Gemeinsamer Neubau für Feuerwehr und Werkhof

Das Projekt „armadillo“ zeichnet sich durch einen sehr kompakten oberirdischen Baukörper aus, welcher sich harmonisch und geschmeidig in die bestehende landschaftliche Situation einfügt und grosszügige Aussenräume freispielt. Der längsgerichtete, rechteckige Baukörper ist durch unregelmässige Sheddächer gegliedert, welche den fallenden Terrainverlauf nachzeichnen und in die offene Landschaft überleiten. Gut proportionierte Auskragungen an den Gebäudeschmalseiten formulieren zweiseitig prägnante Kopfsituationen, welche den zwei Nutzungen der Feuerwehr und des Werkhofes eine klare und adäquate Adressierung verleihen.
Die Fassade ist einfach gegliedert und mit einem angemessenen Fensteranteil versehen. Die expressive Dachform resultiert aus einer zweckmässigen Belichtung der tiefen Grundrisse mittels genügendem Tageslicht und gleichzeitiger Optimierung der Kubatur. Die feingliedrige, vertikale Holzschalung verleiht dem Gebäude durch seine differenzierte Textur und der silbern-glänzenden Farbigkeit eine „funktionale Eleganz“.
Aufgrund der knappen Platzverhältnisse und des abfallenden Geländes sind die beiden Nutzungen kompakt übereinander gestapelt. Die vertikale Organisation gewährleistet eine hohe Betriebsautonomie und klare Entflechtung der Zugänglichkeiten der zwei grossen Fahrzeughallen. Gleichzeitig kann aber durch die vertikale Schichtung der Mannschafts- und Bürobereiche über vier Geschosse eine äusserst kompakte und platzsparende Vertikalerschliessung erreicht werden. Die Feuerwehr ist folgerichtig oben zur Gheistrasse und der Werkhof unten gegen Norden orientiert. Beide Fahrzeughallen sind grosszügig und funktional dimensioniert und mit einem optimal nutzbaren Vorplatz versehen. Fahrzeuge können jeweils vor dem Gebäude witterungsgeschützt abgestellt werden, ohne die Zugänglichkeit des anderen Betriebes zu beeinträchtigen.
Der gemeinsame Waschplatz ist unten bei der Werkhalle betrieblich optimal platziert und hält den Feuerwehrbereich von jeglicher Beeinträchtigung frei.

Der Hauptzugang der beiden Nutzungen wird an der strassenseitigen Längsfassade als gemeinsamer Eingang kombiniert. Dies schafft zwar Synergien in der Nutzung der gemeinsamen Vertikalerschliessung, führt aber für den Feuerwehrbetrieb zu unnötig langen Wegen zwischen den Aussenparkfeldern und den Garderoben. Ein oberer, direkter Zugang auf der Ebene 2 in den Garderobenbereich der Feuerwehr wäre betrieblich optimal und würde die langen Wege wirkungsvoll minimieren.
Die äusserst kompakte Gebäudekonzeption bietet durch das gute Verhältnis von Gebäudevolumen zu Geschossfläche eine optimale Voraussetzung für eine hohe Wirtschaftlichkeit und ökologische Nachhaltigkeit der Gesamtanlage. Die statische Struktur ist einfach, zweckmässig konzipiert und mit sinnvollen Spannweiten versehen. Die Materialisierung ist sinnvoll gewählt und gewährleistet eine hohe Beständigkeit bei gleichzeitiger Minimierung des Unterhaltsaufwandes. Als kostentreibende Faktoren werden die relativ grossen und befahrbaren Untergeschossbereiche unter den Vorplätzen und die über die Raumprogrammanforderung ausgebildeten versiegelten Flächen in der Umgebung geortet.
Das Projekt „armadillo“ besticht durch eine sensible Ausbildung der Volumetrie und eine selbstverständliche Einbindung in den beste¬henden, landschaftlichen Kontext. Trotz des relativ grossen Raumprogrammes wirkt das Projekt durch seine gegliederte Dachlandschaft und raffinierte, platzsparende Schnittlösung äusserst luftig und schafft grosszügige, gut nutzbare Aussenräume. Die zwei Nutzungen der Feuerwehr und des Werkhofes sind an den Kopfseiten sinnvoll adressiert und im Betrieb optimal voneinander entflochten. Die vertikale Gliederung der Fassade und die zurückhaltende Gestaltung wirken raffiniert und verleihen dem Projekt trotz der packenden Einfachheit eine sinnliche Ausstrahlung.