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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2019

Neuplanung eines Dienstgebäudes für die Polizeiinspektion West in Augsburg

Anerkennung

Reinhard Bauer Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf bildet auf einer rechteckigen Grundfläche im Erdgeschoss lediglich einen kleinen Teil der Polizeiinspektion und den großzügigen Polizeihof mit den Kurzzeitparkplätzen ab. Die Trennung des Hofes in einen Bereich für die Streifenpolizei und einen Bereich für die Einsatzzüge ist gut gelöst. Im Untergeschoss befinden sich getrennte Tiefgaragen für die Bediensteten und die Dienstwagen. Die Zufahrten scheinen ausreichend bemessen. Der Polizeihof wird von Norden erschlossen; der Haupteingang befindet sich an der südöstlichen Gebäudeecke. Das 1. und das 2. Obergeschoss sind in Form einer liegenden Acht mit zwei Lichthöfen ausgebildet. Im östlichen Teil entwickelt sich das Gebäude bis zum 5. Obergeschoss weiter. Jedem Geschoss ist dabei ein eigener Funktionsbereich zugeordnet; die Trennung der verschiedenen Bereiche ist damit gegeben. Negativ zu sehen ist jedoch die Trennung der Polizeiinspektion in einen kleinen Teil im EG und einen großen Teil im 1. OG sowie der Dienststellenleitung im 5. OG. Gegenseitige Unterstützung, insbesondere im schwächer besetzten Nachtdienst, wird dadurch erschwert.
Die Arbeit fügt sich durch ihre differenzierte Höhenentwicklung sehr gut in den städtebaulichen Kontext ein. Der Hochpunkt an der Ostseite markiert deutlich den Eingang zum Reesepark. Die Fassade besteht aus einer mit blauen Keramikelementen belegten Stahlkonstruktion, wobei sich das EG bis auf den Bereich der Wache geschlossen präsentiert. Die Vollverglasung der Wache wird dabei kritisch gesehen. 1. und 2. OG hingegen öffnen sich mit einer gläsernen Bandfassade komplett. Der Bereich des 3. bis 5. OG wiederum zeigt sich nach außen vollständig geschlossen. Die Belichtung erfolgt hier nur über den eingeschnittenen Lichthof. Dies ermöglicht eine skulpturale Erscheinung des Gebäudes zum Stadtraum, jedoch wird bei aller notwendigen Abschirmung der fehlende Bezug zur Außenwelt als unglücklich betrachtet. Dieser Aspekt wurde im Preisgericht kontrovers diskutiert. Der Nutzer wünscht jedoch in Bezug auf seine Außendarstellung eine größere Offenheit.