Neubau der Feuer-und Rettungswache mit Leitstelle – Hauptwache Gütersloh

Städtebau
Der Entwurf benötigt den geringsten Footprint aller Arbeiten und nutzt dazu eine Hoftypologie, die zur Hauptstraße zweigeschossig und zum Marktplatz hin eingeschossig ausgebildet ist. Die Gebäudefluchten entwickeln sich konsequent aus den Raumbezügen der Umgebung. Dadurch gelingt das westlich vorgesehene Pättken (Wegeverbindung) ohne Bruch mit Anschluss an die südlich vorhandene Straße Am Wochenmarkt. Gleichzeitig entwickelt das Gebäude an der Friedrich-Ebert-Straße ein angenehm zurückhaltendes Stadtentree. Der Haupteingang liegt an der Vennstraße und ein zweiter Eingang für das Personal an der Prekerstraße. Dazwischen spannt sich ein Schaufenster mit Einblicken auf die Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr.

Architektur
Die Verfasser formulieren eine Hoftypologie, die Gebäudekanten folgen dem Straßenverlauf.
Signifikant sind die abgerundeten Ecken. Die Fortführung der Straße Am Wochenmarkt und die daraus resultierende Stellung des westlichen Gebäuderiegels werden positiv bewertet.
Die Lage und die Ausformulierung des Eingangs erscheinen schlüssig.
Der Einbau einer Karusselltür ist dagegen fragwürdig. Eine Windfangsituation sollte in den Baukörper integriert werden. Die offene Treppe und der Luftraum werden in Frage gestellt, weil sie nicht mit der Fassadengestaltung übereinstimmen.
Der Fassadenschnitt und die Ansicht M. 1: 50 versprechen eine hohe Qualität der Fassadengestaltung, die aber eine entsprechende Ausführung der Details erfordert.
Die hohe Transparenz der Fahrzeughalle zur Friedrich-Ebert-Straße ist positiv. Generell erscheint der Baukörper ruhig und subtil gegliedert. Das Material Klinker ist angemessen.

Funktionalität
Das Flächenangebot für die Technik im Untergeschoss wird kritisch gesehen, ebenso die Andienung der Kleiderkammer im selben Geschoss.
Die Schleuse neben dem Desinfektionsbereich ist deutlich zu klein und nicht gut angebunden.
Die Übungsfläche liegt zwar nicht optimal, wird aber nicht durch die Abmarschwege tangiert.

Wirtschaftlichkeit
Die Bauwerkkosten liegen im günstigsten Drittel der Wettbewerbsteilnehmer. Von den Lebenszykluskosten ist der Entwurf einer der Günstigsten, wobei der Energieverbrauch durch die kompakte Anordnung des Bereiches Verwaltung und Leitstelle als günstig zu bewerten ist. In den Baumassen weist der Entwurf eine geringe Bruttogrundfläche und eine durchschnittliche wärmeübertragende Außenhüllfläche auf.