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Einladungswettbewerb | 12/2020

Neubau des Pfarrheimes in Weiler (AT)

ein 3. Preis

Preisgeld: 2.500 EUR

DORNER \ MATT ARCHITEKTEN

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der stringente, in Sichtbeton materialisierte, monolithische Baukörper des neuen Pfarrheimes vermag es, sich selbstbewusst und eigenständig, aber keineswegs dominant in das Kirchenensemble einzugliedern und einen großen ortsräumlichen Mehrwert entstehen zu lassen. Seine Positionierung im südwestlichen Bereich des Baugrundstücks lässt einen Platz entstehen, an den auch der Pfarrhof anbindet und der Weg und Blick zur Kirche begleitet. Der neue Platz setzt sich in den anschließenden Raumfolgen des Innenraums (Vorbereich, Foyer, Saal) und ist durch das ganze Gebäude erlebbar. Hierzu können die beiden Wände, die das Foyer vom Außenraum- als auch vom Saal trennen, weggeschoben werden. Der Saal selbst ist, durch seine raffinierte Belichtung über in der Dachkonstruktion eingearbeitete Shedverglasungen, der unmissverständliche Hauptraum und das Herz des Hauses. Der sakrale Habitus dieses Raumes wird im Preisgericht dementsprechend kontrovers diskutiert.

Die Bewirtungsräume, sowie die Erschließung des Untergeschoßes sind dem Saal ost- und westseitig vorgelagert und erfahren ebenfalls (jedoch hier ausschließlich) eine Belichtung über Oblichter. Im Untergeschoß sind nordseitig und fensterlos die Nebenräume (Lager, Toiletten, Technik) angeordnet. Der Mehrzweckraum und der Jungendraum sind nach Süden und Osten orientiert. Das Fußbodenniveau liegt deutlich unter dem angrenzenden Gelände. In Verbindung mit den vorgelagerten Auskragungen lassen die tiefen Räume eine eingeschränkte natürliche Belichtung erwarten. Der Zugang zu den im UG angeordneten Funktionsbereichen wird als nicht ideal erachtete und die Wegführung als zu weit und eng kritisiert.

Das Projekt wird aufgrund seiner tiefgehenden Auseinandersetzung mit sakralbaulichen Hintergründen und seiner außenräumlichen Qualitäten als wertvoller Beitrag gelobt. Seine äußere Erscheinung, sowie 6 die introvertierte Anmutung seiner Innenräume geben jedoch nicht den erwarteten Charakter des neuen Pfarrheimes Weiler wieder. Die Konstruktionsweise, sowie die bautechnischen Notwendigkeiten zur Realisierung des ambitionierten Belichtungskonzepts lassen das Projekt, besonders im Hinblick auf die beschriebenen Mängel des Untergeschoßes, unwirtschaftlich erscheinen.