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Investorenauswahlverfahren | 11/2015

Bebauung Hafenkai im Stadtquartier Zollhafen

2. Rang

D J H Architekten | Dietz Joppien Hammerschmidt GmbH

Kammern

Erläuterungstext

Grundsätzliche Angaben zur städtebaulichen Konzeption

Der Hafenkai steht im Fokus des gesamten Hafenraums im Zollhafen Mainz.
Dieser exponierten Situation wird die Architektur des Hafenkais in städtebaulicher, ökonomischer wie auch gestalterischer Ausprägung Rechnung tragen. In der Rolle als „Primus inter Pares“ darf der Hafenkai keine selbstgenügsame Haltung einnehmen, es soll eine räumliche wie funktionale Korrelation zur gesamten Hafenbebauung entstehen. Zugleich fordert diese Position im Zentrum des Zollhafens auf, sich aus dieser „Umklammerung“ zu befreien und alle Bewohner an den Qualitäten dieses besonderen Standortes bezüglich Wohnatmosphäre, Blick- und Außenraumbezügen teilhaben zu lassen. Mit Arkaden, die das Erd- und 1. Obergeschoss umgreifen, öffnet sich das Gebäudeensemble in starker Hinwendung zur Öffentlichkeit und mit hoher Transparenz zum „landseitigem“ Platz und Hafenbecken. Mit diesen Arkaden, die an die historische Atmosphäre der Kontore anknüpfen, nimmt das Gebäude eine dezidierte öffentliche, wie auch private „Haltung“ ein. Kein hermetischer Block mit betontem Innen-, Außenkontrast entsteht, sondern ein Mischwesen, das Innen zu Außen und Außen zu Innen macht – ein Spiel von Öffentlichkeit zu Privatheit. Für die Bewohner gewährt dies Ausblicke aus nahezu jeder Position im Gebäude auf Rhein, Rheinauen und Mainzer Innenstadt mit Dom. Aus dem umgebenden Stadtraum wird eine 5. Fassade erlebbar. Mit ihrer intensiven Dachbegrünung symbolisiert sie das Wohnen im Stadtzentrum und verbindet Mainz mit der schönen Natur des Rheintals.

Grundsätzliche Angaben zum Nutzungskonzept
Es werden 108 Wohnungen (120 Wohnungen bei optionaler Nutzung aller Ateliers als Wohn-Ateliers) in den Größen von 40,00 m2 bis 190,00 m2 realisiert.
Das Wohnungsspektrum reicht von „Townhouses“ (Maisonette) mit direkter, individueller Erschließung aus dem Innenhof sowie Terrassenflächen zu Hafenbecken und Innenhof über Geschosswohnungen, die entweder zum „Durchwohnen“ angelegt sind oder Bezug zum Hafen respektive zum Innenhof aufbauen, bis zu Terrassenwohnungen, die in die begrünte Dachlandschaft eingebettet sind. Zum Vorplatz des Hafenkais und zur Seite des Hafenbeckens sind im 1. Obergeschoss loftartig konzipierte Ateliers geplant, die mit den Gewerbeflächen des Erdgeschosses verbunden, diese Flächen erweitern oder als eigenständige Gewerbeeinheiten nutzbar sind.
Die Gewerbeflächen des Erdgeschosses sind jeweils an den Gebäudeecken konzentriert und begleiten den »Loop« als durchgängigen öffentlichen Rundweg entlang der Kaimauer. Zum Stadtplatz und an der Spitze des Hafenkais entstehen Gastronomie- und Gewerbeflächen, die von der besonderen Lage im Zollhafen Mainz profitieren.
Der besonderen Situation einer Realisierung auf dem Hafenkai wird insbesondere betreffend der Gründungssituation und der Baulogistik Rechnung getragen. Die eingeschossige Tiefgarage ist natürlich be- und entlüftet und wird innerhalb der Baufeldgrenzen zum Schutz der Kaimauern auf Tiefgründung errichtet. Eine zweite Kellerebene mit Technik- und Lagerflächen liegt, weiter zum Zentrum des Kais rückgestaffelt, unterhalb der Tiefgaragenebene. Die Zufahrt erfolgt von Süden mit Querung der Rheinpromenade. Der Baukörper tritt von der möglichen Baugrenze jeweils um 3,10 m (Längsseite) bzw. einseitig 10,20 m (Stirnseite) zurück, womit eine ausreichende Logistikfläche für die Realisierung des Bauwerks zur Verfügung steht.

Angaben zum Materialkonzept
Angelehnt an die Atmosphäre der historischen Gebäude des Zollhafens wird eine Fassade aus Klinker-Mauerwerk vorgeschlagen, die zur Betonung der Körperhaftigkeit des Konzeptes die Fassaden zum Hafen, wie auch zum Innenhof umschließt. In Hinblick auf eine starke Hinwendung des Gebäudeensembles zur Öffentlichkeit und Transparenz zu Platz und Hafenbecken sind Erd- und 1. Obergeschoss über Arkaden geöffnet. Diese Konstruktion soll in Beton, in Anlehnung an die Kraft und „Rauigkeit“ der alten Kontorhallen in „gestockter“ Ausführung hergestellt werden.