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nicht offenes, einphasiges, kooperatives hochbauliches Workshopverfahren | 01/2021

Neugestaltung des Gebäudekomplexes Gänsemarkt 50 in Hamburg

Finalist

6a Architects

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Überarbeitung des Entwurfs wird von Seiten der Jury überwiegend positiv bewertet, es wird festgehalten, dass sich der sehr artifizielle bzw. collagenhafte Ansatz aus der vorherigen Bearbeitungsphase durch die Konkretisierung etwas verändert hat. Insgesamt wird der Arbeit eine sehr hohe Qualität in der Gestaltung und in der Differenzierung der Gebäudeelemente bescheinigt.

Insbesondere in der Detaillierung der Fassaden, in denen das Material Backstein in Analogie zu abstrakten textilen Mustern verarbeitet wird, wird die besondere Qualität der Fassadengestaltung deutlich. Dennoch wird von weiten Teilen der Jury das beherrschende Material Backstein als zu dominant und historisch in dieser Ausdehnung als eher untypisch für den Ort angesehen. Aufgrund der äußerst subtilen Differenzierung der Fassadenbilder der drei Gebäudeteile am Gänsemarkt und der nahezu identischen Traufkante des westlichen Eckturms mit dem östlich anschließenden Gebäudeteil entsteht insgesamt der Eindruck eines einzigen, sehr kräftigen Hauses. Dies werfe auch in Hinblick auf den baulichen Anschluss in Richtung Jungfernstieg Fragen auf. Hier vermisst die Jury einen etwas behutsameren Übergang zum Bestand.

Der tektonische Aufbau des mittleren Gebäudeteils am Gänsemarkt mit dem Sockel aus grünen Keramikelementen und dem fein gegliederten Dachbereich wird ausdrücklich gelobt, wirkt jedoch etwas eingeklemmt zwischen den beiden flankierenden Gebäudeteilen.

Die Inszenierung der Abfolge von der „Diele“ im Eckturm mit der Stadtloggia im 1. Obergeschoss und der anschließenden Colonnade in die Büschstraße hinein wird von der Jury gewürdigt, wenngleich die Proportionierung der Elemente kritischer bewertet werden.

Das funktionale Konzept wird als tragfähig und grundsätzlich als entwicklungsfähig eingestuft. Eine kleinteilige Vermietbarkeit der Ladeneinheiten wird dabei jedoch im Vergleich zur anderen Arbeit als etwas eingeschränkt betrachtet.

Insgesamt wird die Arbeit als einen qualitätsvollen Beitrag und mit seinen vielen gestalterischen Qualitäten im Detail als Bereicherung für den Gänsemarkt bewertet, auch wenn der Entwurf – besonders im Vergleich mit der anderen Arbeit – in seiner Gesamtheit die Jury nicht gänzlich überzeugen kann.