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kooperatives Verfahren | 07/2019

Büro- und Geschäftshaus Kurfürstenstraße 72-74 Berlin

ein 2. Preis

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Architektur

Erläuterungstext

Architektonische Leitidee

In Berlin am Eingang der City West auf dem Grundstück des Constanze Pressehaus entsteht das neue innovative Holz-Hybrid Hochhaus für die Jahr Grundbesitz GmbH & Co. KG. Neben den Bestandsbauten der 60er und 80er Jahre besticht der Neubau des neu geplanten Büro- und Wohngebäudes durch hohe transparent und helle Holzoptik. Die Basis der Holz-Hybrid Bauweise bildet das CREE System, ein einfaches, auf Modulen basierendes Tragsystem, welches sich die positiven Eigenschaften von Holz und Stahlbeton zu nutzen macht und so ein nachhaltiges, flexibles sowie leichtes Tragsystem bildet.
In der Fuge zwischen dem Bürogebäudeteil und dem Wohngebäude entsteht eine Lobby, welche gleichermaßen als Verbindung sowie Trennung fungiert. Die Lobby öffnet sich in die Vertikale. Es entsteht ein offener Begegnungsraum mit Einblick in Besprechung- und Seminarräume. Die treppenartige Ausformulierung der Seminarräume erinnert an das Bestandsgebäude des Constanze Pressehauses. Zudem entsteht durch die klare Trennung der beiden Gebäude ein offener Durchgang in den grünen Innenhof.
Somit schafft es das Gebäude, sich in den urbanen Kontext einzufügen und dabei einen eigenen kulturellen sowie nachhaltigen Beitrag zu leisten.


Städtebauliche Einbindung, Außenräume

An dem stark frequentierten Kreuzungspunkt der Ost-West verlaufenden Kurfürstenstraße und der Nord-Süd verlaufenden Schillstraße sieht das städtebauliche Zielkonzept einen neuen Hochpunkt vor. Die neu entstehenden Hochbauprojekte in der direkten Nachbarschaft und besonders auf dem Grundstück sind wichtiger Bestandteil bei der Neugestaltung des Stadtteils.
Der direkte Anschluss an die vielbefahrende Kreuzung und die Verbindung vom Großen Stern Richtung Südwesten geben dem Baufeld eine außerordentlich wichtige Rolle im Stadtbild.
Im Erdgeschoss entsteht eine offene publikumswirksame Sockelzone, die gleichzeitig als eine Art Tisch beide Gebäudeteile aufnimmt und im stästischen Raum verortet. Das Bürohochhaus nimmt die Gebäudefluchten in der Schillstrasse auf und entwickelt sich in die Vertikale.
Der Wohnbauteil sitzt sich auf der Sockelzone und hebt sich somit vom Straßenraub ab. Durch das Zurückspringen des Gebäudes auf die Flucht der Nachbarbebauung entsteht eine vorgelagert kleine Terrasse im 1.OG.


Raumkonzept

Das auf dem 1,35 m Raster aufbauenden Modulsystem und das Herausschieben des Kerns ermöglicht sowohl im Wohnungs-als auch im Bürogebäude höchstmögliche Flexibilität.
So ist es im Bürogebäudeteil einerseits möglich, einen offenen und kommunikativen Bürogrundriss zu realisieren, anderseits sind auch klassische Bürolayouts mit Mittelflur und größtmöglicher Realteilbarkeit erreichbar. Um der urbanen Bedeutung des Gebäudes gerecht zu werden und für Jahr Grundbesitz GmbH & Co. KG. die Möglichkeit zu bieten, sich der Öffentlichkeit als offenes und nachhaltiges Unternehmen zu präsentieren, öffnet sich das Gebäude zur Nordseite und bildet im 11.OG und 16.OG kleine Stadtatrien aus. Diese dienen in den Büroeinheiten als informelle und offene Kommunikations- und Bewegungszonen.
Die Lobby bietet auf fünf Ebenen unterschiedlich große Seminar- und Konferenzräume, die je nach Bedarf zu den Büroeinheiten dazu geschaltet werden können.
In den Wohnungsgrundrissen sind verschiedenste Anordnungen der geförderten und nicht geförderten 1-3 Zimmer Wohnungen möglich.
Die Holzelemente in der Fassade befinden sich im Wirkungsbereich der automatischen Löschanlage, die die Brandausbreitung in den Geschossen und den Brandüberschlag von Geschoss zu Geschoss ausreichend lang verhindert.
Die technischen Anlagen befinden sich auf den Dächern des Büro- und Wohngebäudes. Bei dem Treppenhaus im Büro handelt es sich um ein Sicherheitstreppenhaus mit Drucklüftungsanlage. Die Rauchableitung der Tiefgarage erfolgt über eine natürliche Entlüftung über Schächte zur Straße und im Innenhof.


Fassadensystem

Grundsätzlich orientiert sich das Fassadenraster an der flexiblen Struktur des Bürogrundrisses und des Wohngrundrisses und folgt somit einem 1,35m Raster. Die Fassade vermittelt zwischen der inneren Fortschrittlichkeit der Konstruktion, und den Anforderungen des urbanen Kontexts. Das Maximum einer inneren Entfaltung und der damit verbundenen Holz-Hybrid-Konstruktion, findet eine sanfte Überleitung am Knotenpunkt der Kurfürstenstraße und der Schillstraße.
Das Bürofassadenmodul (1,35m x 3,50m) besteht aus einem dreiseitigen weiss pulverbeschichteten Aluminium Fassadenrahmen zur zweiseitigen Einspannung der Prallscheibe. Die Prallscheibe ist von außen zu reinigen. Durch die Prallscheibe und ein Dreh-Kippfenster mit Öffnungsbegrenzung können die Büroeinheiten natürlich belüftet werden. Eine feste Holzverkleidung und der installierte Sonnenschutz sorgen für die nötige Verschattung. Ein holzverkleideter Schallabsorber mit eingefrästem Schlitz hält der geforderten Schallschutzanforderung stand.
Die Wohnfassade bekommt zur Südseite ein vorgestelltes Stahlgerüst als Schallschutzloggia mit Stahlhohlprofilen (150x150 mm). Der Belag aus Holz stellt die optische Verbindung zur Holz-Hybrid Konstruktion im Innenraum her.
Perspektive Kreuzung Kurfürstenstraße /Schillerstraße

Perspektive Kreuzung Kurfürstenstraße /Schillerstraße

Perspektive Lobby

Perspektive Lobby

Perspektive Büro

Perspektive Büro