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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2014

Neubau einer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Neustrukturierung eines Bestandsgebäudes zu einer psychiatrischen Institutsambulanz und städtebauliche Einbindung einer neuen Tagesklinik am Standort des ZfP Weissenau

2. Preis

Preisgeld: 33.000 EUR

BJW Architekten Broghammer Jana Wohlleber

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Qualität des städtebaulichen und freiräumlichen Konzeptes wird maßgeblich bestimmt durch die Bündelung der Gebäudeteile um einen gemeinsamen Eingangsbereich der über eine Platzsituation einen Ruhepunkt am Ende der Klosterachse schafft. Zum Wirtschaftsgebäude hin wird der größtmögliche Abstand genutzt bei Erhaltung des alten Baumbestands. Die Höhenentwicklung nimmt über die Tagesklinik nach Norden und Osten maßstäblich Rücksicht auf die Parklandschaft und zu den benachbarten Wohngebäuden. Die Öffnung des Innenhofs der PIA ist wünschenswert, damit wäre eine ergänzende Aufenthaltsqualität im Außenraum geschaffen.
Leitidee des Erschließungskonzepts ist das prägende typologische Vorbild des Kreuzgangs der Klosteranlage Weissenau. Der Umgang ermöglicht auf kurzen Wegen alle Nutzungsbereiche miteinander zu verbinden. Im Zentrum entsteht ein attraktiver, Idendität schaffender Innenhof mit hoher Aufenthaltsqualität. Es entsteht eine leichte Übersichtlichkeit und vielfältige Ausblicke in das parkähnliche Klinikgelände.
KPP, PIA und Tagesklinik werden übersichtlich und dennoch separat erschlossen. Die Zugangsmöglichkeiten zum Stationsbereich zur KPP sind variabel und halten einer jederzeit funktionalen Anpassung an den Betrieb stand. Anlieferung und Liegendkrankenzufahrt sind im Untergeschoss über eine Zufahrt gelöst und damit ohne Störung unmittelbar mit dem Stationsbetrieb zu verbinden.
Die übereinanderliegenden Stationen der KPP sind durch zwei nach Nord - Süd ausgerichteten Innenhöfen in gut belichtete und übersichtliche Wohngruppen mit kommunikativen Aufenthaltsbereichen im Zentrum gut gegliedert. Möglich sind tatsächlich unterschiedliche Zuschnitte, damit sowohl Gemeinschaft wie Rückzug oder auch Ausblick und Schutz vor störendem Einblick möglich ist. Noch notwendige funktionale Anpassungen erscheinen unkompliziert nachvollziehbar ohne das Gesamtkonzept in Frage zu stellen. Die Geometrie der Patientenzimmer bietet jede Variabilität in der Möblierung.
Unaufwendig wird das Bestandsbauwerk 1970 für die Zwecke der PIA angepasst. Die Tagesklinik im Nordosten kann jederzeit ohne Störung angefügt werden.
Durch die sehr kompakte Gebäudeanlage und die Verwendung der Bauteile 1970 und 2012 ohne große Veränderungen erscheint der Entwurf sehr wirtschaftlich. Die mit einer Klinkervorsatzschale ausgebildete Lochfassade verbindet Neubauteile und Bestand zu einer architektonischen Einheit und bleibt damit dennoch sehr wirtschaftlich. Die Innenhöfe sind in diesem Sinne zu knapp bemessen.