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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2012

Neustrukturierung am Bezirksklinikum Mainkofen

Lageplan

Lageplan

3. Preis

Preisgeld: 28.500 EUR

Lemke Fukerider Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

konzept
erhaltung und nutzung der altbauten
sämtliche denkmalgeschützte altbauten werden erhalten und einer neuen verträglichen
nutzung zugefĂĽhrt. vorgenommene anbauten werden zurĂĽckgebaut und ersetzt durch in ihrer
struktur optimierte ergänzungen.

nicht denkmalgeschĂĽtzte altbauten werden weitestgehend ebenfalls erhalten und umgenutzt.
ein abbruch wurde nur in erwägung gezogen bei schlechtem gegebenen bauzustand,
ungünstiger zu nutzender oder nur sehr aufwändig zu verändernder innerer struktur und
bei nicht gegebener sinnvoller integrationsmöglichkeit in das neue gesamtkonzept.

es entfallen die altbauten B2, B4, B9, B16, C4 – C7 und C10.

nach neustrukturierung können alle erhaltenen altbauten weitestgehend mit nutzung belegt werden,
es verbleibt kein nennenswerter leerstand.

ergänzung der altbauten durch neubauten

die erhaltenen altbauten werden typologisch einheitlich in zurĂĽckhaltender weise
zu funktionell sinnvollen baugruppen ergänzt.

die bestehenden solitäre innerhalb des a-rings werden durch einen weiteren in der kubatur
massvollen frei stehenden baukörper ergänzt.
das vorhandene symmetrische bild des teilensembles A1, B 8 und B 10 wird gestärkt.

die den b-ring räumlich fassenden solitäre B8 und B10, B12 und B14 sowie B15 und B17
werden anstelle der bisherigen anbauten an der dem b-ring abgewandten seite durch neubauten ergänzt.
diese bleiben mit angehobenem und dem bestand angeglichenen erdgeschoss und einem obergeschoss
unterhalb der jeweiligen traufhöhen der altbauten.
die so entstehenden baugruppen am b-ring werden fortgefĂĽhrt durch eine analog gegliederte gruppe
als ersatz fĂĽr B2 und B4.

in eigener typologie korrespondierend mit besonderen funktionellen ansprĂĽchen entsteht am c-ring
als ersatz für C4 – C6 eine weitere neue baugruppe. der typus von hofhäusern nimmt den duktus seiner
nachbarn auf – der neuen forensik und der neurologie.

der anstelle C10 eingefügte solitär schliesst zusammen mit dem ergänzten C2 vis-a-vis den freibereich
zwischen b- und c-ring räumlich ab.

gesamtensemble aus alt- und neubauten

der erhalt der altbauten (über den denkmalschutz hinaus) und die setzung der neubauten stärkt die
historisch begründeten baukörper- und freiraumkonstellationen:
das spiel der in den park eingestreuten solitäre innerhalb des b-rings,
die räumliche fassung der solitäre in erster reihe am b-ring, begleitet durch die ergänzungsbauten
im rĂĽcken, und die durch einen gegliederten anger abgesetzte reihe der baugruppen entlang des c-rings.

durch die gliederung und verteilung der baumassen enstehen aufgelockerte räumliche fassungen der alles
verbindenden grünräume. die durchlässigkeit der räume vom kernbereich nach aussen einerseits und
der bezug der äusseren bereiche zum zentrum bleiben erhalten.


zentrenbildung fĂĽr fachdisziplinen

die neustrukturierung konzentriert zum einen ĂĽbergeordnete zentrale bereiche und fĂĽhrt zum anderen die stationen der einzelnen fachdisziplinen in zentren zusammen.

innerhalb des a-rings liegen kĂĽnftig alle zentralen therapeutischen einrichtungen (ausgenommen forensik).
der grosse saal, die verwaltung und die speisenversorgung verbleiben im kernbereich. das cafe wird hier im zentrum neu eingefĂĽgt, zusammen mit dem ladenverkauf der protek.

am b-ring liegen kreisum die zentren fĂĽr allgemeinpsychiatrie mit vorgeschaltener aufnahmeklinik, die psychosomatik und die suchtbehandlung, sowie das pflegeheim.
jeder fachrichtung wird eine baukörpergruppe zugeordnet.
jede gruppe wird ĂĽber einen gemeinsamen vorplatz erschlossen.
je zwei bis drei stationen sind je geschossebene im bereich der gemeinsam genutzten räume
zusammengehängt und überschaltbar.

am c-ring folgen in reihe die neurologie mitsamt radiologie und physikalischer therapie,
die baugruppe der gerontopsychiatrie und schliesslich der abgeschirmte bereich der forensik.
zwischen b- und c-ring sind abgeordnet die kurzzeitentwöhnung in nachbarschaft zur suchtbehandlung
und die funktionsdiagnostik mitsamt endoskopie in nachbarschaft zur gerontopsychiatrie und neurologie einerseits und aufnahmeklinik andererseits.


freiräume

der nach den prinzipien eines sogenannten englischen gartens angelegte historische park wird behutsam
in seinen ausgangszustand zurückgeführt – die prägenden korrespondierenden elemente freier wiesenflächen und baumgruppen und die durch diese fliessenden grünen räume werden wieder herausgearbeitet.

die solitäre und baukörpergruppen an a- und b-ring werden allseitig vom park umschlossen,
ein durch die anliegenden baukörpervor- und rücksprünge sowie baumgruppen gegliederter anger verbindet
b- und c-ring.

auf der aussenseite der gerontopsychiatrie wird der park fortgesetzt, sodass auch diese baugruppe gleichwertig von grĂĽn umgeben ist. lediglich im bereich des hubschrauberlandeplatzes verbleibt ackerflur.

sämtliche erschliessungen werden beibehalten.

die parkflächen gehen im nahen umgriff der häuser über in subtil abgegrenzte, den einzelnen stationen
zuordenbare gärten auf der äusseren bzw. gemeinsame vorplätze auf der inneren seite.

historisch angelegte sowie neu angelegte teilsymmetrien von baukörperensembles werden durch die zonierung der freiräume unterstützt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau, Freiraumgestaltung, Erschließung:

Die Arbeit zeichnet sich durch ein klares städtebauliches Konzept aus, das konsequent auf die vorhandene Ringstruktur eingeht. Der Bestand im B-Ring wird mit Baugruppen ergänzt und somit stark verdichtet. Die historische Pavillonarchitektur wird beeinträchtigt und verliert damit ihre Lockerheit.

Im C-Ring wird eine eigene Typologie entwickelt, die aber in Ihrer Massivität die Durchlässigkeit und die Verbindung zur freien Landschaft eingeschränkt. Die vorhandene, relativ offene Hauptzufahrt wird durch den Neubau der Psychosomatik stark beengt.

Die kompakte Bebauung belastet die parkähnliche Struktur des historischen Denkmals. Der Freiraum wird nicht weiterentwickelt. Auch die Gestaltung des westlichen Ortsrandes weist Defizite auf.

Die Zugänge zu den Gebäuden sind gut gefasst, bieten aber keine differenzierte Gestaltung an. Die vielfältige Fußwegeführung wurde durch die Bebauung eingeschränkt.

Funktionalität und Gestaltung:

Die Durchlässigkeit des Ensembles wird durch den Riegelanschluss der neuen an die alten Gebäude ziemlich beeinträchtigt. Die Gestaltung der Fassaden hat wenig Aussagekraft und erscheint zu undifferenziert. Die interimsweise Verlegung von Betten nach Passau war nie vorgesehen und widerspricht somit der Aufgabenstellung.

Wirtschaftlichkeit:

Es handelt sich um einen konventionellen Massivbau mit zum Teil flach geneigten Dächern, die aber nicht am Bestand orientiert sind. In Teilbereichen findet man großflächige Verglasungen.
Das Versorgungskonzept ist unklar und fehlerbehaftet, z.B. fĂĽhrt ein Aufzug im 1. OG ins Freie.
Voraussetzung für die Verwirklichung sind Umzüge nach Passau, die Fertigstellung der Forensik und ein temporärer Ersatzbau. Die Gerontopsychiatrie wird erst im 3. Bauabschnitt (von 5) realisiert. Die Kennwerte sind günstig, das Raumprogramm ist gut umgesetzt mit einer Überschreitung von 7%. Die Belange des Denkmalschutzes müssen abgestimmt und berücksichtigt werden, ansonsten sind keine baurechtlichen Probleme zu erwarten.
Lageplan

Lageplan

Luftbild/ Entwurf

Luftbild/ Entwurf