Neuer Kiosk in den Seeanlagen

Typologie Kiosk
Grundgedanke unseres Entwurfes ist es ein zurückhaltendes und unaufgeregtes Ge-bäude zu entwickeln, das gleichzeitig seiner öffentlichen Funktion als Kiosk, Treffpunkt und Anziehungspunkt in den Seeanlagen gerecht wird und als solches identifizierbar ist.

Lage und Einbindung
Im Gegensatz zu den langgestreckten Grundrissen von Kunstpavillon und Fischerhütten schlagen wir für den neuen Kiosk eine quadratische Grundform vor. Auf diese Weise setzt sich das kleine Gebäude von den anderen Typologien ab und ermöglicht gleichzei-tig den Erhalt der das Ortsbild prägenden Bäume auf dem Grundstück.

Architektur und Funktionalität
Auch durch seine Dachform selbst differenziert sich der Kiosk sowohl von den Satteldä-chern der Fischerhütten als auch vom Walmdach des ADK- Pavillons. Ein sehr flach geneigtes Pyramidendach betont seine eigene Typologie. Für den Besucher und Pas-santen tritt dabei vor allem die schmale Ansichtskante des Daches als ein horizontales Band in den Vordergrund.
Geprägt wird der Kiosk zur Seeseite von einer großen Öffnung für den Verkauf. Darin integriert befinden sich Flächen für Präsentation und Ausstellung von Souvenirs, Post-karten und Ähnlichem. Eine beschreibbare Tafel über dieser Verkaufsöffnung steht für alle Arten von Beschriftungen und Ankündigungen zur Verfügung. 
Die Zugänge zu Müll-raum, WC und Lager erfolgen von der Rückseite des Gebäudes während die Küche Richtung Süden zu der Freisitzfläche orientiert ist. Ein zusätzlicher Zugang für die Anlie-ferung ist nach Norden ausgerichtet. An dieser Fassade steht eine weitere Vitrine für Plakate und Objekte zur Verfügung.

Freiflächen und Möblierung
Der Bereich für Sitzmöbel ist auch in Zukunft im Süden des Kiosks vorgesehen. Die de-zente aber robuste, pulverbeschichtete Möblierung ist stapelbar und kann platzsparend im Lager untergebracht werden.

Fassade und Materialität
Mit seiner schmalen, vertikalen und vorpatinierten Lärchenschalung greift die Fassade des neuen Kiosks den Kanon der Holzschalungen in den Seeanlagen auf. Sie schließt sich der Materialität der Fischerhütten und des ADK- Pavillons an und interpretiert diese neu ohne sie zu kopieren.
In das Fugenraster dieser vertikalen Schalung sind horizonta-le Schiebeelemente eingebunden und ermöglichen es, den Kiosk außerhalb seiner Öff-nungszeiten komplett zu schließen. In diesem Fall verwandelt er sich in ein zurückhal-tendes Objekt, welches aber dennoch seine Funktion nach außen kommuniziert.
Alle Türen sind innerhalb der vertikalen Schalung als Tapetentüren vorgesehen und be-tonen auf diese Weise die Objekthaftigkeit des Gebäudes. Eine eindeutige Beschriftung kennzeichnet sämtliche Räume auch für Fremde. Durch das Entfallen jeder zweiten Holzlamelle können Fenster zur natürlichen Belüftung hinter die Holzschalung integriert werden.

Ein umlaufender Tresen lädt Passanten zum verweilen ein, während das Vordach ganz-jährigen Wetterschutz bietet und das Gebäude gleichzeitig als Kiosktypologie prägt.
Sowohl das Dach als auch der Tresen ist mit einer Messing – Bronze Oberfläche zurückhaltend aber hochwertig auf die Farbigkeit der verwitterten Holzschalungen in den Seeanlagen abgestimmt.