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Einladungswettbewerb | 07/2009

Sprach- und Bewegungszentrum im Reiherstiegviertel

2. Preis

Pysall Ruge Architekten

Architektur

GTB – Berlin Gesellschaft für Technik am Bau mbH

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Pysall Ruge Architekten

„Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt“
Ludwig Wittgenstein

Sprache lernen ist ein aktiver Prozess, die Wertschätzung Katalysator für den Erfolg. Das neue SBZ ist deshalb nicht nur Raum, sondern auch Bühne, um den Erfolg präsentieren zu können.

Die offene und informelle Struktur des Hauses beginnt in einem multifunktionalen Foyer. Als Fortsetzung des Außenraumes verknüpft es das neue SBZ mit dem angrenzenden Jugendzentrum, der Schule und dem Park und stellt Raum für vielfältige Aktivitäten zur Verfügung, die auch über die Nutzungen des SBZ hinausgehen, wie Kinderfeste und Flohmärkte.

Von hier erfolgt die interne Erschließung von Sport-, Bewegungs- und Seminarbereich. Jedes dieser Module ist separat nutzbar und abtrennbar und wird zusätzlich auch von außen erschlossen, über die großzügige, auch als Fluchtweg dienende Außentreppe.

Die aktiven Bereiche Multifunktion und Bewegung bilden dabei einen räumlichen Verbund mit vielfältigen Blickbeziehungen und Bezügen zum Außenraum - im Erdgeschoss zur Freifläche gen Süden und im ersten Obergeschoss zu einer großzügigen Freiraum- und Bewegungsfläche in Richtung der Sporthalle. Durch die Zugänglichkeit über die Außentreppe steht diese auch getrennt von den Nutzungen des SBZ zur Verfügung und gibt den Kindern des Reiherstiegviertels ihren ehemaligen Bolzplatz als neuen Treffpunkt zurück.

Drei Lagen von weiß gebeizten Lärchenholzlatten bilden das Äußere des Gebäudes - teils dicht, teils mit weiterem Abstand und unregelmäßig zueinander gekippt. Die Fassade lässt sich so auf vielfältige Weise lesen - von Weitem als lichter Birkenhain, von Nahem als arabeskes Muster, von der Seitenansicht als Furnierstruktur. Doch sie erzählt vor allem ihre eigene Geschichte: gemeinsam erbaut, mit lokalen Zimmermännern, Auszubildenden und Jugendgruppen lässt so die Fassade das Haus in die Herzen ihrer Erbauer wachsen.

Helle Farbtöne, helles Lärchenholz, natürliche Materialien mit hohen raumklimatischen Eigenschaften (Lehmbauplatten, Holzböden, Silikatfarben) bestimmen die Innenräume. Tülbend - türkisch für leichte Stoffe - sorgen dabei als semitransparente, pastellfarbene Vorhänge für eine lebhafte, freundliche Atmosphäre sowie für eine dezente Privatheit.

So evoziert das Haus Neugier, die Welt der Sprache und Bewegung zu entdecken.