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begrenzt offener, einstufiger Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem qualifizierten Auswahlverfahren | 06/2005

Realisierungswettbewerb "Stauferklinik"

4. Preis

Schneider-Neudeck - freie Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext



Die bestehende Stauferklinik wird erweitert um das Zusammenführen mit dem Margaritenhospital Schwäbisch Gmünd zu ermöglichen.
Das Gelände liegt an einem leicht abfallenden Südhang und wird von Norden über die Wetzgauer Straße erschlossen. Der bestehende Eingang liegt ca. 100 m von der Straße entfernt am Ende
eines Baum überstandenen Parkplatz, ca. 2 m tiefer als die Wetzgauer Straße.
Die bestehende Klinik entwickelt sich mit ihren Hauptgebäuden senkrecht zur Straße, so dass diese im Vorbeifahren kaum als Klinik wahrgenommen wird.
Unser Ansatz ist es, die Klinik in ihrer neuen Bedeutung durch das Heranrücken an die Straße zu betonen, zu öffnen und mit einem neuen Gesicht auszustatten.
Ein L- förmiger Baukörper mit Kopf und Langbau ergänzt den Bestand und schließt das Klinikum um einen Innenhof. Die neu erstellten Abteilungen und die bestehenden Abteilungen orientieren sich zum Hof.
Der Innenhof zentriert alle Bereiche und bietet eine große
Aufenthaltsqualität für alle Nutzer des Klinikums.
Im Langbau werden die beiden Abteilungen der Frauenheilkunde sowie der Entbindung zusammengeführt, gemeinsam mit den Abteilungen für Jugend- und Kinderheilkunde, zur Frauen- und Kinderklinik.
Die Pflege der bestehenden Frauenheilkunde aus dem 3. OG- Südflügel wird im 2.OG Langbau neu erstellt. Die Kurzzeitpflege etc. 3. OG Ost wird in das ausgeräumte 1. OG Westflügel verlegt. Die frei gewordenen Flächen werden zur Pflege der Gruppen 19 und 20- Innere und Chirurgie aus dem EG-West und deren neuer Erweiterung umgewidmet. Die bestehenden Flächen der Frauendiagnostik werden zur zentralen Bereitschaft und zu Archivflächen umgebaut.

Um heutige Standards realisieren zu können und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, wird der gesamte OP-Bereich, ohnehin sanierungsbedürftig, neu im Kopfbau 2. OG über der Eingangshalle entstehen.
Die entwickelten Grundrisse beinhalten eine Reihe innovativer Lösungen zur Erhöhung der Effizienz. In den Funktionsbereichen des OP, der Sterilgutaufbereitung und dem Aufwachen werden Nutzungen den aktuellen medizintechnischen Standards angepasst:
Die neu geforderten Bereiche: Sterilgut und Aufwachen sind direkt angedockt und gewährleisten optimale Abläufe. Die Betreuung des Aufwachen-Bereiches durch die gleiche Personalgruppe der Anästhesie-Einleitung ist nun möglich. Die Ver- und Entsorgung mit Steril-gut wurde kreislaufartig
angelegt.
Die Funktionsfähigkeit des Bestandes wird während der Bauzeit vollständig erhalten bleibt.
Die frei gewordenen Flächen werden für weitere klinische Arzträume der Anästhesie und Chirurgie, zentrales Umkleiden und Zentralarchiv, sowie die aus dem Funktionsneubau verlegten Bereiche der Diabetes und dem
Schreibdienst, um- und rückgebaut und befinden sich nun in zentraler Lage.
Das Prinzip ist: die Schlüsselbereiche neu zu bauen und Abteilungen zusammenführen.
Im Westflügel entsteht im Anschluss an die Entbindung nach Süden die Abteilung Kind Intensiv und Säuglinge.
Die Eingangshalle der Klinik präsentiert sich als freundlicher und lichtdurchfluteter Empfangsraum mit Informationspunkt, Wartebereichen und einem Cafe. Über Personenaufzüge und Rampen-Treppen werden von hier
aus die bestehenden und neuen Behandlungs- und Pflegebereiche direkt und behindertengerecht erschlossen.
Die Halle setzt sich über das Cafe mit Terrasse in den grünen Hof fort

Großflächige Verglasungen lassen Verkehrswege zu Räumen mit angenehmer Atmosphäre werden und gewähren Blicke ins Freie. Die Gebäudekonfiguration ermöglicht somit einen hohen Tageslichtanteil. Die komplexe Gesamtanlage des Neubaus mit einer Fülle einzelner Funktionen benötigt Übersichtlichkeit, Orientierung und Vielfalt. Durch Zuordnung der Funktionsbereiche für Kinder und Frauen in entsprechenden Gebäudeteilen entstehen Klinikbereiche mit eigener Identität. Die Patientenzimmer sind hell und freundlich gestaltet.
Kinder-/Jugendzimmer bekommen einen wohnlichen Charakter durch einen Aufenthaltsbereich mit
z. B. Schreibtischen und Spielecken. Sämtliche Zimmer auf dem Kindergeschoss erhalten Balkone oder geschützte Loggien.

Freiraumkonzept
Der steinerne Vorplatz präsentiert sich großzügig als offener Haupteingang dem Besucher. Ein Hain mit geschnittenen Linden führt den Besucher zur neuen Eingangshalle. Unter den Bäumen befinden
sich ausreichend Fahrradständer und Sitzbänke, die zum Verweilen einladen. Lediglich Taxen dürfen hier Fahrgäste ein- und aussteigen lassen.
Alle Besucher parken auf der Nordseite der Straße und werden gesammelt direkt auf den Eingangsplatz geführt. Ein Parkdeck liegt natürlich belüftet im Hang und lässt sich nach Westen erweitern. Bewusst liegen nur die Behindertenstellplätze und Parkplätze für entbindende Frauen auf der Platzseite, damit die offene Eingangssituation nicht zugeparkt wird und kein „Suchverkehr“ die Klinik belastet. Von Hochschwangeren kann die Entbindung von Süden direkt angefahren werden. Durch die Eingangshalle hindurch blickt der Besucher in den ruhigen, halböffentlichen Innenhof. Die Cafeterrasse liegt am spiegelnden Wasserbecken, während man von oben auf die wogenden Bambushalme und blühenden Stauden blickt. Ein kleines Deck ermöglicht zurückgezogenes Verweilen unter einem Götterbaum.
Nach Süden betreten die Patienten den Park über eine kleine Aussichtsterrasse. Über blühende Stauden hinweg streift der Blick zum Waldrand. Eine Rampe führt zwischen Spielangeboten, Stauden und Sitzmöglichkeiten barrierefrei zu den Parkwegen.