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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2014

Umbau und Erweiterung Vollzugszentrum Bachtel

3. Preis

Preisgeld: 15.000 CHF

fsp Architekten AG

Architektur

Ernst Basler + Partner

TGA-Fachplanung, Tragwerksplanung

Amstein + Walthert AG

sonstige Fachplanung

naef landschaftsarchitekten gmbh

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser des Projektes ‚Johnny B. Goode‘ schlagen eine als gebaute Plattform in die Topografie eingefügte, orthogonal um einen zentralen Hof angelegte Anlage vor. Die Analogie des Klosters dient dabei als Leitbild für die Organisation der nicht frei gewählten Lebens- und Arbeitsgemeinschaft während des Strafvollzugs und für die landschaftliche Einbettung.

Die gewählte Strategie eines vollständigen Neubeginns mit einer orthogonalen, relativ introvertierten und rigiden Anlage überzeugt in der vorliegenden Form nicht vollumfänglich.
Dies trotz der Bemühungen um die Massstäblichkeit, bei den räumlichen Übergängen und beim Einbezug des Verwaltungsgebäudes. Ortsbaulich profitiert die Anlage in der ersten Etappe von den bestehenden Gebäuden. Sie verabschiedet sich dann jedoch mit der Erweiterung definitiv vom heutigen Gutshofcharakter. Die Verankerung in die ländliche Umgebung gelingt nicht auf überzeugende Weise, diese wird auch nicht durch den etwas beliebig wirkenden architektonischen Ausdruck des Vollzugszentrums unterstützt.

Beim vorgeschlagenen Layout wird die indirekte Verbindung zwischen Wohn- und Arbeitsbereichen bemängelt. Die Aussenbereiche der Wohngruppen sind einsehbar. Ein öffentlicher Durchgang durch die Anlage ist nicht vorgesehen. Die Angemessenheit des Vorschlags für den offenen Vollzug und die ausländerrechtliche Haft wird diskutiert - Organisation und Charakter sind nicht sehr weit entfernt von einem geschlossenen Gefängnis. Dank des vergleichsweise kleinen Gebäudevolumens und der Kompaktheit der Anlage ist bei diesem Projekt mit vergleichsweise günstigen Baukosten zu rechnen. Bei einer relativ hohen Gebäudehüllzahl und teils aufwendigen Fassaden wird eine mittlere bis hohe graue Energie erwartet. Betreffend einer ökologischen Materialwahl sind keine vertieften Ansätze erkennbar.

Gesamthaft gesehen handelt es sich beim Projekt ‚Jonny B. Goode‘ um einen brauchbaren und sorgfältig durchgestalteten Entwurf, welcher allerdings in seiner Ausformulierung etwas beliebig wirkt und bei dem vor allem das Konzept für die weitere Entwicklung in späteren Bauetappen ortsbaulich nicht zu überzeugen vermag.