Zentrum Tummelplatz in Schärding

Städtebau (ortsplanerische Aspekte)

Der Entwurf des Baukörpers bezieht sich auf den nordwestlich gelegenen, dreigeschossigen Wohnbau und das südöstlich gelegene Finanzamt Braunau-Ried -Schärding. Die vertikale Gliederung des Baukörpers entlang der Franz-Xaver-Brunner-Straße wird durch die Ausbildung eines Sockelgeschosses sowie durch den Rücksprung des Erdgeschosses und Distanzierung der heimgebundenen Wohnungen erreicht. Drei Wohngruppen pro Ebene ermöglichen eine geringere Höhenentwicklung der Regelgeschosse, zudem wird durch das rückversetzte Erdgeschoss eine angenehme Differenzierung des Baukörpers sowie ein überdeckter und einladender Hauptzugangsbereich von Seiten der Tummelplatzstraße geschaffen. Die angrenzenden Nachbarwohnhäuser werden zudem durch die verschobenen Bauteile freigespielt. Dadurch ergab sich die Möglichkeit, das stark abfallende Geländeprofil am Bauplatz in mehreren Ebenen zu den jeweiligen Bereichen zuzuordnen um die Freiraumflächen bestmöglich zu gliedern. Der Eingangsbereich mit seinem großzügigem Vorplatz für Besucher (20 PKW-Stellplätze) sowie Rettungstransporte, die südwestlich auf Niveau des Erdgeschosses situierten Gärten des Tages- und Familienzentrums, der Dementengarten im Geschoss darüber – erreichbar über einen barrierefreien sanften Wiesenhügel – sowie die auf dem Niveau der Nachbargrundstücke gelegenen Gärten des heimgebundenen Wohnens fügen sich harmonisch in das neu unterteilte Grundstück ein. Sämtliche Eingangsbereiche der verschiedenen Nutzungstypen sind über den Vorplatz an der Tummelplatzstraße zugänglich. Anlieferungen für die Großküche sowie für die allgemeinen Bereiche erfolgen im Untergeschoss entlang der Franz-Xaver-Brunner-Straße.

Funktionelle Gliederung

Der gemeinsame Eingangsbereich – von der Tummelplatzstraße über den Vorplatz erreichbar – bietet eine großzügige Erschließung der Bewohnergeschosse, des Tageszentrums sowie des Familienzentrums und ermöglicht zudem mit dem Einsatz von mobilen Trennwänden eine räumliche Erweiterung durch den Multifunktionsraum und das angrenzende Café. Der Verwaltungsbereich und ein Teil der Lagerflächen finden im südlichen Bauteil des Erdgeschosses Platz.
Die 3 Regelgeschosse beherbergen jeweils 3 Wohngruppen mit je 14 Bewohnern, wobei im 1. Obergeschoss eine Wohngruppe zu einem Dementenbereich mit 10 Zimmern und Ausgang zum Garten adaptiert wird. Ein gemeinsamer Stützpunkt, ein Wohnbereich samt vorgelagerter Loggia in jedem Bauteil und eine gemeinsam genutzte Küche runden das großzügige Raumangebot in den Bewohnerbereichen ab.
Im Untergeschoss befindet sich die Großküche mit eigenem Anlieferungs- und Entsorgungsbereich sowie die allgemeine Anlieferung mit Zugang zum Speisesaal sowie den Umkleiden und Aufenthaltsräumen. Sämtliche Nebenräume wie Lagerflächen, Technik und Werkstätten sind im nordwestlichen Teil des Untergeschosses situiert. Der Aufbahrungsraum befindet sich neben dem vertikalen Erschließungsbereich und wird durch ein Oberlicht atmosphärisch massiv aufgewertet.
Das an der nördlichen Grundstücksgrenze gelegene heimgebundene Wohnen mit 24 Wohneinheiten auf 5 Geschossen ist innerräumlich direkt mit dem Pflegeheim verbunden und verfügt zudem über 24 PKW-Abstellplätze im Kellergeschoss. Bautechnisch wäre es hier auch denkbar, die Parkgarage um 90 Grad zu drehen, um eine Grundteilung zu ermöglichen.

Konstruktion und Material

Die Gebäudestruktur soll als hochgedämmte Mischbauweise (Stahlbetonskelett und Leichtbau) ausgeführt werden. Die Fassaden sind geputzt, die Loggien rundum mit Holz ausgekleidet und die Fensterelemente der Zimmer in Holz-Alu-Konstruktion angedacht. Im Innenausbau schaffen die bedacht eingesetzten Materialien eine wohnliche Atmosphäre mit viel natürlichem Licht und angenehmer Farbgebung.