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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2020

Neubau Haus T Spital in Münsterlingen (CH)

Gewinner

Scheitlin Syfrig Architekten

Architektur

Frutiger AG Immobilienentwicklung

Bauunternehmen, Bauingenieurwesen

Lauber Ingenieure AG

Bauingenieurwesen, Brandschutzplanung

Amstein + Walthert AG

TGA-Fachplanung

brücker+ernst gmbh sia

Bauphysik

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser kreieren mit der alten Prosektur und dem Gemeindehaus ein neues Ensemble am westlichen Rand des Spitalareals. Das gelingt mit einem gleichseitigen, kompakten Volumen, welches gleich einem Windrad vier auskragende Partien aufweist. Bestechend ist dabei die Definition eines hofartigen Raumes, der dem Neubau einen begrünten Vorplatz und eine schöne Adresse verleiht. Der Baukörper wird gut gesetzt und erscheint durch die feine Gliederung gut proportioniert. Der Ausdruck distanziert sich bewusst von den Spitalgebäuden und vermittelt mit seinen Anleihen Wohnlichkeit. Die Verfasser integrieren die alte Prosektur in Ihre Überlegungen und schlagen optional vor, dort eine Holzwerkstatt für die Bewohner einzurichten. Im Zentrum des Vorplatzes wird eine Insel gebildet, in welchem der bestehende, grosse Baum sowie zwei neue Tulpenbäume Platz finden. Noch nicht gelöst ist allerdings die Anlieferung, welche nur teilweise über die Tiefgarage möglich ist. Der Neubau weist einen massiven Sockel auf, der sich gut ins Terrain einfügt und die Parkgarage, Therapieräume und einen übersichtlich gestalteten Eingangsbereich aufnimmt. Über dem Sockel liegen drei Geschosse in Holzbauweise mit je einer Wohngruppe. Die nach aussen sichtbaren Auskragungen gruppieren das Raumprogramm auch im Inneren auf betrieblich sinnvolle und räumlich übersichtliche Weise. Die Korridore und gemeinschaftlich genutzten Flächen sind gut belichtet und die Patientenzimmer nach Südosten und Nordwesten ideal ausgerichtet. Die Zimmer sind gut proportioniert und mit einem intelligenten Versatz der Nasszellen gelingt es, doppelt belegte Zimmer mit einem Vorhang in zwei gleichwertige Hälften zu unterteilen. Ausserhalb der Zimmer versprechen unterschiedlich konzipierte Wohnbereiche eine hohe Aufenthaltsqualität für die Patienten. Innerhalb des Wohngeschosses sind die Stationszimmer ideal platziert und ermöglichen dem Personal eine gute Übersicht. Etwas verwirrend erscheint allerdings die identische Ausformulierung der beiden Treppenhäuser mit je einem Lichthof. Mit der Einführung einer Hierarchie mit Haupt- und Nebenerschliessung kann dies aber einfach entschärft werden. Die Verfasser präsentieren einen ausgeklügelten Entwurf, welcher in allen Belangen überzeugt. Mit viel Einfühlungsvermögen gelingt es Ihnen, das Wohl der Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt zu stellen und gleichzeitig für das Personal eine optimale betriebliche Infrastruktur anzubieten. Der Neubau ist schön gesetzt und gestaltet - eine echte Trouvaille!