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Gesamtleistungsstudienauftrag - Selektives Verfahren | 04/2015

Erneuerungsprojekte Pflegezentren „Im Spiegel“ und „Lindehus“

Valentin Scherrer Architekten mit Allreal Generalunternehmung AG

Valentin Scherrer Architekten mit Allreal Generalunternehmung AG

Zuschlag / „Im Spiegel“, Rikon

Valentin Scherrer Architekten

Architektur

Allreal Generalunternehmung AG

Bauunternehmen

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projektteam Valentin Scherrer / Allreal GU schlägt einen pragmatischen Umgang mit der bestehenden Bausubstanz vor. Haupteingriffe sind die Entfernung der Erker, die Bereinigung und Erweiterung der Eingangssituation und zwei neue Fluchttreppen. Die Fassadenerneuerung sieht auch die Erhaltung der bestehenden hinterlüfteten Eternithaut vor. Die neuen Fensterdimensionen bieten dem Bewohner einen grosszügigen Ausblick in die Umgebung und einen vertikal proportionierten Lüftungsflügel. Gewöhnungbedürftig bleibt die Fluchttreppenanlage an der Westfassade des Eingangstraktes, eine Zimmeraussicht wird verstellt, für die tangierten Zimmer bleibt aber der Vorteil eines zusätzlichen Aussenbereichs.

Im Erdgeschoss bleiben die strukturellen Eingriffe sehr reduziert, funktionell und räumlich wird die Eingangssituation mit zusätzlichen Aufenthaltsbereichen in der Tiefe des Windfanges bereichert, eine einfache Massnahme, die aber aus der Sicht der Bewohner willkommen sein kann, gemütlich können hier die Bewegungen von Bewohner, Besucher und Mitarbeiter befolgt werden. Mit der direkten Öffnung der Küche zu Speisesaal ergibt sich hier wiederum eine offene Atmosphäre. Im äusseren Südflügel wird die Dementenabteilung angesiedelt, die Reduktion der Eingriffe hier bedingt enge und reduzierte Raumverhältnisse. Im aktuellen Planungsstand sind in der Dementenabteilung nur Einzelzimmer vorgesehen, was nicht üblich ist.

In den Obergeschossen sind die Eingriffe auf die Neugestaltung der Sanitärzellen begrenzt, die feuerpolizeiliche Problematik der Aufenthaltsbereiche wir über direkte Fluchtwege der betroffenen Zimmer und mit den neuen Fluchttreppen gelöst.

Die räumliche Erweiterung der Küche bedingt ein Verschieben der öffentlichen WC-Anlagen in den hinteren Bereich der Bühne. Mit 47 Einzelzimmer präsentiert das Team Valentin Scherrer / Allreal kosten-/nutzenmässig ein interessantes Projekt mit einem modernen äusserlichen Ansehen. Der „Spiegel“ behält sein Erscheinungsbild mit seiner Eternitfassade – eine Aussage des Architekten Ulrich Isler, Architekt des Neubauprojekts Alters- und Pflegeheim „Im Spiegel“ von 1987.

Das Projekt überzeugt mit seinen pragmatischen und vernünftigen Umgang mit der bestehenden Bausubstanz. Im Gesamtbild wird mit dem Abtragen der Erker eine wohltuende Vereinfachung erreicht. Die Umgebungsgestaltung zeigt einen nachvollziehbaren und eleganten Ansatz, die Wege erschliessen einzeln die Gartengebiete. Für die Erweiterung schlagen die Architekten den Ausbau des Westflügels vor.