen Verhältnisses zwischen räumlicher Breite und Tiefe keine hohe Nutzungs- und Aufenthaltsqualität. Auch die Erschließung der Höfe kann funktional nicht überzeugen und lässt erhebliche Einschränkungen für die Nutzungsflexibilität erwarten. Insgesamt erscheint der Entwurf jedoch konzeptionell überzeugend und wirtschaftlich.