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Offener Wettbewerb | 04/2009

Gestaltungswettbewerb fĂĽr ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin

Gesamte Anlage

Gesamte Anlage

Teilnahme

Architekt Lukas Göbl – Office for Explicit Architecture

Architektur

Erläuterungstext

Die durchlässige Struktur des Freiheits- und Einheitsdenkmals in Berlin erinnert an Vergangenes, macht seine Besucher aber auch zum Teil gegenwärtigen Geschehens.

Die ursprüngliche Massivität der dem Denkmal zugrunde liegenden geometrischen Form ist angesichts des durchlöcherten Erscheinungsbilds mit seiner Porosität nur noch erahnbar. Als hätte sich die Zeit selbst in den Betonkubus eingeschrieben, erinnern die Abdrücke wie Spuren an immerwährende Angriffe, Veränderungen und historische Ereignisse. Wenngleich Form und Gestalt des Denkmals einen aktuellen Zustand repräsentieren, so künden sie zugleich auch von Zukünftigem, von Weiterentwicklungen und neuen Strömungen. Ganz im Sinne des zeitlichen Prozesses soll das Bauwerk weitestmöglich sich selbst überlassen werden, altern dürfen und den Zahn der Zeit in sein Erscheinungsbild mit aufnehmen. Dies schließt natürlich auch den Moment der Besichtigung, des Besuchs und der Begehung des Denkmals mit ein. Dementsprechend forciert die sich scheinbar auflösende Struktur auch die Auflösung der Grenzen zwischen Monument, Umgebung und BesucherIn. Mit dem Betreten des Areals wird man Teil des Denkmals und begibt sich sozusagen in ein offenes Netzwerk von Raum und Zeit. Seiner Funktion der Darstellung von Öffnung und Transparenz kommt das Denkmal vor allem durch die Vielzahl der Blickachsen und Lichteinfälle, die sich durch die poröse Struktur eröffnen, nach. Der verwendete, transluzente Sichtbeton, ein Ergebnis jahrelanger Materialforschungsarbeit, ist Sinnbild für die jahrzehntelange Trennung von Ost und West durch die Berliner Mauer, welcher das Monument gedenkt. Zugleich impliziert die Materialität des illuminierten Betons den Eindruck von Dynamik, Bewegung und Durchlässigkeit. Spotlights im Sockel tauchen das Denkmal in verschiedenste Farbstimmungen. Die wasser- und schmutzabweisenden Eigenschaften sowie die außergewöhnliche Resistenz des verwendeten Betons minimieren den Aufwand der Instandhaltung und sichern eine hohe Lebensdauer. Die besonderen statischen Eigenschaften des transluzenten Betons ermöglichen darüber hinaus die Ableitung der auftretenden Kräfte an den konstruktiv vorgegebenen Punkten in den bestehenden Sockel. Bodenebene Messingtafeln mit historischen Zahlen, Fakten und Daten fallen dank des neuen, dunklen Granitbelags des Sockels sofort auf. Trotz des zeitlichen Prozesses, der Öffnung und Transparenz, die im Monument visualisiert werden, symbolisiert seine einfache Grundform die materialisierte Kraft einer friedlichen Revolution. Das Berliner Friedens- und Einheitsdenkmal verkörpert eine neu geschaffene Entität – eine Einheit, die durch den historischen Transformationsprozess zwar in ständiger Veränderung begriffen ist, jedoch stets in einem größeren Ganzen verbunden bleibt.

Ort: Berlin (Deutschland)
Baujahr: Wettbewerb 2008
Entwurfsteam: Lukas Göbl, Oliver Ulrich
Gesamte Anlage

Gesamte Anlage

Lageplan

Lageplan

Grundriss

Grundriss

Schnitt

Schnitt

Modellfoto

Modellfoto

Transluzenter Beton

Transluzenter Beton