Neubau Kinderhospiz Bethel

Standort
Das Grundstück für den Neubau des Kinderhospizes befindet sich nahe des Stadtzentrums Bielefelds. Trotz dieser Nähe liegt das Grundstück im Grünen und grenzt an einen Grüngürtel des Teutoburger Waldes, der Bielefeld zu durchschneiden scheint. In nordöstlicher Richtung schließt direkt ein Landschaftsschutzgebiet an.
Der gesamte Stadtteil Bethel überzeugt durch seine grüne und naturnahe Atmosphäre. Die Bebauung nahe des Grundstücks ist locker verteilt, weitgehend kleinteilig und größtenteils nicht höher als zwei Geschosse.

Entwurf
Neben dem Thema des Bezugs auf die Landschaft spielt zusätzlich die ideale Belichtung eine wichtige Rolle, welche die formale Ausbildung des Gebäudes maßgeblich beeinflusste.
Der Baukörper besteht aus zwei bewegten Figuren, die durch ihre Ausrichtung ein Spiel untereinander und mit der Umgebung eingehen. Die dadurch unterschiedlichen Orientierungen der Räume im Inneren des Gebäudes erlauben somit eine Verflechtung mit der Landschaft und bieten abwechslungsreiche Ausblicke sowie Lichtsituationen.
Des Weiteren wird durch die fließende Bewegung der Baukörper ein Zwischenraum, ein Patio, gebildet, der einen geschützten Rückzugsort bietet.
Das Gebäude fügt sich trotz der unterschiedlichen Formulierung gut in den bestehenden Kontext ein, bindet sich topographisch ein und spielt mit den Höhenunterschieden des Geländes.

Die Außenanlagen gliedern sich in unterschiedliche Bereiche mit spezifischem Charakter. Der Patio bildet seinen eigenen Aussenraum, der an alle Funktionen im Erdgeschoss angebunden ist. Der ruhigere Aussenbereich im Süd-Osten bietet Terrassen für die Pflegezimmer und ein ausreichend großen Freibereich als Spielfläche an. Die Elternzimmer im Obergeschoss verfügen alle über einen eigenen Aussenbereich, die durch extensive Begrünung voneinander getrennt werden.
Durch die Formulierung und Organisation der Baukörper wird ein kommunikativer Raum um den Patio geschaffen, der Platz für Begegnung und Spiel schafft und dennoch die funktionalen Bereiche zoniert.

Material
Um die größtmöglichen Ausblicke zu ermöglichen, gibt es raumhohe Verglasungen die Wahlweise von den Benutzern mit Vorhängen verschattet werden können und zusätzlich die Privatsphäre selbst bestimmt werden kann. Die massive Fassade wird mit Verbundwerkstoffplatten mit einer naturholzfurnierten Oberfläche mit hoher Wetterbeständigkeit verkleidet.
Im weiteren Verlauf wäre ein auf die Räume und Funktionen abgestimmtes Farbkonzept denkbar.

Das Gebäude wird in Stahlbeton-Massivbauweise ausgeführt. Die massiven Innenwände wirken als Wärmespeicher, zusätzlich ist eine Fußbodenheizung installiert. Die Belüftung erfolgt manuell. Auf den Dachflächen ist eine großzügige extensive Begrünung denkbar.